Für ihren letzten Eintrag in ihrem Erstsemester-Blog hat Lisa sich an den Ort des Geschehens zurückbegeben. Ganz Sherlock-dedektivisch ergründet sie, was dort in der Uni die letzten Wochen mit ihr passiert ist.
26. January 2010 - 14:01 SPIESSER-Autorin lisa says.
Kurz vor Weihnachten lichten sich die Reihen der Studenten und es wird Zeit, den kommenden Februar zu fürchten...
Lisa, 18, hat gerade angefangen, in Dresden zu studieren. Und zwar Produktdesign. Und so kommt zur klassischen Verwirrung, die das Leben als Erstsemestler so mit sich bringt, auch noch das große creative Chaos hinzu. Grund genug, ein Tagebuch zu schreiben.
Die vom ersten Semester eigens gebastelte festliche Treppenhausdekoration baumelt schon eine Weile, Glühwein aus Mensa und anderen Quellen ist längst zum Alltag geworden und nun lichten sich die Reihen der Jungstudenten aufgrund einer „Grippewelle“, die jedoch eher psychische als physische Ursachen zu haben scheint. Der träge noch anwesende studentische Rest kaut müde an Spekulatius und nippt am Tee, während draußen die Flocken fallen.
Ja, es könnte alles so schön sein, das Leben würde sich in eine Decke kuschen und am wohlig warmen Kamin einschlafen. Wären da nicht im Hinterkopf die ganze Zeit die zahlreichen Gedanken an die netten vielen Projekte, die noch zu erledigen sind. Anfang Februar sind Prüfungen.
Und so streiten sich Seele und Verstand um den Anspruch auf die Feiertage: Lernen oder um den Weihnachtsbaum tanzen?!
Ich will gar nicht aufzählen, wie viel noch zu tun ist... Und das ist nicht alles: Zum Lernen braucht man Material – das man sich möglichst frühzeitig besorgen sollte. Es gibt nämlich drei Möglicheiten: Legal kaufen (ganz schlecht...), in der Bibliothek ausleihen (wird teuer, wenn man immer wieder vergisst, das Ausgeliehene fristgerecht abzugeben...) oder: vom Server ziehen. Also nette Kommilitonen scannen 500seitige Wälzer ein und man selber druckt es dann aus. Die Kosten für das Kopierpapier schnellen zwar in die Höhe und wohin mit all den bedruckten Papierstapeln weiß man auch nicht so recht - aber der Kopierer macht einfach so schöne, heimelige Geräusche. Sehr entspannend. Und wenn man Pech hat wie ich, dann ist man zu spät dran, in der Bibliothek ist alles ausgeliehen, auf dem Server liegt nichts und es bleibt nur noch die teure Buchbestellung im Internet. Hohohoho. Na frohe Weihnachten. Übrigens war das meine allererste Bestellung im Internet - von meinen Kommilitonen ernte ich nur schallendes Gelächter, als ich frage, wie das geht...
Ach, und noch ein Tipp, fürs nächste Jahr: Haltet euch von Weihnachtsfeiern fern. Da passieren nur peinliche Dinge. Glühwein wird an frischbemalte Wände gekippt, Kommilitonen bekommen Bierduschen, beim Billard wird in diverse Ausschnitte fotografiert, Schilder gehen zu Bruch und äußerst seltsame Gespräche werden geführt.
Na, zum Glück sehen wir uns alle jetzt eine Weile nicht...
Neuigkeiten an der Spaghettifront!!
PS: Das Jahresziel habe ich schon einmal erreicht: Spaghetti finden! Es gab sie wirklich!! Das war fast besser, als einen Beweis für die Existenz des Yetis zu finden... Allerdings hatte die Sache einen Haken: Es waren Bärlauchspaghetti...
Es gibt Tote und Verletzte. Auf der nächsten Seite!
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