Giftige Rauchschwaden, brennende Kabel und Berge an Elektroschrott wohin das Auge reicht. Die Dokumentation „Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“ zeigt uns das Leben der Verlierer der digitalen Revolution in der ghanaischen Hauptstadt Accra.
15. October 2019 - 16:49 SPIESSER-Autorin Blütenblatt.
„Welcome to Sodom“ dokumentiert den harten Alltag auf der größten Elektro-Müllhalde weltweit. Circa 250.000 Tonnen der ausrangierten Computer und Smartphones aus Europa landen Jahr für Jahr auf der illegalen Müllhalde in der Mitte Afrikas. Hier, an einem der giftigsten Orte der Welt, leben und arbeiten rund 6.000 Menschen. Schon Kinder zerkleinern hier Elektroschrott oder verkaufen Wasser, um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten.
Die Dokumentation zeigt in eindrücklichen Bildern das harte Leben und das Leid der Protagonisten. Aber sie fängt auch ihre Lebensfreude und ihren starken Willen ein. Besonders gelungen ist die Mischung aus Bildern, Musik und den Stimmen aus dem Off der verschiedenen Portraitierten.
Auf einen Blick
Action: ✪
Romantik:
Humor: ✪
Niveau: ✪ ✪ ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪ ✪ ✪ ✪
Gibt’s was zu meckern?
Nein, die Doku zeigt knallhart das Leben der ärmsten Menschen – was soll man daran zu meckern haben?
Braucht man Taschentücher?
„Welcome to Sodom“ zeigt die Schattenseiten der Globalisierung und hält uns deutlich vor Augen, dass wir auf Kosten anderer ein privilegiertes Leben führen. Zu sehen wie kleine Kinder den ganzen Tag arbeiten, um ihre Familie über Wasser zu halten, löst wohl in jeder Zuschauerin und jedem Zuschauer Gefühle aus.
Mädchen arbeiten in Sodom meistens als Wasserträger
Mit wem angucken?
Mit jemandem, mit dem man sich im Anschluss ausführlich über die dargestellte Problematik unterhalten kann.
Was macht man danach?
Nach der Dokumentation kommt einem das eigene Leben unfassbar privilegiert vor. Vielleicht kann man dieses neue Bewusstsein nutzen, um verantwortungsbewusster zu konsumieren.In drei Worten:
In 3 Worten:
Erschreckend, bewegend, eindrücklich
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
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Mainstream oder Independent?
Es wäre wünschenswert, dass diese Dokumentation die Massen erreicht. Doch wahrscheinlich wird sie eher von einer kleineren Zielgruppe rezipiert werden.
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