Kinofeeling

Meine Zeit mit Cézanne

In „Meine Zeit mit Cézanne“ geht es nicht um den Maler Paul Cézanne und den Romancier Émile Zola. Vielmehr geht es um Freundschaft. Um die Art von Freundschaft, die uns ausmacht und uns genauso zerreißen kann. Naja gut, um die Künstler geht's auch.

30. September 2016 - 09:44
SPIESSER-Autorin Individuot.
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Individuot Offline
Beigetreten: 01.07.2014

Worum geht's?

Paul Cézanne und Émile Zola – „Die Unzertrennlichen“. Ende des 19. Jahrhunderts begegnen sich die beiden jungen Männer im Collége Bourbon in Aix-en-Provence: Paul ist reich, Émile arm. In beiden schlummert das Genie. Aus dem einen wird ein Schriftsteller, aus dem anderen ein Maler – beide sollen sie die Kunst und Kultur Frankreichs auf den Kopf stellen und auf Jahrhunderte prägen.


Paul und Émile. Bild: © 2000-2016 PROKINO Filmverleih

Im Paris der Jahrhundertwende leben sie so, wie man es sich von Künstlern vorstellt: Sie feiern, gehen nackt baden, bändeln mit Frauen an und fluchen auf die spießige Gesellschaft. Während all dessen haben sie den anderen als das Maß der Dinge an ihrer Seite und hinterfragen sich gegenseitig permanent. Sie kritisieren sich, streiten sich, lieben sich. Lieben sich so, wie nur beste Freunde einander lieben können.

Wer spielt mit?

Den französische Schauspieler Guillaume Canet, den man auch aus „Zusammen ist man weniger allein“ kennt, spielt den Schriftsteller Émile Zola. Dessen exzentrischen besten Freund Paul Cézanne verkörpert Guillaume Gallienne („Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“). Beide Schauspieler verkörpern nicht nur ihre fast schon gegensätzlichen Rollen hervorragend, sondern fetzen sich auch so, wie nur geniale Künstler es können.

Auf einen Blick
Action:       
Romantik: ✪ ✪
Humor: ✪ ✪
Niveau: ✪ ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪ ✪ ✪
Filmischer Augenschmaus?

Das Spiel der beiden Hauptdarsteller ist sehr, sehr gut und trägt den gesamten Film. Es ist herzzerreißend, wenn sie sich streiten, wenn sie sich Unrecht tun oder einander die kalte Schulter zeigen.

Als Zuschauer können wir immer noch nicht wissen, ob Zola und Cézanne wirklich so ein Verhältnis zu einander hatten, aber wir wissen, wie es ist, beste Freunde zu haben. Wir wissen, wie unfair wir diesen Freunden gegenüber manchmal sind, weil sie für uns einen so hohen Stellenwert haben. Diese Form der Freundschaft bringen die beiden Darsteller sehr gekonnt auf die Leinwand.

Gibt's was zu meckern?

Wer auf französisches Kino und ein wenig kunstgeschichtliche Bildung steht, wird an diesem Film nichts auszusetzen haben.

Braucht man Taschentücher?

Ja. Einige Szenen, in denen sich die beiden Künstler Salz in die tiefsten Wunden streuen, treiben einem Tränen in die Augen.

Zum Kinostart von „Meine Zeit mit Cézanne“ verlosen wir 4x2 Freikarten für den Film! Also schnell am Gewinnspiel teilnehmen!
Mit wem angucken?

Mit seinem besten Kumpel oder seiner besten Freundin.


Der Dichter und Maler sind langjährige, beste Freunde.
Bild: © 2000-2016 PROKINO Filmverleih
Was macht man danach?

Ein wenig Pariser Flair um 1900 leben: gut und ausschweifend essen gehen, einen Spaziergang machen oder auch nackt baden.

In 3 Worten:

Ergreifend, traurig, geistreich

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Die schönen Landschaften, die Cézanne gerne malt, sehen auf der Leinwand schon schick aus. Für die eigentliche Erzählung des Films braucht es die aber nicht.

Mainstream oder Independent?

Independent!

 

Meine Zeit mit Cézanne

Regie: Danièle Thompson
Schauspieler: Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice Pol, Déborah François, Sabine Azéma u.a.
Kinostart: 06. Oktober 2016
Länge: 113 Minuten
Genre: Drama
FSK: ab 12 Jahren

 

 

Text: Polina Boyko
Bildematerial: © 2000-2016 PROKINO Filmverleih GmbH

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