Die schwedische Krimiserie mit der Extra-Portion Antihyggeligkeit, regt zur Coolness an und macht irgendwie dann doch echt Laune. Wo Hassel zuschlägt, wächst nämlich kein Gras mehr, dort liegt dann Schnee.
20. September 2019 - 11:32 SPIESSER-Autorin piapan.
Nach dem Tod seines Ziehvaters Ruda gerät Roland Hassels (Ola Rapace) ohnehin fragiler Lebensentwurf ins Wanken. Er arbeitet als Detektiv bei einer Spezialeinheit namens Triton, welche von Ruda rekrutiert wurde. Seine Familie besteht aus seiner Freundin Daniela (Aliette Opheim) und Vida (Wilma Lidén), seiner Stieftochter.
Schon am Beginn der Geschichte zeichnet sich ein nicht ganz normales Familienleben ab, da Vidas leiblicher Vater schon bald aus dem Gefängnis entlassen werden wird. Die komplizierte Situation spitzt sich immer weiter zu und wem Hassel trauen kann erfährt der Zuschauer, genau wie Hassel, erst am Ende der Geschichte. Es geht um Korruption, Gewalt und um die Frage wie weit ein Detektiv gehen will, um an die Informationen zu kommen, die er braucht.
Eine ganze Reihe in Schweden sehr bekannter Schauspieler. Allen voran Ola Rapace als Hassel, der sowohl in der Krimiserie „Mankells Wallander“ als auch in „Skyfall“ zu sehen war. Aliette Opheim spielt Hassels Freundin Daniela, die in „Johan Falk“ zu sehen war.
Filmischer Augenschmaus?
Die Bilder und die düstere Stimmung prägen sich auf jeden Fall ein. Die Hauptfiguren werden von schönen Menschen gespielt. Wer auf finstere Typen steht, kommt bestimmt auf seine Kosten, denn Hassel ist in einigen Szenen mit freiem Oberkörper zu sehen.
Auf einen Blick
Action: ✪ ✪ ✪
Romantik: ✪ ✪
Humor:✪ ✪
Niveau: ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪
Was mir gefallen hat, ist, dass die Serie nicht zu blutrünstig gedreht wurde. Es gibt einige krude Szenen, aber davon lebt die Serie nicht. Die Geschichte bekommt Spannung durch die Vertrauensfrage, die immer wieder gestellt wird und die sich auch der Zuschauer immer wieder stellt, sowie die Verstrickung zwischen dem Familienleben und der Arbeit.
Ansonsten ist es meistens dunkel oder diesig. Ich war noch nie in Stockholm, aber wenn man sich touristische Bilder anschaut, fällt es sehr schwer, sie mit dem Drehort von „Hassel“ in Verbindung zu bringen.
Gibt’s was zu meckern?
Am Anfang fiel mir das Mitfiebern schwer, denn die Handlungsstränge müssen langsam aufgebaut werden und man hat noch keinen echten Draht zu den Figuren gefunden. Das änderte sich bei mir nach der vierten Folge, als die Stimmung nicht mehr so frostig war. Danach war ich total mitgerissen und am Ende habe ich sogar eine Träne verdrückt.
Braucht man Taschentücher?
Ich glaube die brauchen bloß Pissnelken und Weicheier wie ich. ;-) Denn diese Coolness, die von der Serie ausgeht, ist irgendwie auch ansteckend.
Mit wem angucken?
Mit allen, die Krimis mögen.
Was macht man danach?
Zuerst dachte ich: Beruhigt einschlafen, weil Hassel und die anderen Gangster sich ja auch ohne Ottonormalbürger einig werden, aber nach einer Weile hat mich die Serie immer mehr in ihren Bann gezogen. Man könnte danach prima Sport machen, um die Anspannung loszuwerden.
In drei Worten:
kühl, sexy, finster
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Ich fand es auch auf meinem kleinen Bildschirmmonitor spannend, auch weil die Figuren einem irgendwie vertraut werden und man meist nicht mehr weiß als die Protagonisten, sodass es einem so vorkommt, als wäre man Teil der „Familie“.
Mainstream oder Independent?
Ich glaube die Serie ist eher Mainstream, kommt aber ziemlich independent rüber.
Zusammenfassend kann ich sagen: Es gibt einige Dinge, die ich von Hassel gelernt habe, zum Beispiel: 1. Cool bleiben, ist eine gute Möglichkeit sich durchs Leben zu wurschteln. 2. Tacheles reden spart eine Menge Wörter. 3. Begrüßungen werden überbewertet, ein starrer Blick ins Gesicht sagt oft mehr als 1000 Worte...
Hassel
Regie: Amir Chamdin Protagonisten: Ola Rapace, Aliette Opheim, Wilma Lidé
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