Die drei Worte zum Erfolg? Laut Monsieur Alain lauten diese: Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Doch nach einem Schlaganfall muss sich der erfolgreiche Geschäftsmann neu mit seinem Leben auseinandersetzen. Kann diese Story euer Herz berühren oder lässt es euch eher kalt? SPIESSER-Autorin Stephanie weiß die Antwort!
20. August 2019 - 11:11 SPIESSER-Autorin Kirschblütenrot.
Geld, Arbeit und Erfolg ist das Lebensmotto des bekannten Geschäftsmannes Alain Wapler. Unglücklicherweise kommt seine Familie dabei zu kurz, allen voran seine Tochter Julia (Rebecca Marder). Nach einem Hirnsturz erwacht Monsieur Alain im Krankenhaus und ist nicht mehr in der Lage, klar verständlich zu sprechen. Zudem hat er erhebliche Erinnerungslücken. So erinnert sich Alain nicht mehr an den Tod seiner Frau oder an den eigenen Hund.
Zu Beginn ist das für ihn jedoch kein Hindernis, trotzdem seinen Job weiterzumachen. Die junge Logopädin Jeanne (Leïla Bekhti) steht ihm dabei zur Seite. Dabei hat diese selbst mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Gemeinsam mit ihrem Verehrer und Kollegen Vincent (Igor Gotesman) versuchen die beiden alles, um Alain wieder fit für seinen Job zu machen. Doch Stück für Stück wird klar: Kann er in der Branche, die so hart ist, weiter bestehen … und möchte er das überhaupt?
In der Hauptrolle des Monsieur Alain seht ihr Fabrice Luchini, der vor allem in seinem Heimatland Frankreich sehr bekannt ist. Hierzulande könnt ihr ihn durch „Asterix & Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät“ kennen. Seine Tochter, gespielt von Rebecca Marder, und die Logopädin Leïla Bekhti sind in Deutschland noch keine großen Namen und spielen überwiegend in französischen Serien und Filmen. Igor Gotesman, der in der Rolle des Vincent zu sehen ist, ist in „Five“ und „Love at Second Sight“ zu sehen.
Filmischer Augenschmaus?
Zugegeben, die Vorstellung von Krankenhaus-Kulissen klingt nicht unbedingt nach Augenschmaus. Dennoch gibt der Film einiges her, nicht zuletzt aufgrund von Alains Metier, der Automobilbranche, und den schicken Autos, die ihr dadurch bewundern könnt. Auch ein Wandertrip auf dem Jakobsweg wird fantastisch in Szene gesetzt.
Die Story eines knallharten, rüstigen Chefs, der nach einem Unfall sein Leben in Frage stellt, ist keine Innovation, auch wenn diese durch die Schauspieler grandios umgesetzt wurde. Man hat das Gefühl, alles schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Die Geschichte bietet keine überraschenden Momente und lebt eher von der Umsetzung der Schauspieler als durch geschickte Handlungsstränge.
Der Film ist von dem Roman des ehemaligen Peugeot Citroën Vorstandes Christian Streiff „J'étais un homme pressé“ (übersetzt „Ich war ein Mann in Eile“) inspiriert, basiert jedoch nur lose auf der Buchvorlage.
Braucht man Taschentücher?
Ihr werdet trotz des sensiblen Themas mehr lachen als weinen. Die Wortverdreher, bedingt durch den Schlaganfall von Monsieur Alain, liefern einige gute Gags.
Mit wem angucken?
Ein bisschen Melancholie an heißen Sommertagen mit passenden witzigen Elementen schadet nie. Falls ihr mal wieder mit euren Eltern ins Kino wollt, empfiehlt sich dieser Film.
Sich fragen, warum jeder Lebenswandel mit einem Trip auf dem Jakobsweg eingeläutet wird.
In drei Worten:
Schön, aber bekannt.
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Angesichts der sommerlichen Temperaturen empfiehlt sich hier klar das klimatisierte Kino mit großer Leinwand.
Mainstream oder Independent?
Trotz des französischen Flairs gehört der Film eher in die Kategorie Mainstream. Die Story ist nicht neu, die Schauspieler zwar gut, aber alles in allem ist „Das zweite Leben des Monsieur Alain“ kein lebensveränderndes Werk.
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