Taxifilme gibt es sehr viele: der Französische, der Iranische, der Klassiker mit Robert De Niro. Nun kommt auch ein deutscher Taxifilm in die Kinos. Er spielt im Hamburg der 80er Jahre und hat eine ziemlich überraschende Besetzung: Was macht denn Tyrion … äh … Peter Dinklage da? SPIESSER-Autorin Polina hat den Film für euch gesehen und Antworten parat.
21. August 2015 - 15:13 SPIESSER-Autorin Individuot.
Die 25-Jährige Alex trägt Lederjacke, raucht viel und hat im Kühlschrank nur O-Saft. Außerdem hat sie ihre Ausbildung zur Versicherungskauffrau abgebrochen und will nun Taxifahrerin werden – in den 80ern gar nicht mal so üblich für eine junge Frau.
Für die damalige Zeit ist Alex wohl so etwas wie eine Rebellin, die nicht genau weiß, was sie will aber umso mehr, was sie nicht will: eine Beziehung, das spießige Leben ihrer Mutter, eingeengt werden. Was nach wildem Leben klingt, wirkt bald eintönig und ziellos, während Alex ihre Runden durch das nächtliche Hamburg dreht. In ihrem Taxi begegnen ihr allerlei kuriose Gestalten – mal mehr mal weniger betrunken, mal mehr mal weniger charmant. Irgendwie schlittert sie dann doch in eine Beziehung mit ihrem Kollegen Dietrich (Stipe Erceg) und beginnt parallel eine Affäre mit dem kleinwüchsigen Marc (Peter Dinklage), der ihr näher kommt, als sie sich eingestehen will. „Ich bin verrückt nach dir, aber halt mich nicht fest, wenn ich weg will“, erklärt Alex Marc gegen Ende des Films und fasst damit ihre Lebensphilosophie ganz gut zusammen.
Wer spielt mit?
Wenn Kollegen einem das Leben schwer machen.
Zunächst fällt natürlich Peter Dinklage als Marc ins Auge. Den durch die US-Serie „Game of Thrones“ extrem populär gewordenen Schauspieler erwartet man nun wirklich nicht in einer deutschen Filmproduktion. Dennoch zeigt Dinklage als Marc, dass er mehr als „nur“ Tyrion Lennister sein kann.
Sonst bringt „Taxi“ viele bekannte deutsche Darsteller auf die Leinwand: unter anderem Stipe Erceg (Die fetten Jahre sind vorbei, Der Baader Meinhof Komplex), Robert Stadlober (Engel & Joe, Sommersturm) und Antoine Monot, Jr. (Das Experiment, Schutzengel, Who Am I). Auch Armin Rohde glänzt in einem Gastauftritt. Hauptdarstellerin Rosalie Thomass könnte aus „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ einigen bekannt sein.
Filmischer Augenschmaus?
Ab und an, vor allem in Marcs Gegenwart bröckelt Alexʼ Fassade – das macht sie menschlicher und sympathischer. Gleichzeitig ist man als Zuschauer froh kein langweiliges, klischeehaftes Happy End vorgesetzt zu bekommen, in dem Alex doch plötzlich ganz das verliebte Mädchen ist, nur weil der vermeintliche Mr. Right nicht locker lässt.
Braucht man Taschentücher?
Vielleicht, wenn man merkt, wie Alex manchmal mit sich selbst kämpft.
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