Ein ganz normaler Samstagmittag in der Innenstadt? Warum ein Baby und ein Hund das Süßeste an diesem Mittag waren und wie SPIESSER-Autorin Vanessa der Konsumwahn fast erdrückte.
11. January 2019 - 08:44 SPIESSER-Autorin VanessaJason.
Es ist Samstagmittag. Eigentlich meide ich samstags die Innenstadt. Schließlich weiß ich, dass sie überrannt wird von tausenden Menschen, die verzweifelt konsumieren bis der Arzt kommt, nur um zeitweise Dopamin zu produzieren. Glücksgefühle. Das, was momentan offensichtlich jedem Zweiten fehlt. Traurig, aber wahr.
Jedenfalls habe ich es heute dennoch gewagt, mich im Strudel der Einkaufsmassen treiben zu lassen. Anders als 90 Prozent der Menschen hier begab ich mich in einen wundervollen, kleinen Antiquariats-Buchladen, der leider nur noch zwei Wochen bestehen wird. Eine traurige Folge des Trends der Digitalisierung. Und das, obwohl es viel lebendiger ist, das Buch mit den Händen zu packen, die neuen frischen Seiten zu riechen und dem Buch liebevolle Eselsohren sowie Kaffeeflecken zu verpassen. Im Hintergrund lief klassische Musik. Auch wenn ich in erster Linie kein Fan davon bin – es hat mich beruhigt. Die halbe Welt um mich herum vergessen, hatte ich zwei Stunden später fünf tolle Werke in meiner Tasche, um dem Buchladen die letzte Ehre zu erweisen.
Gedanken während der Heimfahrt
Auf dem Weg zurück nach Hause im überfüllten Bus, waren es ein Kleinkind und ein Hund, die mich davon ablenkten, mich innerlich über die Konsumverrückten auf der Welt aufzuregen. Die Art, wie der kleine Junge zum ersten Mal einem niedlichen Hund begegnete und ihn streichelte, war berührend. Und genau das ist doch, was zählt. Statt andauernd auf das Handy zu starren, sich mal grüßen, statt von einem Laden zum andern zu rennen, die Bäume und deren herabfallende bunten Blätter bewundern. Mir scheint es, als ob die Menschheit sich um Ästhetik und das wahre Schöne nicht (mehr?) schert und Konsum ihm gegenübersteht.
Nur weil alles und jeder ein Smartphone, Tablet, Laptop, Auto, Smartwatch und viele sogar eine Alexa besitzen, heißt das nicht, dass man dem „Druck“ nachgeben muss und es genauso machen muss wie der Nachbar. Ich bewundere Menschen immer, die gegen den Strom schwimmen. Ich tue es auch, aber nur beschränkt. Ich liebe das Internet, WhatsApp und Instagram! Aber trotzdem habe ich ab und zu genug davon und kann es nicht ertragen, wenn sich wirklich alles vierundzwanzig Stunden nur noch darum dreht. Die rasante Entwicklung unserer Gesellschaft in Richtung „fulltime digital natives“ ist erschreckend. Dennoch glaube ich daran, dass sich das Rad weiterdreht.
Und ich sage bewusst: Rad. Denn wir gehen ja jetzt schon teils zeitlich zurück und übernehmen wieder Verhaltensweisen von damals, z. B. Schallplatten anhören. Ich möchte mit diesem Beitrag nur an uns alle appellieren, und zwar aus vollstem Herzen, sich auch mal ab und zu von der ganzen Technik abzuwenden und wenn das gar nicht eurem Wesen entspricht, dann wenigstens ein Stück weit gegen den Konsum ankämpfen. Genießt eure Goldschätze gemeinsam mit Freunden, verbringt wundervolle Momente mit eurer Familie, trinkt Tee, Kaffee, esst Kekse, packt euch in Kuscheldecken ein, lacht zusammen und feiert das Leben, denn es liegt noch so viel Schönes vor uns!
Was ist mit euch?
Stört euch der kommerzielle Gedanke auch manchmal? Pflegt ihr auch irgendwelche Rituale, um den Fokus auch mal weg vom Konsum zu lenken? Oder habt ihr euch darüber noch nie so wirklich Gedanken gemacht? Ich würde mich freuen, eure Meinungen in den Kommentaren zu lesen.
Text: Vanessa Bollmann
Teaserbild: Photo by Maia Habegger on Unsplash
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Du hältst dich selbst für total unkreativ? Das können wir uns echt nicht vorstellen. Denn inzwischen sollte uns allen klar sein: In jedem Menschen steckt Kreativität. Um die rauszukitzeln, gibt es verschiedene Techniken. Versuch es doch einfach mal!
