SPIESSER Beschäftigungstherapie

QvD: Quasselstrippe vom Dienst

Ob auf Arbeit oder zu Hause – WG-Bewohner Holm ist mit seinem Telefon verwachsen.

01. January 2010 - 16:32
von SPIESSER-AutorIn Die-WG.
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Beigetreten: 04.09.2009

„Jetzt darf ich vier Päckchen an einem Tag aufmachen!“, tönte Holm letzte Woche. Doch das ist gar nichts mein emotionales Päckchen, dass ich jeden Tag aufs Neue öffne. Es heißt Vorfreude. Denn: Ich. mag. Weihnachten.

Fast bald schon Weihnachten

Freitag 18. Dezember: Ich bin ein großer Fan der vor Kitsch triefenden und glitzernden Hysterie, die sich ab September über die Republik legt. Ganz Deutschland bereitet vor, backt und kauft ein. Selbst dieses Rumgestresse mag ich, und dass man in Straßenbahnen mit komplett Fremden auch Gesprächsthemen findet, die sich nicht nur um den tropfendes Schirm des Nebenmannes oder die impertinenten Jugendlichen, die sich für ihr Handy keine Kopfhörer leisten können, dreht.

Hier in Dresden klingt das oft wie: „Naaaaa, ooch Geschenke koofen?“ Stollen, Plätzchen, Glühwein, und Partys, Partys, Partys: Immer her damit!
Und klar bin ich dann auch enttäuscht, wenn der Vierundzwanzigste da ist: Da ist es dann vorbei, essen, beschenken, ein Gläschen Schnaps, und das war es dann. Aber nicht mit mir! Dann schon eher ekstatische Freude in der Vorweihnachtszeit. Und ich stehe angeblich allein damit da. 

Anti-Stimmung? Ne...
So siehts aus, wenn man bei Evschen ausm Fenster schaut ...

Doch ganz entgegen der Annahme, die sich nach dem Lesen von Sandras Anti-Weihnachts-Blog  einstellen könnte, geht es bei uns in der WG überraschend weihnachtlich zu.

Begonnen hat der ganze Zauber Anfang November, als die WG zum vorweihnachtlichen Mädchenplätzchenbacken einlud. Das ganze ging weiter mit Sandras LED-Weihnachtsbaum und leckerem Stollen von Resis Mama, Glühwein und Räuchermännchen-Geräuchere seit Anfang Dezember.

Und deswegen sehe ich es auch gar nicht ein: Weihnachtstimmung ist doch wichtig. Und es wird ja auch etwas dafür getan.

Am Montag feierten wir die große Weihnachtsparty in der „PräWWG“, also der Vor-Weihnachts-WG, notdürftig als „besinnliches Weihnachtssingen“ getarnt. Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit überlegten Resi, Sandra und ich uns bereits die in Frage kommenden Lieder: Von „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ über „Ave Maria“ bis hin zu „Ihr Kinderlein kommet“ – wir waren sehr ambitioniert. Schnell in die WG, ein bisschen Weihnachtsstimmung erzeugen. Die drei „Ur-WGler“ Holm, Resi und Sandra, Praktikantin Sophie, die ein wenig früher da war, und ich huschten weihnachstwichtelmäßig durch unsere vier Wände, putzten und bereiteten vor. Und siehe da – mit Hilfe der dreidimensionalen Weihnachtssticker, die jetzt die WG zieren, war Weihnachtstimmung quasi programmiert.

Küchendeko...

Die Party selbst war ein voller Erfolg. Ich glaube, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass unsere Gäste jetzt quasi in Weihnachtseuphorie schwimmen. Gesungen haben wir tatsächlich auch, sogar zweistimmig! Jedoch verließen die Gäste nach und nach das „Gesangs-Zimmer“, bis nur noch der harte Sänger-Kern vorhanden war. War uns aber auch egal. Doch als der männliche Teil unseres Sextettes dann  auch noch wegbrach, steigerten wir uns nochmal: Wir wechselten zu Weihnachtslieder- Karaokeversionen von Youtube! Ich weiß wirklich nicht was schöner war: „Feed the world“, „All I want for Christmas“ oder gleich – klar haben wir das auch gesungen – „Last Christmas“. Auf den musikalischen Spuren von George Michael und Co. hatten wir zwar Spaß, aber den Nachbarn hat es wahrscheinlich weniger gefallen ... Sehr verwunderlich war aber, dass sich während unserer Karaoke-Session die meisten Gäste auf den Nachhauseweg machten ... 

