Schule kann so grausam sein. Etwa wenn der Pausenhof zur Kampfzone wird. Die Waffen: Optik, teure Labels, das spannendste Hobby, die beliebtesten Freunde. Dass die Schubladen, in die andere einen gern vorschnell stecken, eigentlich schnurzpiepegal sind, zeigt ein neuer Kinofilm. „DUFF“ macht Spaß – auch, wenn man nicht mehr zur Schule geht. SPIESSER-Autorin Anne hat den Film für euch gesehen.
Highschoolkomödie deluxe: Die Schülerinnen Bianca, Jess und Casey sind ein Herz und eine Seele – und das schon seit Ewigkeiten. Echte BFFs eben. Doch plötzlich ziehen Gewitterwolken auf und gefährden die Trio-Trautheit. Der Grund: Biancas Sandkastenkumpel Wesley, der mittlerweile zum umschwärmten Footballstar gereift ist, hat ihr gegenüber beiläufig erwähnt, dass alle in ihr nur die „DUFF“ sehen. Die Abkürzung steht für Designated Ugly Fat Friend, beschreibt also das weniger attraktive Anhängsel einer Clique. Das ungeschriebenes DUFF-Gesetz: Eine DUFF wird von den Jungs lediglich ausgenutzt, damit die leichter an die schöneren, schlankeren und beliebteren Freundinnen rankommen.
Bianca ist baff und wütend. Auf Jess und Casey. Auf sich selbst. Und natürlich auf die ganze Welt. Geladen stellt sie ihre Freundinnen zur Rede. Es wird laut und zickig. Schließlich eskaliert der Streit in einer „Unfriend“-Aktion auf nahezu allen sozialen Netzwerken. Nun herrscht Funkstille, wo sonst munter geplappert wurde. Um endlich auch einmal an erster Stelle zu stehen und gleichzeitig ihren Schwarm Toby zu erobern, beschließt Bianca, sich neu zu erfinden. Klar, dass eine DUFF da Hilfe benötigt. Rat sucht sie bei keinem geringeren als Wesley. Zwar kann Bianca die Sportskanone inzwischen kein Stück leiden, doch da er Nachhilfe in Chemie benötigt, schließen die beiden trotzdem einen Pakt. Und das Gefühlschaos nimmt seinen Lauf...
Die Muskeln von Robert Patrick Amell aka
Wesley haben es Anne besonders an-
getan. Foto: Pressematerial, Capelight
Wer spielt mit?
Kennt man noch am ehesten: Bella Thorne, bekannt aus „O.C., California“ und „Shake it up“. In „DUFF“ spielt sie biestige Highschool-Queen. Die Nebenrollen sind hochkarätig besetzt. Etwa mit Comedian und „Hangover“-Star Ken Jeong, der den urkomisch überdrehten Lehrer mimt. Oder mit Allison Janney aus „Juno“ – diesmal als alleinerziehende Mutter auf Selbstfindungstrip. Garniert wird das Ganze mit einem poppigen Soundtrack: Icona Pop, Jessie J und Fall Out Boy singen und tanzen sich ihren Weg hinein ins Zuschauerohr.
Filmischer Augenschmaus?
Definitiv der gestählte Oberkörper von Mädchenscharm Wesley (Robert Patrick Amell). Und sein Talent, mit den Brustmuskeln zu zucken. So beeindruckend, dass ich diese Sequenz gern in Endlosschleife sehen möchte.
Braucht man Taschentücher?
Nö. Die Augen bleiben trocken. Folglich sitzt das Make-Up auch nach dem Kinobesuch noch dort, wo es hingehört. Weiterer Pluspunkt: Die Hände können so ganz ungestört Popcorn in den Mund schaufeln.
Der kleine Bildschirm genügt vollkommen. Nur die besagte Szene mit den Brustmuskeln, die verlangt nach XXL-Screen. Die Geschichte gibt’s übrigens auch zum Nachlesen: „DUFF – Hast du keine, bist du eine“ basiert auf dem Romandebüt der amerikanischen Autorin Kody Keplinger, das diese 2010 veröffentlichte. Die damals 17-Jährige verarbeitet in ihrem Buch die Erfahrungen der eigenen Schulzeit, in der die Dauerpräsenz auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram und YouTube nicht mehr wegzudenken ist.
Ihr wollt den Film sehen?
Wir verlosen 2x2 Freikarten für "DUFF - Hast du keine, bist du eine" sowie je einen Roman zum Film.
Abitur schon in der Tasche? Dann die jüngere Schwester ins Kino einladen. Andernfalls die gleich gut aussehenden Freundinnen zum Mädelsnachmittag überreden. Und die Jungs müssen selbst entscheiden, ob sie 97 Minuten ohne Urknall, quietschende Reifen und Actionkram aushalten.
Was macht man danach?
Essen. Nägel lackieren. Robert Patrick Amell (aka Wesley) googeln.
In 3 Worten:
Überspitzt. Schubladen. Gefühlsachterbahn.
Mainstream oder Independent?
