SPIESSER Beschäftigungstherapie

Achterbahnen im Test (5): Die Azteken-Zentrifuge

Gustav testet Achterbahnen. Und lässt sich für SPIESSER.de durch sämtliche Zentrifugen deutscher Vergnügungszentren jagen. Folge 5: „Huracan“ im Freizeitpark Belantis bei Leipzig.

13. August 2010 - 10:37
von SPIESSER-Autor Gustav.
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Gustav Offline
Beigetreten: 26.04.2009

Im Land der amerikanischen Urvölker, einer von sieben Pappmaschée-Themenwelten im Freizeitpark Belantis, steht seit diesem Sommer eine neue Achterbahn: Huracan. SPIESSER.de-Versuchskaninchen Gustav hat sie getestet und ist inzwischen wieder vernehmungsfähig.

Gustavs erster Kommentar zur Achterbahn: „Wer bin ich? Wo war ich? Was war das?“

Der zweite Kommentar: „Ich lebe noch. Es geht mir gut. Soll ich da nochmal rein?“

Allgemeine Einschätzung zum Suchtpotenzial: „Mittelmäßig. Eher besteht die Gefahr, ziellos durch den Park zu laufen und sich nicht entscheiden zu können, was als nächstes drankommt.“

Gustav ist schon öfter in die Tiefe gestürzt und hat darüber berichtet:
Verflucht in Novgorod (HANSA PARK)
Verdreht im Abenteuerland (FORT FUN)
Verführt in Afrika (Phantasialand)
Gustav trifft auf Goliath (Heide-Park)

 Mein Lieblings-Abschnitt: „Die Kuppe in dreißig Metern Höhe. Man wird von der einen Waagerechten in die anderen befördert, sieht plötzlich, wie hoch die Bahn tatsächlich ist und stürzt dann direkt in die Tiefe. Das ist krass.“

 


Hoch hinaus und ganz schnell durch den Looping: Das ist pure Hektik.

Das war eher mittelprächtig: „Die Achterbahn erlaubt keine Verschnaufpause. Es geht erst runter, dann irgendwie durcheinander und dann ist die Fahrt auch schon vorbei. Minimale Erholungspausen sind schon nötig, um sich auf die nächste Kurve zu freuen oder sich davor zu fürchten."

Kompakt und kontrastreich

Der übrige Park: Es ist nicht viel los vor den Toren von Belantis. Kein Problem, finde ich, umso kürzer werden die Warteschlangen an den Attraktionen sein. Im Park bewahrheitet sich meine Vermutung. An einem Wochentag außerhalb der Ferien stehe ich bei HURACAN keine zehn Minuten an. Doch nicht nur da ist es schön leer, auch bei der Familienachterbahn „Drachenritt" muss ich kaum warten.

Was hier sonst so los ist? Zu den Hauptattraktionen zählt ohne Zweifel die legendäre Pyramide, in deren Innenraum die Besucher während einer Wildwasserfahrt den Fluch des Pharaos ergründen.

Natürlich hat der entsprechende Pharao keinen Bock auf ungebetenen Besuch in seiner Bude und kickt die Fahrgäste eine steile Abfahrt runter, raus aus seinem Reich. Nett gemacht. Zusätzlich zu den Großattraktionen bietet Belantis einige Karussells an: Im Götterflug darf sich jeder die Anzahl seiner Loopings selbst kreieren, in der Schiffsschaukel gehts stumpf auf und ab und trotzdem ist Nervenkitzel geboten.

Foto: Gustav Beyer für SPIESSER.de
Ritterspaß für Anfänger: Die Achterbahn Drachenritt" bietet keinen großen Thrill, ist aber schöner angelegt als HURACAN.

Den Familienfreizeitpark Belantis gibt es seit nunmehr sieben Jahren. Für sein junges Alter ist er schon ziemlich gut ausgestattet, für das jugendliche Publikum aber noch ausbaufähig. Ein Vorteil: Die Attraktionen sind allesamt (fast) neu und niemand braucht Angst zu haben, dass das Gefährt gleich unterm Hintern wegbricht, wie es in anderen Parks gelegentlich der Fall ist.

Nur für Kluge: Wer clever plant, schmiert sich seine eigenen Schnittchen daheim und bringt sie mit. Was Huracan betrifft: In der hinteren Reihe ruckelts ziemlich, lieber ganz nach vorn setzen.


Höhenflüge auf der Horizontalen: Gustav testet ... das Kettenkarussell. Fazit: Nicht sehr spektakulär und vor allem nur für Leute bis 70 kg. Da haben wir ein Auge zugedrückt.

Gustav resümiert

Preis/Leistung: 25,90 Euro sind bei Belantis für eine normale Eintrittskarte hinzublättern. Der Parkplan kostet nochmals einen knappen Euro extra. Eine Tomatensuppe schlägt mit 5,50 Euro zu Buche. Die Preise überraschen mich in einem großen Freizeitpark nicht, aber im verhältnismäßig gemütlichen Belantis mit seinen zwei Achterbahnen tut das Eintrittsgeld dem Schülerportmonee ordentlich weh. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier meiner Ansicht nach nicht.

Gustavs Verpflegung: Ich habe eine Döner-Tüte gegessen. Ursprünglich hatte ich eine typische Dönertasche vor Augen. Aber Belantis hat mir vor Augen geführt, dass eine Tüte eine Tüte ist und eine Tasche eine Tasche. Und so gabs Dönerfleisch, Pommes und Knoblauchsauce in einer kleinen Papiertüte für 3,50 Euro. Zum Nachtisch bin ich nach langer Wartezeit noch an ein Softeis für 2,40 Euro herangekommen. Keine Alternative zum Brötchenschmieren.

Das Fazit: „Ein Park, der viel zu bieten hat, aber noch lange nicht fertig ist. Als junger Mensch kann man gut einen Nachmittag auf dem Gelände verbringen, aber nur, wenn man von der Omi ein bisschen Taschengeld mitbekommen hat.“

Fotos: Gustav Beyer
Teaserfoto: mit Dank an die Eventpark GmbH

Noch mehr Achterbahn-Spektaktel? Gustav ist unermüdlich im Einsatz. Hier gibts weitere Testberichte.

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