Heute, am 17. Mai, erscheint die 2. Staffel der ersten dänischen Netflix Original Produktion „The Rain“. Vertretend für die SPIESSER-Redaktion habe ich mich vorab nach Kopenhagen begeben, um mit einigen Darstellenden über das reale Leben, die Serie und das menschliche Überleben in einer postapokalyptischen Welt zu sprechen.
Unsere Rezension zur 2. Staffel findet ihr übrigens hier.
Da saß ich nun also, im altehrwürdigen Kopenhagener Luxushotel d’Angelterre. Wie es sich für ein Luxushotel gehört, wurde natürlich auch ein Buffet aufgebaut. Alles wirkte dekadent, sodass ich mich leicht überfordert fühlte. Die überaus pompöse Einrichtigung schimmerte im Lichte der prachtvollen Kronleuchter. „Eine Nacht in diesem Hotel kostet sicherlich mehr als mein Monatseinkommen“, denke ich mir. Aber schnell fokussiere ich mich wieder auf das Eigentliche. Denn in wenigen Minuten würde ich die Chance bekommen, mit den Darstellenden von „The Rain“ zu reden. Also setze ich mich auf einen freien Stuhl und gehe noch einmal meine Fragen durch, bis eine junge Dame mich aufruft und meint die Interviews können losgehen. Nervös stehe ich auf und folge ihr.
Wer war denn eigentlich dabei?
Ganz so angespannt, wie beschrieben, war die Situation dann doch nicht. Alle waren wirklich sehr nett und aufgeschlossen, sodass die Atmosphäre dann doch recht locker war. Alle sind in diesem Fall die sechs Darstellenden, von denen ich immer zwei gleichzeitig zum Interview begrüßen durfte. Daraus ergaben sich die Konstellationen Alba August (Simone) und Mikkel Boe Følsgaard (Martin), Lucas Lynggaard Tønnesen (Rasmus) und Clara Rosager (Sarah), sowie Evin Ahmad (Kira) und Natalie Madueño (Fie). Die drei zuletzt genannten Damen dürften jedoch den wenigsten von euch etwas sagen. Sie wurden nämlich neu gecasted für die 2. Staffel.
Auszüge aus dem Leben schauspielender Personen
Mikkel Boe Følsgaard wird auch in der 2. Staffel wieder
Martin darstellen.
In der Serie führen Alba und Mikkel eine Beziehung. Abseits der Kamera sei ihr Verhältnis aber „die Hölle“, scherzte Mikkel. Kennengelernt haben sich die beiden bei einem Dreh vor zehn Jahren, aber Alba sagt, dass sie ihn schon länger kenne. Immerhin sei er in Dänemark sehr bekannt. „Ich habe zu ihm aufgeschaut“, meint sie noch. Als sie dann auch noch erfuhr, dass Martin von Mikkel dargestellt werden soll, war die Entscheidung schnell gefallen, ebenfalls bei „The Rain“ mitzuspielen.
Clara und Lucas stehen dagegen noch am Anfang ihrer Schauspielkarriere. Trotz ihres jungen Alters haben sie bereits den internationalen Durchbruch geschafft. Nach Tipps für aufstrebenden Schauspielnachwuchs gefragt, antwortet Lucas: „Ich glaube, wenn du Schauspieler werden willst, ist es wichtig, keine Angst davor zu haben, Fehler zu begehen.“ „Probiere, nicht irgendwer zu sein, der du nicht bist“, ergänzt Clara.
Natalie Madueño stellt in der 2. Staffel Fie dar.
Natalie und Evin sind neu zum Cast dazugestoßen. Ob sie sich schnell ins Team integriert haben, frage ich. Evin erzählt, dass sie zumindest zu Beginn etwas nervös war: „Das Ensemble steht nämlich sehr eng zusammen.“ Als Schwedin spreche sie dazu auch nicht perfekt dänisch. Doch als sie zum Set kam, wurde sie von allen umarmt und herzlich aufgenommen. „Es war einfach Liebe“, so die gebürtige Schwedin. Auch Natalie schließt sich da an: „Es war sehr einfach in die Gruppe hineinzukommen.“
Was hat sich seit Staffel 1 getan? (Achtung, kann Spoiler enthalten!)
