Schmökern

„Die Welt von
Max und mir“

Jana ist Hals über Kopf in Max verknallt und schwebt auf Wolke 7. Doch plötzlich verschwindet er. Auf der Suche nach ihrem Liebsten taucht Jana in Max‘ dunkle Vergangenheit ein. Der neue Roman von Isolde Sammer hat SPIESSER-Autorin Anna ganz schön bewegt.

06. May 2016 - 08:47
SPIESSER-Autorin annaweigelt.
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annaweigelt Offline
Beigetreten: 17.03.2015

Worum geht's?

Jana ist die Tochter eines berühmten Schauspielers, gut in der Schule und ein absoluter Männertraum. Trotzdem verliebt sie sich Hals über Kopf ausgerechnet in den geheimnisvollen, wortkargen Max, der neu auf ihre Schule gekommen ist. Nach einer unvergesslichen Nacht stürzen sich beide in eine Beziehung, die fester nicht sein könnte: Max wird den Eltern vorgestellt, verbringt mit Jana und ihrer Familie Weihnachten sowie Silvester und zieht sogar bei ihr ein.

Für Jana könnte es nicht besser laufen, bis Max einen Anruf bekommt und spurlos verschwindet. So begibt sie sich auf eine lange Suche durch Hamburg und seine Vergangenheit. Dabei kommt sie dunklen Geheimnissen auf die Spur: Max war nicht nur heroinsüchtig, sondern hat noch eine Reihe anderer Probleme im Schlepptau. Ob die Liebe der beiden diese Erkentnisse überstehen wird?

Wer steckt dahinter?

Bevor Isolde Sammer Schriftstellerin wurde, studierte sie Politikwissenschaften. Nun arbeitet sie seit Jahren erfolgreich als Drehbuchautorin. Gleichzeitig ist sie Autorin vieler Hörspiele, Romane und hat sich auch als Psychothriller-Autorin einen Namen gemacht.

Kurz und knapp oder dicker Schinken?

Mit seinen 302 Seiten ist „Die Welt von Max und mir“ ein Schmöker, den man immer dabeihaben kann. Auch wenn man das Buch leicht und schnell lesen kann, passiert in dem Buch ziemlich viel. Denn Jana hat nicht nur Max im Kopf, sondern auch noch das Abitur, den Führerschein, Familienprobleme, Zukunftsängste und ganz viele Träume. Sie ist das perfekte Spiegelbild eines Mädchens, das kurz vor dem Ernst des Erwachsenen-Lebens steht.

Für die Bahn, den Sessel oder den Pausenhof?

In der Bahn ist man auf dem Sprung wie Jana auf der Suche nach ihrem Max. Durch die Stadt fahrend kann man ihren Sprint durch das Drogenmilieu Hamburgs gut nachvollziehen. Im Sessel zu Hause verliert man sich dagegen in Max Mozartsonaten, seinen unwiderstehlichen Augen und schmachtet seinem Talent mit kleinen Kindern hinterher. Auf dem Pausenhof hat man besonders Janas Zukunftsängste im Kopf. Was will ich später machen? Wo will ich hin? Wer will ich sein? Um es zusammenzufassen: Das Buch kann man überall lesen, denn es ist so facettenreich wie unsere Alltagssorgen.

Die Welt von Max und mir

Autor: Isolde Sammer
Verlag: dtv
Veröffentlichung: 22. April 2016
Seitenzahl: 304

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schwer ist es, das Buch wegzulegen?

„Die Welt von Max und mir“ ist kein nervenaufreibender Thriller, man muss es also nicht an einem Tag lesen. Doch als Max verschwindet, will man ihn genauso wie Jana so schnell wie möglich finden und in Sicherheit wissen. Gleichzeitig verspricht das Buch einige Gefühlsachterbahnfahrten. Deswegen vergebe ich solide 5 von 10 Punkten.

Wem borgt man es nach dem Lesen als erstes?

Vielleicht hat man was von einem Mädchen in der Parallelklasse gehört, dem es nicht so gut zu gehen scheint und das hin und wieder zum Joint oder zu härteren Drogen greift. Ihr das Buch in den Ranzen fallen zu lassen, wäre keine schlechte Idee. Es im Freundeskreis herumgehen zu lassen, kann aber auch nicht schaden.

Lieblingszitat:

„Manchmal ist es doch ganz gut, die Dinge einfach laufen zu lassen. Und im richtigen Moment zuzugreifen.“ (Seite 302)

In drei Worten:

turbulent, ernst, real

 

Text und Foto: Anna Weigelt

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