"Smoooooooke on the waaaaateeeeeer, a fire in the skyyyyyy!", brüllt die begeisterte Menge und man selbst ist mitten drin! Heute kommt Wacken 3D, eine Hommage an das gleichnamige Festival, in die Kinos. SPIESSER-Praktikantin Polina hat sich den Film für euch angeschaut.
23. July 2014 - 14:20 SPIESSER-Autorin Individuot.
Ein langhaariger, mürrisch dreinblickender, junger Mann stapft durch das idyllische schleswig-holsteinische Wacken und ihm folgen, wie jedes Jahr, 75.000 Metalfans. Seit 25 Jahren kommen die Metalheads aus aller Welt und versetzen den kleinen Ort in den Ausnahmezustand. Dabei wurde das Festival in den letzten Jahren immer beliebter. Die Tickets zum diesjährigen Jubiläums-Festival waren keine 48 Stunden nach dem Ende des letzten Festival ausverkauft. Nun erscheint eine Ode auf dieses Festival in Form eines Films, der hauptsächlich bei Wacken Open Air 2013 gedreht wurde.
Tagsüber verwandelt sich das Festival-Gelände in
eine große Spielwiese.
Bei Wacken 3D begleiten die Zuschauer eine Hand voll ausgewählter Protagonisten durch die 3 1/2 Tage musikalischen Festival-Wahnsinns. In den Hauptrollen sehen wir Festivalbesucher aus Taiwan, Indien, USA und Deutschland und stehen die andere Hälfte des Films mit Musikgrößen wie Annihilator, Deep Purple, Motörhead und Sabaton auf der Bühne. „Ich war völlig weggeblasen, als er (der Film) mir gezeigt wurde! Das Feeling kommt rüber, die einzelnen Komponenten, die das Festival ausmachen, werden gleichberechtigt abgebildet. Norbert und seine Jungs haben ganze Arbeit geleistet!“, schwärmt Thomas Jensen, der Gründer und Veranstalter des Wacken Open Air. Die Komponenten, die Jensen hier anspricht, werden auch mir klar, obwohl ich noch nie bei Wacken Open Air war: Die Unterschiede in Alter oder Herkunft der Festival-Besucher scheinen sich in der Hingabe zu der Musik und dem allseits präsenten Festival-Feeling aufzulösen und in einem freundschaftlichen Miteinander sowohl unter den Bands als auch unter den Besuchern zu resultieren.
Mit Alice Cooper auf der Bühne stehen?
Kein Problem!
Jeder Tag auf dem Festivalgelände beginnt mit dem Sonnenaufgang und von Tag zu Tag wächst die Müllmenge, die man zu sehen bekommt. Begeisterte Statements der Besucher wechseln sich ab mit witzigen Festival-Szenen sowie Konzerten und Bandcontests. Und plötzlich steht man neben Till Lindemann von Rammstein auf der Bühne, brüllt: "Du! Du hast! Du hast mich!" und versinkt im Funkenregen einer atemberaubenden Bühnenshow. Dann wieder bekommt die Szenerie einen apokalyptischen Touch als ein Gewitter losbricht und die Metalfans sich reihenweise in den kniehohen Schlamm werfen. Im Abspann sieht man Bilder aus den Anfangsjahren des größten Metalfestivals der Welt und erkennt, dass auch vor einem Vierteljahrhundert die Begeisterung für diese Musik und dieses Festival mit der Leidenschaft der heutigen Fans absolut mithalten kann, auch wenn Wacken Open Air über die Jahre um ein Vielfaches gewachsen ist.
Bands wie Metallica, Rammstein und Motörhead sind natürlich auch mir ein Begriff, aber dass es mir bei Wacken 3D so schwer fallen würde, im Kinosessel ruhig sitzen zu bleiben, hatte ich nicht erwartet. Dieser Film ist definitiv für den großen Kinosaal gemacht! Die Musik dröhnt von allen Seiten und an der Seite von Alice Cooper stockt der Atem beim Anblick der Menschenmassen, denen die Leidenschaft für diese Musik ins Gesicht geschrieben steht. Wacken 3D mag eingefleischte Festivalgänger vielleicht enttäuschen, weil die Kinoleinwand eine unüberwindliche Grenze zum waschechten Festival-Feeling bildet, aber auch diese Fans dürfte die Nähe zu ihren Idolen begeistern. Für diejenigen, die selbst nie bei Wacken Open Air gewesen sind, ist der Film ein Einblick in die kuriose, verrückte und fesselnde Welt des Metal und seiner Protagonisten.
Wacken 3D
Regie: Norbert Heitker
Welche Bands sind dabei? Alice Cooper, Anthrax, Deep Purple, Motörhead, Rammstein und viele mehr
Länge: 96 Minuten
Kinostart: 24.07.2014
Text: Polina Boyko
Fotos: Pressematerial
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