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Arkady Martine: Im Herzen des Imperiums

Nach dem Tod ihres Vorgängers wird Mahit Dzmaew die nächste Botschafterin der Lsel-Raumstation im texicalaanischen Imperium. Dort bemerkt die Botschafterin Ungereimtheiten in dem offiziellen Bericht über den Tod des Diplomaten.

26. November 2019 - 14:52
SPIESSER-Autor nicohaji.
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nicohaji Offline
Beigetreten: 10.10.2014

Worum geht’s?

„Im Herzen des Imperiums“ lässt die Leserschaft direkt in die Handlung eintauchen. In der fiktiven Welt der Autorin Arkady Martine leben Menschen in Raumstationen und auf dem Stadtplaneten Texicalaan. Mahit Dzmaew stammt von der unabhängigen Lsel-Raumstation; sie steht nicht unter texicalaanisch-imperialer Herrschaft. Nach dem Tod des Botschafters Yskandr soll Mahit seine Rolle in der Hauptstadt, im Herzen des Imperiums, übernehmen.

Dank ihres Imagos, eines Neuroimplantats in ihrem Hirnstamm, verschmilzt Mahits Geist mit dem ihres Vorgängers. Mit dieser Technik werden die Erinnerungen aufeinanderfolgender Generationen am Leben gehalten. Um sich auf die Aufgabe vorzubereiten, nutzt Mahit die Erinnerungen ihres Vorgängers. Diese moderne Technik wird zwar auf der Raumstation genutzt, den Menschen im Imperium ist diese aber nicht bekannt.

Dieser Umstand und die Tatsache, dass beide auch ihre Emotionen „teilen“, sorgt für Probleme zu Anfang ihrer Arbeit als Botschafterin im Imperium. Im weiteren Verlauf bemerkt Mahit, dass hinter dem Tod Yskandrs mehr steckt, als die Mächtigen zu wissen schienen.

„Im Herzen des Imperiums“

Autor: Arkady Martine
Veröffentlichung: 11. November 2019
Seitenzahl: 608

Wer steckt dahinter?

Die Autorin des Science-Fiction-Romans ist Anna Linden Weller und arbeitet unter dem Pseudonym Arkady Martine als Schriftstellerin. Außerdem ist sie Byzanz-Historikerin und Stadtplanerin. „Im Herzen des Imperiums“ ist ihr Debütroman.

Weller wuchs in New York City auf und studierte im Bachelor Religionswissenschaften in Chicago. Danach absolvierte sie ihr Masterstudium in Klassischen Armenischen Studien an der Oxford-Universität. Ihren Doktorgrad erhielt sie schließlich nach ihren Studien über das mittelalterliche Byzanz. Die Autorin lebt zusammen mit ihrer Frau wieder in New York City.

In einem Interview mit dem Onlinemagazin „Strange Horizons“ gibt die Autorin Einblick in die Hintergründe ihres Debütromans. Ihre eigene Arbeit beeinflusste das fiktive teixcalaanische Imperium maßgeblich.

Kurz und knapp oder dicker Schinken?

Das Buch ist mit 608 Seiten doch relativ umfangreich und damit definitiv ein dicker Schinken. Es gliedert sich in ein Vorspiel, zahlreiche Zwischenspiele und ein Nachspiel. Im Anhang finden sich eine Übersicht des teixcalaanischen Alphabets und seiner Aussprache.

Für die Bahn, den Sessel oder den Pausenhof?

Ich persönlich bevorzuge es, meine Bücher in Ruhe zu Hause auf meinem Sessel, der Couch oder im Bett zu lesen. Dieses Buch eignet sich aber auch für unterwegs, da es nicht allzu schwere Kost ist. Ich konnte den Roman gut auf meinen Zugfahrten lesen.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schwer ist es, das Buch wegzulegen?

7. Das Buch ist originell, die Erzählung baut Spannung auf und lässt die Leserschaft in eine andere Welt eintauchen, die sich in einigen Passagen gefühlt doch nicht so sehr von der unseren unterscheidet. Es geht um Macht und Geheimisse, wie in Teilen auch bei uns auf der Erde. In dem Roman geht es aber eben auch um den cyberspace.

Wem borgt man es nach dem Lesen als erstes?

Den futuristischen Science-Fiction-Roman leiht man zuerst den Star-Wars-Fans oder jenen, die einmal in einen guten Politthriller in den Weiten des Weltraums eintauchen würden. Da Martine maßgeblich durch ihre Doktorstudien beeinflusst gewesen scheint, ist dieses Buch mit Sicherheit auch für Historiker geeignet, die gerne bei der Lektüre eines spannenden Romans ihrer Kollegin erfahren möchten, wie das fiktive Imperium vielleicht jenen realen im Mittelalter der Erde gleicht.

Lieblingszitat:

„Das Imperium, aber auch die Region, wo das Imperium nicht mehr ist.“

In drei Worten:

Futuristisch. Surreal. Spannend.

 

Text: Nico Amiri
Teaserbild: 
Juskteez Vu on Unsplash
Coverfoto: Heyne

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