Kinofeeling

DUFF – Hast du keine,
bist du eine

Schule kann so grausam sein. Etwa wenn der Pausenhof zur Kampfzone wird. Die Waffen: Optik, teure Labels, das spannendste Hobby, die beliebtesten Freunde. Dass die Schubladen, in die andere einen gern vorschnell stecken, eigentlich schnurzpiepegal sind, zeigt ein neuer Kinofilm. „DUFF“ macht Spaß – auch, wenn man nicht mehr zur Schule geht. SPIESSER-Autorin Anne hat den Film für euch gesehen.

11. July 2015 - 13:31
SPIESSER-Autorin JuliANNE.
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JuliANNE Offline
Beigetreten: 06.01.2010

Worum geht's?

Highschoolkomödie deluxe: Die Schülerinnen Bianca, Jess und Casey sind ein Herz und eine Seele – und das schon seit Ewigkeiten. Echte BFFs eben. Doch plötzlich ziehen Gewitterwolken auf und gefährden die Trio-Trautheit. Der Grund: Biancas Sandkastenkumpel Wesley, der mittlerweile zum umschwärmten Footballstar gereift ist, hat ihr gegenüber beiläufig erwähnt, dass alle in ihr nur die „DUFF“ sehen. Die Abkürzung steht für Designated Ugly Fat Friend, beschreibt also das weniger attraktive Anhängsel einer Clique. Das ungeschriebenes DUFF-Gesetz: Eine DUFF wird von den Jungs lediglich ausgenutzt, damit die leichter an die schöneren, schlankeren und beliebteren Freundinnen rankommen.

Bianca ist baff und wütend. Auf Jess und Casey. Auf sich selbst. Und natürlich auf die ganze Welt. Geladen stellt sie ihre Freundinnen zur Rede. Es wird laut und zickig. Schließlich eskaliert der Streit in einer „Unfriend“-Aktion auf nahezu allen sozialen Netzwerken. Nun herrscht Funkstille, wo sonst munter geplappert wurde. Um endlich auch einmal an erster Stelle zu stehen und gleichzeitig ihren Schwarm Toby zu erobern, beschließt Bianca, sich neu zu erfinden. Klar, dass eine DUFF da Hilfe benötigt. Rat sucht sie bei keinem geringeren als Wesley. Zwar kann Bianca die Sportskanone inzwischen kein Stück leiden, doch da er Nachhilfe in Chemie benötigt, schließen die beiden trotzdem einen Pakt. Und das Gefühlschaos nimmt seinen Lauf...


Die Muskeln von Robert Patrick Amell aka
Wesley haben es Anne besonders an-
getan. Foto: Pressematerial, Capelight
Wer spielt mit?

Kennt man noch am ehesten: Bella Thorne, bekannt aus „O.C., California“ und „Shake it up“. In „DUFF“ spielt sie biestige Highschool-Queen. Die Nebenrollen sind hochkarätig besetzt. Etwa mit Comedian und „Hangover“-Star Ken Jeong, der den urkomisch überdrehten Lehrer mimt. Oder mit Allison Janney aus „Juno“ – diesmal als alleinerziehende Mutter auf Selbstfindungstrip. Garniert wird das Ganze mit einem poppigen Soundtrack: Icona Pop, Jessie J und Fall Out Boy singen und tanzen sich ihren Weg hinein ins Zuschauerohr.

Filmischer Augenschmaus?

Definitiv der gestählte Oberkörper von Mädchenscharm Wesley (Robert Patrick Amell). Und sein Talent, mit den Brustmuskeln zu zucken. So beeindruckend, dass ich diese Sequenz gern in Endlosschleife sehen möchte.

Braucht man Taschentücher?

Nö. Die Augen bleiben trocken. Folglich sitzt das Make-Up auch nach dem Kinobesuch noch dort, wo es hingehört. Weiterer Pluspunkt: Die Hände können so ganz ungestört Popcorn in den Mund schaufeln.

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Der kleine Bildschirm genügt vollkommen. Nur die besagte Szene mit den Brustmuskeln, die verlangt nach XXL-Screen. Die Geschichte gibt’s übrigens auch zum Nachlesen: „DUFF – Hast du keine, bist du eine“ basiert auf dem Romandebüt der amerikanischen Autorin Kody Keplinger, das diese 2010 veröffentlichte. Die damals 17-Jährige verarbeitet in ihrem Buch die Erfahrungen der eigenen Schulzeit, in der die Dauerpräsenz auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram und YouTube nicht mehr wegzudenken ist.

Ihr wollt den Film sehen?
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Mit wem angucken?

Abitur schon in der Tasche? Dann die jüngere Schwester ins Kino einladen. Andernfalls die gleich gut aussehenden Freundinnen zum Mädelsnachmittag überreden. Und die Jungs müssen selbst entscheiden, ob sie 97 Minuten ohne Urknall, quietschende Reifen und Actionkram aushalten.

Was macht man danach?

Essen. Nägel lackieren. Robert Patrick Amell (aka Wesley) googeln.

In 3 Worten:

Überspitzt. Schubladen. Gefühlsachterbahn.

Mainstream oder Independent?

Aber sowas von Mainstream! Der Film gilt als Überraschungshit der aktuellen US-Kinosaison und beschäftigt sich mit den ewig gleichen Fragen des Teenager-Daseins. Mit Charme, Witz und Ironie werden Themen wie Cyber-Mobbing und Erwachsenwerden porträtiert. Was bleibt: „Scheiß auf Schubladen, Hauptsache du selbst fühlst dich wohl.“

DUFF - Hast du keine, bist du eine

Regie: Ari Sandel
Darstellert: Mae Whitman, Robbie Amell, Bianca A. Santos, Bella Thorne
Kinostart: 09. Juli 2015
Länge: 97 Minuten

 

 

Text: Anne Juliane Wirth
Foto: Pressematerial, Capelight Pictures

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