SPIESSER debattiert

Spaghetti Bologna?

Lehramtsstudium im 6. Semester, Auslandssemester für sieben Monate, Lernen fürs Leben: Eva darf sich nicht nur Studentin nennen, sondern ist auch eine. Im Interview mit SPIESSER macht sie mit dem Bologna kurzen Prozess.

18. May 2012 - 10:32
SPIESSER-AutorIn millaialfons.
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millaialfons Offline
Beigetreten: 13.02.2012

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Zack, bumm, weg: Wo bekommst du die Umstellung auf das Bachelor-/Master-System im Studium zu spüren?

Striktere Inhalte, festgelegter Stunden- plan, häufigere Leistungsnachweise. Vor der Umstellung war das anders: Man konnte die notwendigen Sprachkurse nach und nach machen und frei wählen. Dafür habe ich einen besseren Überblick über meinen bisherigen Leistungsstand: Was habe ich erledigt, was muss ich noch machen.

Und wieso hat es dich für ein Semester in ein anderes Land getrieben?

Meine französischen Sprachkurse sind furchtbar und laufen nur nach der Grammatik-Übersetzungs-Methode ab – die im 18. Jahrhundert (!) für Latein und Griechisch eingeführt wurde. Da dachte ich mir: „To know another’s language and not his culture is a very good way to make a fluent fool of yourself.“ Also ab ins unbekannte Frankreich.


Als der Bologna-Prozess 1999 beschlossen wurde, hat
Eva noch zu Blümchen getanzt und Spaghetti Bolognese.
Musstest du dich dort auch unbekannten Geldproblemen stellen?

Ich habe den ERASMUS-Mobilitäts-zuschuss bekommen. Einen Teil davon allerdings erst als ich schon lange wieder zurück war – mobil bedeutet was anderes. Und auch das Auslands-BAföG wurde erst zwei Monate nach meiner Rückkehr ausgezahlt. Das meiste Geld musste ich mir also bei meinen Eltern leihen und dann zurückzahlen.

Konntest du dir deine erworbenen Leistungspunkte in Deutschland anrechnen lassen?

Von meinen acht Kursen aus Frankreich wurden mir in Englisch und Französisch jeweils zwei Kurse angerechnet. Eine kleine Zahl – für so viel Aufwand.

Bologna-Prozess: Ziele erreicht?

Ich denke, die Umsetzung ist erst teilweise gelungen. Die momentane Version kann so jedenfalls nicht bleiben. Zu viel Studieninhalt in zu kurzer Zeit – und genau da hakts.

Was es sonst noch über das Thema zu wissen gibt? Schaut nach auf mitmischen.de.

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