Holm lässt diese Woche schreiben. Eine neue Praktikantin ist nämlich in die WG gezogen. Und wirbelt prompt den Kühlschrank durcheinander.
„Wenn ich ausziehe, werde ich wenigstens ein Stück der WG mitnehmen.“, schrieb Bine letzte Woche.
Der Chef sieht das anders (hier beim letzten Grillabend)
Ausziehen, Quatsch mit Soße, bei uns zieht erstmal wieder jemand ein. Anita, dem ein oder anderen vielleicht durch ihren USA-Blog bekannt, ist nun für sieben Wochen in unserer WG beheimatet. Eigentlich lasse ich die neuen „Langzeit-Praktikanten“ gerne selbst einen Blogeintrag schreiben, aber sieben Wochen sind für Chefredakteur Christoph noch keine „lange Zeit“.
Also hab ich mir gedacht: Warum bei dieser Hitze zu viel arbeiten – lasse ich einfach Anita in meinem Eintrag zu Wort kommen.
Anita schreibt
„Jetzt gehöre ich also auch dazu, zur berühmt-berüchtigten SPIESSER-WG. Mein Zeug liegt im Bad verstreut, meine Schuhe stehen im Flur, und das leere Zimmer ist nicht mehr leer – da wohn ja jetzt ich. War aber alles gar nicht so einfach, vor allem der Tag meines Einzugs stellte mich auf eine harte Probe: 57 Treppenstufen hoch, mit einem gefühlt 100 Kilo schweren Koffer, ohne Aufzug. Netterweise erklärte sich Holm bereit, mir schleppen zu helfen. Einarmig. Das klappte aber überraschend gut.“
Überraschend gut? Weit gefehlt! Nach Zugfahrt aus Hamburg und einstündiger Wartezeit in Dresden, bei gefühlten 50 Grad Lufttemperatur, dann noch den Monsterkoffer hochschleppen. Anschließend musste ich sofort duschen. Immerhin habe ich Muskeln am linken Arm aufgebaut.
Dieses Monsterding musste völlig überladen die Treppen rauf.
„Oben angekommen warteten schon die nächsten Probleme auf mich: Keine Glühbirne in der Lampe, kein Stuhl vor dem Schreibtisch, kein Kissen im Bett. Auch dafür fanden wir Lösungen: Stehlampe aus der Küche, Stuhl vom Flur, Kissen aus Holms Bett. Der hatte sich doch tatsächlich gedacht, er könnte still und heimlich mein Kissen als Zweitkissen verwenden.“
Ihr Kissen? Kaum zwei Minuten da und schon Besitzansprüche. Vorher wars ja wohl ein „WG-Kissen“. Außerdem gilt bei uns neuerdings der Grundsatz: Wer zuerst kommt, kriegt was er möchte.
„Jetzt ist alles gut, die WG und ich haben uns aneinander gewöhnt. Sogar ein eigenes Fach im Kühlschrank habe ich, aber welches das ist, wird momentan schwer umkämpft.“
Kühlschrankkrieg
Dazu eine kurze Erklärung: In den letzten elf Monaten warf ich mein Zeug ins oberste Fach des Kühlschranks. Dann dachten sich Bine und Anita sie könnten mal den Kühlschrank aufräumen und bei der Gelegenheit die Fächerverteilung ändern.
Die neue Ordnung im Kühlschrank.
Ergebnis: Holm nach ganz unten. Begründung: „Von dir tropfts“. Klar, dass ich aufgrund solch physikalischer Erläuterungen kapituliere und ab sofort das untere Fach benutze. Nicht dass der Name der SPIESSER-WG im letzten Monaten in „Kindergarten-WG“ geändert werden muss.
Die Idee an sich ist ja ganz großartig, also habe ich heute noch das Tiefkühlfach aufgeräumt. Bei diesen Temperaturen schimmelt Brot nämlich schneller weg, als ich Nuss-Nugat-Creme drauf kleistern kann. Ob ich jetzt auch eigene Bereiche im Tiefkühlfach abzäunen darf? Die leeren Pizzaschachteln hab ich jedenfalls in den Müll geworfen.
Seltsamerweise hat sich Anita als Neuling in der WG mein altes Fach unter den Nagel gerissen. Was solls, so, wie ich mich kenne, werfe ich meinen Kram da bald eh aus Gewohnheit wieder rein.