Nachdem wir ein bisschen über das Privatleben aller Beteiligten geplaudert haben, sprechen wir nun endlich über die Serie. Wie ist die Ausgangssituation der 2. Staffel, will ich wissen. Die Antwort von Mikkel kommt prompt: „Wir starten genau an dem Punkt, an dem wir die Gruppe verlassen haben.“ Alba fügt noch hinzu, dass sie eine Basis finden und weiterhin versuchen, gemeinsam ein Heilmittel für Rasmus zu entdecken: „Dort findet Staffel 2 statt.“ Anschließend frage ich, wie sich die Charaktere entwickelt haben. Laut Mikkel gibt es bei Martin riesige Unterschiede zu bemerken. So sei er in Staffel 1 noch dieser taffe und schießwütige Anführer gewesen, während er inzwischen durch seine Beziehung zu Simone emotionaler geworden ist: „Das schwächt ihn auch.“ Simone hingegen ist, wenn es nach Alba geht, einfach erwachsener geworden. Einen Großteil der Zeit sei sie weggesperrt gewesen und habe deshalb noch Probleme mit der Frage, wer sie sei. Sie steht im Zwiespalt: „Soll sie sich von ihren Gefühlen hinreißen lassen oder weiterhin unermüdlich ihre Mission verfolgen?“
Ein gutes Team - Clara und Lucas
Die Beziehung zwischen den Charakteren von Lucas (Rasmus) und Clara (Sarah) ist ebenfalls nicht einfach. Sarah ist Teil einer anderen Gruppe und lernt Rasmus & Co. kennen. Dabei kommen sich die beiden etwas näher, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sarah ist durch ihre Immunerkrankung besonders anfällig, Rasmus dagegen ist Patient Null und hat als einziger überlebt. Auf die Frage, warum ausgerechnet diese beiden zusammenpassen sollen, kann Clara meine Zweifel nachvollziehen. Auch sie findet, dass die beiden Charaktere erstmal ziemlich konträr sind. Doch sie glaubt auch, dass die beiden eine besondere Verbindung haben, weil sie sich sehr ähnlich sind: „Beide wurden von ihren Eltern verstoßen und hatten nie eine Kindheit. Ich glaube das verbindet die beiden“. Das findet auch Lucas und ergänzt: „Ich glaube die beiden haben eine Verbindung, weil sie mit allem so unerfahren sind.“
Fie (Natalie) und Kira (Evin) sind ebenfalls zwei gegensätzliche Charaktere: Während Fie als überaus kluge Wissenschaftlerin ebenfalls Teil von Sarahs Gruppe ist, schlägt sich Kira als badass-Auftragskillerin für Apollon durch. Ihre Gemeinsamkeiten beschreibt Natalie so: „Sie sind beide ziemlich schlau und Frauen, die alles Notwendige tun würden, um ihre Ziele zu erreichen.“ Aber beide haben grundlegend verschiedene Herangehensweisen, ihre Probleme zu lösen: Während Kira eher physisch agiert, setzt Fie auf ihr Wissen. „Beide tun das, worin sie gut sind.“ „Sie haben eben das gleiche Ziel, aber verschiedene Strategien, um dorthin zu gelangen.“, fügt Evin noch an.
Vom Leben in einer postapokalyptischen Welt
Zum Abschluss spielen wir alle gemeinsam noch ein Gedankenspiel. Wie wäre es, in einer postapokalyptischen Welt zu leben? Und würden sie in so einer Welt Kinder bekommen wollen? Ich merkte wie meine Gegenüber anfingen zu grübeln. Niemandem der Anwesenden fällt die Entscheidung leicht.
Evin Ahmad konnte sich schnell ins Team einleben.
Alba meinte: „Ich hätte wirklich gerne Kinder, aber ich muss auch überlegen, ob ich in einer Welt, die auseinanderfällt, welche haben sollte.“ Ihr Serienpartner Mikkel glaubt dagegen, dass es durchaus Sinn machen würde Kinder zu haben, aber man müsse sie auf jeden Fall gut erziehen, sodass sie später andere Menschen und die Natur gut behandeln würden. „Ich glaube das ist der einzige Weg, das Ganze nochmal in die richtige Richtung zu lenken“, sagt er abschließend.
Auch Clara wäre unter bestimmten Umständen dazu bereit: „Wenn wir eine gute Basis, ein gutes Umfeld und eine gute Gruppe hätten, dann würde ich es mir überlegen. Aber das ist keine leichte Entscheidung.“ Für Lucas ist das Ganze dann doch etwas eindeutiger. Wenn die Welt nun mal so ist und man eine neue, bessere Welt schaffen will, dann „muss man verdammt nochmal auch Babys zeugen.“, sagt er mit einem Lachen. Dennoch sei die Verantwortung für ein Kind bereits in dieser Welt sehr groß.
Natalie und Evan hatten dazu eine recht pragmatische Ansicht. Sie würden Kinder in die Welt setzen, denn der Drang fortzubestehen, sei bei Menschen besonders stark ausgeprägt. Man müsse sich eben fortpflanzen, um in der Welt weiterbestehen zu können. „Da ist eben ein starkes Verlangen. Das ist eine ganz natürliche Sache für Menschen“, sagt Natalie. Und Evin ergänzt: „Die Menschheit wird einen Weg finden.“
Eine Beschreibung - The Rain Staffel 2 in drei Worten
Alba und Mikkel: „emotional, Action und Superpower“
Lucas und Clara: „Action, thrilling, und Liebe“
Natalie und Evin: „Gruppe, Entscheidungen, Courage“
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