Schnee!!

Und heute: Schnee in Dresden! Ich traute meinen Augen heute morgen kaum, aber es ist tatsächlich soweit: Der Weihnachtseuphoriebooster! Große, dicke, weiße Flocken! Während ich also mit kindergroßen Augen am Fenster in der Küche stand, und die weiße Pracht bestaunte, hüpfte Resi herein, die sich ähnlich über „Walking in a Winterwonderland“ freut, und wir freuten uns gemeinsam. Gleich mal den Weihnachtsbaum angeknipst. Noch sechs Tage, Freunde. Vorfreude.

Text: Eva Liebl

Eva hat ihren Text extra für euch noch mal vorgelesen

 

Was ist eigentlich die SPIESSER-WG? Eine schöne Wohnung mit vier Zimmern, Küche, Bad und drei jungen Menschen, die ein einjähriges Volontariat in der SPIESSER-Redaktion in Dresden absolvieren. In diesem Jahr sind es Resi, Sandra und Holm.
Was machen die drei in der Redaktion? Sie arbeiten an der gedruckten Ausgabe genauso wie an SPIESSER.de. Sie schreiben Artikel, führen Interviews und recherchieren, sie sind bei Redaktionssitzungen dabei und entscheiden mit, was ins Heft und auf die Startseite kommt. Betreut werden sie dabei von fest angestellten Redakteuren. Wie sich das Leben in den vier WG-Wänden nach Redaktionsschluss gestaltet, fragt ihr sie am besten hier auf SPIESSER.de.
Wollt ihr ab August 2010 in die SPIESSER-WG einziehen? Dann schickt uns eure Bewerbung per E-Mail an praktikum@spiesser.de.

Über Zeitungen und verlorene Pakete schreibt Holm auf der nächsten Seite.

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Kommentare

Zwölf Kommentare
  • Wie
    wäre
    es Gott,
    wenn ich die-
    ses Jahr in mei-
    nem Herzen einen Baum
    schmücke, nicht mit Kerzen,
    sondern mit all den Namen meiner
    Freunde. Freunde, die nah sind und in
    der Ferne. Die ich jeden Tag sehe und nur
    selten treffe. An die ich mich immer erinnere
    und die ich manchmal vergesse. Die der schweren
    und der glücklichen Stunden Stunden. Die ich verletzt
    habe und die mich verletzt haben. Die mir vertraut sind und
    die ich nur vom Sehen kenne.
    Die Namen aller, die meinen
    Weg kreuzen. Einen Baum mit
    tiefen Wurzeln, um die ver-
    gangenen Namen mit den jetzi-
    gen zu vereinen. Damit unsere
    Freundschaft ein Moment der
    Ruhe sei im Wirbel des Lebens.
    Schulpfarrer Josef Ernst

  • echt klasse geschrieben....^^

    Weihnachtsfreude, nicht ohne Weihnachtsstress.

    Ich versuch, den mal zu überleben.

    Trotzdem, jeder freut sich aus Weihnachten. Oder?!

  • total geinal :D

  • echt?der war von dir?
    da stand kein name drunter^^
    änder ich gleich mal

  • der liebe zettel war von MIR. tz.

  • Ein neues WG-Mitglied=D
    Auch dir wünsch ich viel Spaß in der WG.
    Freu mich schon, mehr von dir zu hören.
    Lg

  • Sehr gelungener Text, wie ich finde.
    Vorallem der letzte Satz hat dem Ganzem extrem viel Charme gegeben.

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