Nochmal zu seinen Eltern ziehen zu müssen, ist wohl die Horrorvorstellung von jedem, der dem heimatlichen Nest endlich entronnen ist. Stéphanie, die plötzlich ohne Job, Wohnung und Ersparnisse dasteht, muss genau das tun und zieht zu ihrer Mutter. Warum diese da gar nicht froh drüber ist, weiß SPIESSER-Redakteurin Polina.
17. August 2016 - 15:34 SPIESSER-Autorin Individuot.
Als das Architekturbüro von Stéphanie (Alexandra Lamy) plötzlich pleite geht, muss die 40-jährige zu ihrer Mutter ziehen. Ihre Mutter, die temperamentvolle Jacqueline (Josiane Balasko), führt währenddessen als Witwe ein komfortables und erfülltes Leben mit Scrabble, Chansons und einem geheimen Liebhaber in einer beschaulichen Stadt der französischen Provence. Beim Aufeinanderprallen dieser zwei Generationen entstehen viele komische Momente, beispielsweise wenn Stéphanie für ihre Mutter eine E-Mail-Adresse einrichten möchte.
Diese ungewohnte Situation führt aber auch zu Reibungen und reißt alte Familienwunden auf – insbesondere zwischen Stéphanie und ihren Geschwistern. So endet ein gemeinsames Abendessen in Anschuldigungen und Vorwürfen. Und dann ist da noch die Sorge um die Mutter, die sich beim Versteckspiel mit ihrem Liebhaber und Nachbarn nicht allzu clever anstellt. Als Jacquelines Kinder sie zum Alzheimer-Spezialisten schicken wollen, wird nicht nur Jacquelines Geheimnis aufgedeckt…
Wer spielt mit?
Stéphanie wird von Alexandra Lamy gespielt, die an der Seite von Jean Dujardin durch die französische Adaption der kanadischen Sitcom „Un gars, une fille“ bekannt wurde. Ihre Mutter Jacqueline verkörpert Josaine Balasko, die schon seit 1973 in zahlreichen französischen Filmen mitgespielt hat und die man beispielsweise aus „Die Eleganz der Madame Michel“ kennt. Auch die anderen Darsteller kennt man vor allem aus dem französischen Kino.
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Filmischer Augenschmaus?
Josaine Balasko spielt die selbstbewusste und ein wenig trotzige Jacqueline absolut großartig. Immer wieder sorgen ihre Gestik und Mimik und verstrickten Versuche, ihren Liebhaber vor ihren Kindern zu verstecken, für witzige Momente.
Gibt's was zu meckern?
„Willkommen im Hotel Mama“ ist nicht mehr und nicht weniger als die leichte Sommerkomödie, die der Film sein will. Die Handlung ist deswegen ziemlich vorhersehbar.
Braucht man Taschentücher?
Nicht wirklich. So witzig beziehungsweise gefühlsduselig ist der Film nicht.
Auf einen Blick
Action:
Romantik: ✪
Humor: ✪ ✪ ✪
Niveau: ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪
Was macht man danach?
In seiner eigenen Wohnung oder der WG sitzen und sich mit Freunden oder Mitbewohnern über die liebenswerten Macken der eigenen Eltern austauschen. Und unheimlich froh sein, dass diese in einer anderen Stadt wohnen.
In 3 Worten:
Süß. Leicht. Einfach.
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Der kleine Bildschirm reicht hier vollkommen aus.
Mainstream oder Independent?
Eher Mainstream, wenn auch französischer Mainstream.
Willkommen im Hotel Mama
Regie: Éric Lavaine Schauspieler: Josiane Balasko, Alexandra Lamy, Mathilde Seigner u.v.a. Kinostart: 11. August 2016 Länge: 97 Minuten Genre: Komödie FSK: ab 0 Jahren
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