Kinofeeling

8 Sekunden – Ein Augenblick Unendlichkeit

Ein Film voller Liebe und Fantasie, der an manchen Stellen an die fabelhafte Welt der Amelie erinnert und einen sehr nachdenklich stimmt. SPIESSER-Autorin Olga hat ihn für euch angesehen.

28. October 2015 - 15:30
SPIESSER-AutorIn Olga.potsc.
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Olga.potsc Offline
Beigetreten: 22.06.2015

Worum geht's?

„8 Sekunden“ handelt von der in Deutschland lebenden Türkin Esra, die von ihrer Familie als ein ganz besonderes Mädchen gesehen wird. Sie kommt als Nesthäkchen auf die Welt und bekommt alle Liebe ihrer Eltern und Geschwister zu spüren. Schon als kleines Kind hat sie viel Fantasie und scheint Eins mit ihren Träumen zu sein – Träumen, die sie jede Nacht verfolgen und nicht immer Gutes heißen. Als erwachsene Frau kann sie bald schon nicht mehr zwischen dieser Traumwelt und der Realität unterscheiden und das gestaltet ihr Leben, das auch so schon mit Höhen und Tiefen zurechtkommen muss, nur noch komplizierter. Sie bekommt auf ihrer Reise durch den Alltag viel Unterstützung und lernt Menschen kennen, die ihr Leben bereichern, aber ihr nicht das geben, was sie braucht. Daran scheint sie zu zerbrechen. Ihr wird bewusst, dass eine männliche Figur aus ihren Träumen eine besondere Rolle in ihrem Leben spielt und diese ihr ein Gefühl der Geborgenheit gibt – das ihr sonst fehlt. Sie will unbedingt erfahren, wer dieser Mann ist.


In Esras Träumen zerfallen Wände und Menschen
wie Glas. Foto: ©2015 Warner Bros. Ent.
Wer spielt mit?

Die Hauptrolle spielt Esra Inal, die eine ganz besondere Rolle spielt – denn es ist ihr eigenes Leben, das als Inspiration für diesen Film gedient hat. Eine weitere wichtige Figur spielt Fahri Yardim, der für Filme wie Almanya – Wilkommen in Deutschland (2011), Männerherzen (2009), Kokowääh (2011), Der Medicus (2013) und viele mehr bekannt ist. Außerdem sieht man auch Axel Stein in einer kleineren Rolle.

Filmischer Augenschmaus?

Der Film ist sehr aufwendig gestaltet, vor allem die Träume von Esra bieten eine beeindruckende Welt, in der Wände und Menschen wie zerbrochenes Glas zerfallen und im Nichts verschwinden. Ein wahrer Rausch für die Sinne.

Braucht man Taschentücher?

Wenn man schnell zum Weinen gebracht werden kann – ja. Mich persönlich hat der Film stellenweise tatsächlich sehr traurig gemacht. Vieles läuft im Leben von Esra nicht glatt und manche Situationen sind einfach zum Mitheulen.

Mit wem angucken?

Am besten mit jemandem, bei dem man sich geborgen fühlt und der einen nach dem Film in die Arme nehmen kann. Vielleicht mal wieder ein Film für die Familie.

Was macht man danach?

Ein wenig über das Leben nachdenken und sich bewusst machen, wie wichtig die Menschen sind, die einem was bedeuten.

Ihr wollt den Film sehen?
Zum Kinostart am 29. Oktober verlosen wir 3x2 Kinofreikarten. Hier geht's zum Gewinnspiel.
In 3 Worten:

fantastisch, intensiv, inspirierend

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Die vielen Effekte sind sehr schön auf der Leinwand anzusehen, aber die kommen auf dem kleinen Bildschirm bestimmt auch gut rüber. Es geht ja auch eher um die Geschichte, als um die Effekte.

Mainstream oder Independent?

Ich würde es als eine Mischung aus Beidem bezeichnen. Der Film ist aufwendig gedreht, die Schauspieler ein Mix aus neuen, aber auch bekannten Gesichtern. Da ist für jeden was dabei.

8 SEKUNDEN – EIN AUGENBLICK UNENDLICHKEIT

Regie: Ömer Faruk Sorak
Schauspieler: Esra Inal, Fahri Yardim, Mehmet Kurtulus, Don Miguel Ruiz
Kinostart: 29. Oktober 2015
Länge: 121 Minuten
Genre: Drama
FSK: ab 12 Jahren
 

Text: Olga Potschernina
Teaser-Foto: ©2015 Warner Bros. Ent.

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