Steigende Inflation und Lebensmittelpreise machen auch vielen jungen Menschen zu schaffen. Nur von Toastbrot und Krümeltee leben zu müssen, kann aber nicht die Lösung ein. Wir haben ein paar ganz einfache, aber effektive Tipps für dich, um im Alltag ein wenig Geld für Nahrungsmittel zu sparen.
Mit dem Wort „Ekstase“ verbindet SPIESSER-Autorin Naomi einen aufgeregten, glücklichen Zustand. Fans des Kabarettisten Patrick Salmen wohl eher sein gleichnamiges Buch. Ihr war der Autor bis vor kurzem gänzlich unbekannt, umso gespannter ist sie darauf, Zuschauerin bei seiner Lesung zu sein.
Oktoberfest in Hong Kong und SPIESSER-Autorin Valentina mittendrin. Doch wie hat sich das bayrische Original eigentlich so weit über die Weltkugel erstrecken können und wie klingt „das rote Pferd“ in Tokyo?
Als eine Mischung aus Rugby und Fechten, so könnte man den Sport „Jugger“ ungefähr beschreiben. Doch eine Sportart, bei der man von Steinen und „Mals“ redet und man den Gegner mit großen Stäben mit Schaumstoffenden abwehrt, ist sportlich kaum einzuordnen.
Sich mit einer alten Designschule zu beschäftigen, ist nur was für Rentner mit zu viel Zeit? Ganz im Gegenteil: Zum 100-jährigen Jubiläum ist das Bauhaus mit seinem vorwärtsdenkenden Geist moderner als je zuvor. SPIESSER-Autorin Helen ist überzeugt, dass das Bauhaus mehr
SPIESSER-Autorin Marlene fährt gerne Motorrad. Und stellt dabei manchmal fest, dass das andere Leute irgendwie besonders finden. Aber wie ist das eigentlich, wenn sich Frauen selbst hinter den Lenker setzen? Hat man irgendwelche Nach- oder Vorteile?
Ständig müssen wir von einem Termin zum nächsten hetzen, erledigen gefühlt 1000 Dinge auf einmal und haben trotzdem keine Zeit. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, kommt jetzt ein neuer Trend: Entschleunigung.
Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum es Nationalparks gibt? SPIESSER-Autorin Lilly klärt auf und berichtet über verschiedene Nationalparks und ihre Besonderheiten.
Ob unsere Sprache geschlechtergerecht ist und was man daran ändern könnte, wird viel diskutiert. In Jobanzeigen werden (m/w/d) gesucht, es gibt Rabatte für „Studierende“ und Magazine streiten sich über Gendersternchen. Doch manche Leute finden, dass bereits der erste Satz
SPIESSER-Autorin Anna-Lena war letzte Woche in Paris, der Kunstkulturhauptstadt Europas, um über die neue Fotoausstellung von Fotograf und Schauspieler Norman Reedus zu berichten. Am Ende glich der Besuch in der Galerie eher einem Schaulaufen unter Wildtieren, als einem gesitteten Kulturbesuch.
Heute, am 17. Mai, erscheint die 2. Staffel der ersten dänischen Netflix Original Produktion „The Rain“. Vertretend für die SPIESSER-Redaktion habe ich mich vorab nach Kopenhagen begeben, um mit einigen Darstellenden über das reale Leben, die Serie und das menschliche Überleben
Am vergangenen Freitag, dem 10. Mai machte die kurz.film.tour der AG Kurzfilm einen Halt in Dresden. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen und machte mich auf den Weg ins Kino. Im Saal machte ich es mir bequem, bis um 20.30 Uhr der erste Film über die Leinwand flimmerte.