Aber sowas von Mainstream! Der Film gilt als Überraschungshit der aktuellen US-Kinosaison und beschäftigt sich mit den ewig gleichen Fragen des Teenager-Daseins. Mit Charme, Witz und Ironie werden Themen wie Cyber-Mobbing und Erwachsenwerden porträtiert. Was bleibt: „Scheiß auf Schubladen, Hauptsache du selbst fühlst dich wohl.“
DUFF - Hast du keine, bist du eine
Regie: Ari Sandel Darstellert: Mae Whitman, Robbie Amell, Bianca A. Santos, Bella Thorne Kinostart: 09. Juli 2015 Länge: 97 Minuten
Text: Anne Juliane Wirth Foto: Pressematerial, Capelight Pictures
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Schule durch, Abschluss in der Hand. Und jetzt? Was bleibt von den bis zu 12.000 Stunden, die jeder Mensch durchschnittlich die Schulbank drückt? Der Dokumentarfilm „Bildungsgang. Bildung neu denken.“ begleitet die Jugendlichen vom Verein Demokratische Stimme der Jugend e.V., die diese
Der Disney Channel feiert den Weltfrauentag – ihm zu Ehren findet am 11. März der „Superheldinnen-Tag“ statt. Euch erwartet ein Tag voller Girl-Power mit Heldinnen des Disney Channels sowie die Deutschland-Premiere des neuen Serienhighlights „Marvel Moon Girl und Devil Dinosaur“.
Die leicht frische Sommerkomödie, lädt euch nach Monaco und Frankreich ein. Bei der wohlhabenden Familie Bartek bekommt ihr einen klischeegerechten Einblick in die Herausforderungen der Erziehung reich-geborener Kinder. Mit „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ reiht sich ein
In einer nicht allzu fernen Zukunft leidet die Menschheit genau unter den Problemen, von denen Wissenschaftler heute schon seit Jahrzehnten sprechen: Die Klimakrise ist im vollen Gange. SPIESSER-Autor Daniel hat sich "The Last Journey", die dystopische Vision in Spielfilmlänge angesehen.
Wie leicht lassen wir uns von radikalem Gedankengut verführen? Dieser Frage geht „Je suis Karl“ nach und erzählt die Geschichte einer aufkommenden jungen radikalen Bewegung. Ein aktuelles politisches Meisterwerk, dass auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten ist. Ob Regisseur Christian
Wer nicht genug kriegen kann von tiefen Einblicken in die Berliner Gangsterwelt a la „4 Blocks“ oder „Skylines“, wird ohne Frage auch bei „Ein nasser Hund“ voll auf seine Kosten kommen. Daneben gibt es aber noch eine weitere Komponente, die den Streifen definitiv sehenswert
Mit seinem neuen Dokumentarfilm „Wer wir waren“ möchte Marc Bauder seinen Zuschauern einen Blick auf den derzeitigen Zustand unserer Welt präsentieren und die Botschaft vermitteln, dass wir es selbst in der Hand haben, wer wir sind. Doch schafft der Film das? SPIESSER-Autorin Katharina
Der Dokumentarfilm „GUNDA“ lässt den Zuschauer das Leben von Nutztieren nicht nur sehen, sondern auch erleben. Auf Augenhöhe begegnen wir den Protagonisten und dürfen uns fragen, welchen Platz wir ihnen in unserer Welt zuweisen - und wie wir diesen vor uns selbst rechtfertigen können.
Seit 1987 wird in Berlin im Rahmen der Berlinale der TEDDY Award für queere Filme verliehen. Auch in weiteren deutschen Großstädten wird durch Queerfilm-Tage oder während Filmfestivals der Fokus auf Filme rund um die LGBTQIA+ Community gelegt. Einige unserer Queerfilm-Empfehlungen
Zwischen Drama und Drogenthriller kommt dieser Film mit einem Flair aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts daher. Trotz klischeehaftem Cast überzeugt dieser Coming-of-Age Film mit seiner Nostalgie einer längt vergangenen heißen Sommernacht. Ob der Film es schafft sich genug abzuheben
Christiane Felscherinow, die in Berlin im Drogensumpf versinkt, ist so etwas wie die Symbolfigur für die Drogenszene der 70er und 80er Jahre. Die Geschichte von Christiane F. und ihren Freunden wurde nun in einer Serie neu interpretiert. Ob diese neue Fassung des altbekannten Stoffs geglückt
„Yes, God, Yes“ ist nicht nur der Titel des neuen Films von „Stranger Things“-Starlet Natalia Dyer, sondern auch der Ausruf, der unserem Autor entfuhr, als der Film endlich vorbei war. Sein Fazit: Seichteste Teenie-Unterhaltung mit so zarter Religionskritik, dass der Religionslehrer
Wie weit darf Kritik gehen? Der neue Kinofilm „Und morgen die ganze Welt“ behandelt ein brisantes Thema. Studentin Luisa kämpft für einen besseren Ort – was für sie bedeutet: weg mit der rechten Ideologie in Deutschland! Ob Gewalt, wie sie zeitweise im Film gezeigt wird,
Wer hat Bock auf eine optimale Mischung aus großen Gefühlen und bösen Gags? „Milla meets Moses“ bietet beides auf hohem Niveau! Die australische Indie-Perle dürfte allen gefallen, die sich auch jenseits vom Hollywood-Mainstream unterhalten lassen können.
