Als der Literaturstudent Ken Kaneki sein ersehntes Date mit der bezaubernden Liz hat, ahnt er nicht, dass diese am Ende des Tages versuchen wird, ihn aufzufressen. Spiesser-Autorin Simone fände ohnehin die knallharte Ghula-Kellnerin Touka die bessere Partie! Mit dieser muss Ken sich nun gemeinsam vor der staatlichen Anti-Ghuleinheit schützen …
09. February 2018 - 16:06 SPIESSER-Autorin teaserette.
Der unscheinbare Bücherwurm Ken Kaneki (Masataka Kubota) kommt endlich ins Gespräch mit seiner Angebeteten Liz (Yuu Aoi), die er regelmäßig in seinem Lieblingscafé anhimmelt. Die beiden verabreden sich, und selig erzählt Ken ihr dann alles über seine Leidenschaft für seinen Lieblingsautor Sen Takatsuki. Nach dem Date findet sie ihn allerdings zum Anbeißen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Nur durch Zufall kommt Ken gerade noch so mit dem Leben davon – Liz jedoch nicht. Sein Arzt trifft die unheilvolle Entscheidung, Liz‘ Organe in Ken zu verpflanzen. Auf die harte Tour stellt dieser anschließend fest, dass er keine Lebensmittel mehr verträgt. Was ist nur los mit ihm? Schließlich findet Ken sich im Café Antik mit des Rätsels Lösung konfrontiert: Er ist zum Halbghul geworden und kann sich daher nur noch von Menschenfleisch ernähren – was ihn verständlicherweise in Gewissenskonflikte stürzt.
Er beginnt, im Antik zu kellnern. Hier assimilieren sich Ghule, wie die toughe Touka (Fumika Shimizu), mit normalen Menschen, um nicht weiter aufzufallen. Und glücklicherweise stillt Kaffee ein wenig den Hunger auf deren Fleisch. Da aber Ghule natürlich morden, um zu überleben, ist ihnen die Staatliche Anti-Ghuleinheit „CCG“ auf den Fersen. Kureo Mado (Yo Oizumi) und Kotaro Amon (Nobuyuki Suzuki) untersuchen den Fall von sich vermehrenden Ghulen. Und einen Feind unter seinesgleichen hat Ken auch bald …
Wer spielt mit?
In der Hauptrolle besticht Masataka Kubota im Wandel des verklemmten Studenten zum, nun ja, Monster. Er verkörperte 2015 im TV-Drama zum erfolgreichen „Death Note“-Universum den cleveren Light Yagami und hat sich zuvor in kleineren Rollen wie im Film zu „Rurouni Kenshin“ und der „Perfect Blue“-TV-Verfilmung seine Sporen verdient. Model und Schauspielerin Fumika Shimizu ist als fröhliche Yuki Jojima Teil des „Kamen Rider“-Franchises, in „Tokyo Ghoul“ als Touka aber ganz und gar eiskalt. Für die Nebenrolle des Uta konnte der Kabukischauspieler Bandou Minosuke II gewonnen werden.
Ah ja, Thema Essen: Zunächst schnabuliert Ken in jeder Szene ausgiebig, bis es zu seinem „Vorfall“ kommt. Ab da werden die verdrückten Lebensmittel nicht mehr so appetitlich abgefilmt … aber da es ja hier um die Aufbereitung des Films gehen soll: Ghule verfügen über vier Krallen, die bei der Jagd nach einem Menschen aus dem Rücken erwachsen. Diese wirken nicht besonders echt, was am verhältnismäßig niedrigen Budget liegen mag. Dafür hat man sich beim restlichen Visuellen sehr viel Mühe gegeben: Regen, Tränen, Wasser und Schweiß fließen gleichermaßen ansprechend. Besonders schön sind die Lichtverhältnisse, wenn Touka Ken verprügelt.
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Gibt’s was zu meckern?
Mit Goreelementen, also blutrünstigen Filmtechniken, wird nicht wirklich gegeizt. Langsam, aber sicher, steigern sich die Blutlachen zu Leichen, auf denen schon die Fliegen herum klettern. Auch scheut man sich nicht davor, menschliche Gliedmaße anzuknabbern – dass die natürlich nicht echt aussehen, steht gar nicht zur Kritik. Viel mehr hätte ich mir einige mehr Szenen gewünscht, die undefiniert bleiben.
Braucht man Taschentücher?
Ein wenig rührend ist es schon, wie Ken sich mit dem kleinen Ghulmädchen Hinami (Hiyori Sakurada) anfreundet – aber nein, man wird nicht viel weinen müssen.
Mit wem angucken?
Ken pflegt bereits seit der Grundschule eine wunderbare Freundschaft mit dem stets gut gelaunten Hide (J-Pop-Sänger Kai Ogasawara), also schnappt euch eure/n Hide!
Auf einen Blick
Action: ✪ ✪ ✪ ✪
Romantik: ✪
Humor: ✪ ✪ ✪
Niveau: ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪
Was macht man danach?
Die Faschingsferien nutzen, um ein Ken-Cosplay aus Kellneruniform und Augenklappe zusammenzustellen für den Animeconventionsommer.
In 3 Worten:
Sehr gute Umsetzung.
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
„Tokyo Ghoul“ ist extrem ruhig inszeniert. Musik wird nur in den Kampfszenen genutzt und selbst da spärlich. Diese Stimmung macht die eigenen vier Wände mit dem kleineren Bildschirm zur besten Location.
Mainstream oder Independent?
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