„Chris Tall? - Das ist doch der Typ, der mal bei TV Total war“, denke ich mir. Der mit diesem „Darf er das?“ Ich weiß noch, wie die Leute wochenlang nach seinem Auftritt immer noch rumgerannt sind und nach jedem dummen Kommentar gesagt haben „Darf er das?“ Lange
Am 7. Mai machte ich mich früh am Morgen auf den Weg in die Hauptstadt, um die Tincon zu besuchen. Dort angekommen wartete ich auf die ersten Redebeiträge, wobei ironischerweise der Song „Ich will nicht nach Berlin“ der Chemnitzer Kultknaben von Kraftklub ertönte. Ob ich die
Bereits beim Schauen der DVD fühle ich mich total im Trend, weil’s so retro ist. „Wer guckt eigentlich noch DVDs?“, frage ich mich und blickte aus dem Fenster auf das „Zu vermieten“-Schild der alten Videothek. Als ich mich dann frage, wer wohl DVD-Rezension lesen würde,
Letzten Mittwoch wurde feierlich die Leipziger Buchmesse 2019 eröffnet und Bücherwürmer aus aller Welt strömten herbei, um ihre Lieblingsliteratur zu zelebrieren. Auch SPIESSER-Autorin Lena war auf dem Messegelände unterwegs und hat einige Eindrücke von Europas größtem
SPIESSER-Autorin Lena ist passionierte, langjährige Besucherin der Leipziger Buchmesse. Sie weiß, dass nicht nur Neulinge, sondern auch alte Messe-Häsinnen schnell den Überblick verlieren können bei der reichen Fülle der Veranstaltungen und hat deswegen zeit- und nervenrettende
Es gibt viele Möglichkeiten, um gegen etwas zu protestieren. Dabei muss Protest nicht immer laut und schrill sein: Gerade der stille oder kreative Protest besitzt manchmal eine viel stärkere Aussagekraft. Auf welche Art und Weise in der Fotografie protestiert wird, hat SPIESSER-Autorin Annika herausgefunden.
SPIESSER-Autor und kritischer Beobachter aktueller Unterhaltungsformate Christian war live in Berlin zu Gast bei der Bühnentour des beliebtesten Online-Nachrichtentickers: Der Postillon.
Wie der Name schon erahnen lässt, ist Aerial Dance eine Sportart, der in der Luft nachgegangen wird. Akrobatische Posen am Tuch und in einem Ring sind nicht nur eine Darbietung fürs Auge der Zuschauer, sondern vermitteln auch ein tolles Körpergefühl. SPIESSER-Autorin Fabienne spricht
SPIESSER-Autorin Frieda durfte bei dem Einradhockeyligaturnier (ganz schön langes Wort!) in Leipzig dabei sein und selbst mal aufs Einrad steigen. Zwar ist Einradhockey eine kompliziert-wackelige Angelegenheit, aber es fetzt auch ziemlich!
Kennt ihr das? Irgendeine Kleinigkeit funktioniert immer und immer wieder nicht und treibt euch schier in den Wahnsinn? Die meisten von uns fügen sich ihrem Schicksal oder ignorieren das Nervige wie ein trotziges Kind. Andere hingegen treibt dieser Frust zu genialem Erfindergeist. Wir haben einige Beispiele herausgesucht.
Der einmalige Lifestyle-Event für alle jungen Beauty-Addicts, Music-Lovers und Fashionistas. SPIESSERin Annika hat den Besuch in vollen Zügen genossen.
Durch Pornografie, schlechte Aufklärung und fehlende Kommunikation fühlen sich vor allem junge Menschen in Bezug auf Sexualität oft unter Druck. Sinnesart® in Dresden bietet einen Raum für Menschen mit solchen Problemen, oder für die, die sich mal verwöhnen lassen wollen.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr und zum dritten Mal insgesamt öffnete die TINCON vergangenes Wochenende ihre Türen, um Jugendlichen eine neue Konferenzplattform zu bieten. SPIESSER-Autorin Virginia war vor Ort.
Ihr wolltet schon immer wissen, über was die SPIESSER-Redaktion immer so lacht? Dann aufgepasst! SPIESSER-Praktikantin Franzi hat sich mal umgehört und die besten (oder auch schlechtesten) Witze des SPIESSER-Teams gesammelt.
Heute ist es mal wieder so weit. Der Freitag fällt auf den 13. des Monats und versetzt damit viele Leute in Angst und Schrecken. Unglückstag kombiniert mit Unglückszahl = Chaos! Das gilt vor allem für die, die abergläubisch sind. SPIESSERin Franzi hat 13 glaubhafte Fakten für euch.
Zum 25-Jährigen kann man jemandem ja auch mal ein wenig Honig ums Maul schmieren. SPIESSER-Praktikantin Franzi hat gleich 30 Gründe dazu. Denn dank des Internets
Wir müssen der Wahrheit ins Auge blicken: der Sommer neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu. SPIESSER-Praktikantin Franzi hat 20 Dinge zusammengestellt, die sie am Sommer liebt und in den nächsten Wochen noch mal so richtig genießen will.