Was ist eigentlich die SPIESSER-WG? Eine schöne Wohnung mit vier Zimmern, Küche, Bad und drei jungen Menschen, die ein einjähriges Volontariat in der SPIESSER-Redaktion in Dresden absolvieren. In diesem Jahr sind es Resi, Sandra und Holm.
Was machen die drei in der Redaktion? Sie arbeiten an der gedruckten Ausgabe genauso wie an SPIESSER.de. Sie schreiben Artikel, führen Interviews und recherchieren, sie sind bei Redaktionssitzungen dabei und entscheiden mit, was ins Heft und auf die Startseite kommt. Betreut werden sie dabei von fest angestellten Redakteuren. Wie sich das Leben in den vier WG-Wänden nach Redaktionsschluss gestaltet, fragt ihr sie am besten hier auf SPIESSER.de.
cool gemacht,toll geschrieben und toll gesprochen:D
sowas könnte man fast schon als Spiesser Hörbuch bezeichnen, noch ein paar kleine nette stories übers Jahr verteilt, und fertig ist ein einmalig gelungenes Jahres Hörbuch für die das letzte Spiesser Heft Ende des Jahres.....na wie wär das? Grüßt vmatti
Ich nehme an, dass Holm das "Rosis" meint.
Die werben doch mit einer Atmosphäre wie im "Kiez" ... ich mag die Bude trotzdem nicht so. Die Atmosphäre ist ein reduziertes - und schlechteres - FlowerPower und die Musik nicht so mein Fall.
Da kann ich den Holm verstehen. :)
Aber Dresden! Da ist das Katys, Metronom, Groove Station ... hach ... ich könnt jede Nacht in der Neustadt verbringen. Man muss die Clubs aber wirklich suchen. :) Das ist ja das tolle.
Die Gedanken, wo ist mein Zuhause, kann ich aber nachvollziehen. Ich denk mir das auch jede Woche und jedes Wochenende.
Vielleicht hat unsere Generation gar kein richtiges Zuhause. Vielmehr sind es "Lebensorte" ...
ich frag mich was ihr wollt, bei mir behaupten auch alle, es sähe aus wie in einer höhle.
in der realität fehlen aber die steinwände und das feuer.
wie bei holm.
könnt ihr net ma die anderen in ruhe lassen, die wichtigeres zu tun haben als nonstop alle fussel daran zu hindern, sich zu boden fallen zu lassen???
"Holmis kleine Holmhöhle" - echt super Alliteration :D
klingt so ein bisschen nach Gargamel, der die Schlümpfe in sein Schloss locken will..
irgendwas ganz grusliges und finsteres :b
aber was soll man von ihm auch sonst erwarten? ;D
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Ich nehme an, dass Holm das "Rosis" meint.
Die werben doch mit einer Atmosphäre wie im "Kiez" ... ich mag die Bude trotzdem nicht so. Die Atmosphäre ist ein reduziertes - und schlechteres - FlowerPower und die Musik nicht so mein Fall.
Da kann ich den Holm verstehen. :)
Aber Dresden! Da ist das Katys, Metronom, Groove Station ... hach ... ich könnt jede Nacht in der Neustadt verbringen. Man muss die Clubs aber wirklich suchen. :) Das ist ja das tolle.
Die Gedanken, wo ist mein Zuhause, kann ich aber nachvollziehen. Ich denk mir das auch jede Woche und jedes Wochenende.
Vielleicht hat unsere Generation gar kein richtiges Zuhause. Vielmehr sind es "Lebensorte" ...
Clubs im Hamburger Style?
Home is where Holm is. Sprichwort schön umgedichtet. Schöner Text, ich mag den WG-Blog total gern=) Liest sich leicht, locker und ist lustig.
ich frag mich was ihr wollt, bei mir behaupten auch alle, es sähe aus wie in einer höhle.
in der realität fehlen aber die steinwände und das feuer.
wie bei holm.
könnt ihr net ma die anderen in ruhe lassen, die wichtigeres zu tun haben als nonstop alle fussel daran zu hindern, sich zu boden fallen zu lassen???
"Holmis kleine Holmhöhle" - echt super Alliteration :D
klingt so ein bisschen nach Gargamel, der die Schlümpfe in sein Schloss locken will..
irgendwas ganz grusliges und finsteres :b
aber was soll man von ihm auch sonst erwarten? ;D
Das erinnert mich immer so an Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg ;-D
Heißt es da am Ende nich auch immer: Friede, Freude, Eierkuchen!?