Schmökern

„Mädchen, Mädchen tot bist du“

Er beobachtet sie. Er weicht ihnen nicht von der Seite. Er macht ihnen Angst. Er will sie töten. Keines seiner Opfer nimmt ihn wahr, bis es vielleicht zu spät ist. SPIESSER-Autorin Anna hat sich für euch in Mel de Vries neuen Jugendkrimi auf die Spuren des Unbekannten begeben.

03. September 2018 - 08:55
SPIESSER-Autorin marry_ann.
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marry_ann Offline
Beigetreten: 27.10.2015

Worum geht's?

Die 16-jährige Tess, die erst vor Kurzem mit ihren Eltern in die Stadt gezogenen ist, findet eines Nachmittags einen anonymen Briefumschlag in ihrer Post. Gespannt auf den Inhalt, ist sie doch ziemlich verwirrt über den kleinen Zettel mit den Worten „DU BIST DIE NÄCHSTE“, der sich in dem Umschlag befindet. Zunächst geht sie davon aus, dass es einfach nur um ein dummer Scherz war. Als sie zwischen ihren Schulbüchern einen weiteren Brief dieser Art findet und von drei Todesfällen in ihrer Stadt hört, wird sie den Gedanken nicht los, dass zwischen den Ereignissen ein Zusammenhang besteht. Für Tess beginnt eine gefährliche Suche nach der Wahrheit und ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit.

Wer steckt dahinter?

Mel Wallis de Vries (geb. 1973) oder auch die niederländische „Queen of Crime“ schreibt schon seit einigen Jahren erfolgreich Krimis für Jugendliche. So brachte sie neben ihrem neuen Buch „Mädchen, Mädchen tot bist du“ auch schon die Krimis „Da waren`s nur noch zwei“, „Schnick, schnack tot“ und „Mädchen versenken“ heraus. Bevor sie sich nach der Geburt ihrer Tochter ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als freie Journalistin für die Tageszeitung „De Telegraaf“, welcher auch im aktuellen Roman seine Erwähnung findet.

Mädchen, Mädchen tot bist du

Autor: Mel Wallis de Vries
Verlag: Bastei Lübbe ONE
Veröffentlichung: 29.06.2018
Seitenzahl: 249
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Kurz und knapp oder dicker Schinken?

„Mädchen, Mädchen tot bist du“ ist mit 234 Seiten für eine Leseratte eher überschaubar. Dennoch schafft es de Vries die Seiten mit Vielfältigkeit zu füllen, indem sie situationsbedingt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Für die Bahn, Sessel oder den Pausenhof?

Dank der stellenweise sehr kurzen Kapitel eignet sich das Buch auch für diejenigen, die immer nur kurz Zeit zum Eintauchen in die Geschichte haben. Durch den flüssigen und sehr einfachen Schreibstil kann man meiner Meinung nach schnell in den Plot zurückfinden. Empfehlen würde ich das Buch in einem ruhigen Haus zu lesen, da man sonst Gefahr läuft Parallelen zu der Geschichte zu ziehen.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schwer ist es, das Buch wegzulegen?

Hier würde ich eine solide 8 vergeben, die einzig und allein der Tatsache geschuldet ist, dass man das Buch abends im Bett freiwillig aus der Hand legt, um möglichen Alpträumen zu entgehen. Ansonsten war die Versuchung doch sehr groß, einen Blick auf die letzte Seite zu werfen, weil ein Großteil der Zusammenhänge der Geschichte wirklich erst auf den letzten Drücker geklärt werden. Daher fiel es gegen Ende auch sehr schwer, seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu widmen.

Wem borgt man es nach dem Lesen als erstes?

Sucht euch jemanden, mit dem ihr nach der Lektüre gegebenenfalls über das Buch sprechen könnt. Obwohl die Geschichte zunächst wie ein klassischer Jugendkrimi wirkt, deckt sie im Endeffekt doch ein Thema auf, das ein tägliches Problem von vielen Jugendlichen ist.

Lieblingszitat:

„Das wird hier echt eine megafette Party“, sagte Britt. „Was für eine Superidee von dir, Milou.“
„Ich gebe dir gerne meine Kontonummer“, sagte sie grinsend. (S.61)

In drei Worten:

erschreckend, realistisch, spannend

 

Text+Teaserbild: Anna-Maria Reuschel

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