Auf den Spuren der Straßenhunde Moskaus – am 24. September erscheint der Dokumentarfilm „Space Dogs“ in den deutschen Kinos. Er begleitet die Vierbeiner auf ihren Streifzügen bei Tag und Nacht und verknüpft die Aufnahmen mit historischem Filmmaterial der sowjetischen
Stell dir vor, du müsstest jemandem eine Sprache beibringen, die du selber nicht sprichst. Nun stell dir vor, dein Leben würde davon abhängen. In „Persischstunden“ erlebt Gilles genau das. SPIESSER-Autorin Annika hat den Film für euch gesehen.
Ein überraschend packendes und spannendes Biopic über eine starke Frau und ihre schwachen Momente. „Jean Seberg – Against all enemies“ vereint die Verfilmung der schwersten Zeit für die Schauspielerin mit dem Flair eines Verschwörungsthrillers und dem eleganten Charme
Kann ein Straftäter zum Heiligen werden? Oder ist diese intensive Verbindung zu Gott ausschließlich anderen vorbehalten? Wann haben Menschen Vergebung verdient und wann nicht? SPIESSER-Autorin Jasmin hat im Film „Corpus Christi“ versucht Antworten zu finden.
Wird der aus dem Kosovo stammende Xhafer in seinem Job absichtlich schikaniert oder verliert er langsam den Bezug zur Realität? Wieso SPIESSER-Auto Dominic vom Kinofilm „Exil“ (Kinostart: 20. August 2020) so angetan ist und an wen er ihn weiterempfehlen möchte, lest ihr hier.
Sommer, Sonne, erste Liebe – „Kokon“ begleitet die junge Nora durch eine Zeit voller Veränderungen. SPIESSER-Autor Daniel hat den Film für euch gesehen und ist froh, diese verwirrende Zeit, die im Film gezeigt wird, bereits hinter sich zu haben.
Brutalität, Leid, tausende Tote – all das sind Worte, die wir mit dem Krieg in Syrien assoziieren. Die meisten von uns kennen dies nur aus den Medien. Aber wie ist es, wenn man selbst mittendrin in diesem Krieg ist und vor allem: Wie kommt man wieder raus? All das sind Fragen, mit denen sich
Er möchte mehr als „Bett und Butterbrot“. Er möchte ein anständiges Leben führen. Er möchte gut sein. Vom Scheitern, Aufstehen und Weitermachen des geflohenen Westafrikaners Francis erzählt Burhan Qurbani in seinem Film „Berlin Alexanderplatz“. Ob
Stell dir vor, du hast eine unheilbare Krankheit und siehst keinen Lebenssinn mehr. Was würdest du tun? „Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen“ greift das schwierige und kontroverse Thema begleiteter Suizid auf. SPIESSER-Autorin Lara hat der Film noch eine Weile beschäftigt.
Surreal, teils düster, schwarz-weiß: Unter der Regie von Carlos A. Morelli kommt ab 25. Juni „Der Geburtstag“ in die Kinos. Ein gelungener Kontrast zum sonstigen Kinoprogramm, findet SPIESSER-Praktikantin Lara und hat den Film für euch genauer unter die Lupe genommen.
Eine Bushaltestelle irgendwo in Brandenburg. Zwei Männer, die auf'n Bus warten und dabei mit einem Dosenbier offen und ehrlich über ihr Leben sprechen. Was traurig klingt, überrascht mit vielseitigen und witzigen Dialogen.
Inspiriert von Deborah Feldmans Memoiren „Unorthodox – die skandalöse Ablehnung meiner chassidischen Wurzeln“ erzählt die am 26. März startende Netflix-Serie die Flucht und die Befreiung der jungen Esthy. Dass es einen Unterschied zwischen Flucht und Befreiung gibt, wird
Wenn aus Nachbarn Gegenspieler werden: Der ZDF-Dreiteiler (Romanverfilmung von Juli Zeh) nimmt die Zuschauer mit in den Mikrokosmos Dorfleben in Brandenburg, erzählt über Windkraftenergie und das alltägliche Leben.
In einander verwebte Schicksale im apokalyptischen Setting – „8 Tage“ hat Autor Kevin in vielerlei Hinsicht überzeugt, auch wenn die Serie in den ersten Folgen eine Schwelle birgt. Hat man die passiert, ist man jedoch „am Ende sogar etwas traurig, dass es nicht zwölf Tage waren.“
Back to the 70ies in ein Bisschen gruselig – „Scary Stories to tell in the Dark“ von Guillermo del Toro erscheint am 12.3. auf DVD und Blu-ray. SPIESSER-Autor Moritz konnte sich fürs Setting begeistern, vermisste aber den Grusel- und Horrofaktor.
In „Spides“ trifft Science Fiction auf Hauptstadt, die zum Schauplatz einer düsteren Verschwörung wird, irgendwo zwischen Gut und Böse. SPIESSER-Autorin Sophia fasst die ersten drei Folgen der Serie zusammen: undurchsichtig, creepy, weird.