ich kann meine Abneigung dir gegenüber kaum in Worte fassen. Du bist völlig falsch strukturiert und solltest am Besten komplett umgekrempelt werden. Du bist zutiefst ungerecht, was an länderabhängigen, gravierenden Unterschieden festgemacht werden kann. Diese werden schon an scheinbar banalen Fakten sichtbar. Beispielsweise bekommen die Gymnasiasten in Bremen am Tag der schriftlichen Prüfungen ihrer älteren Mitschüler komplett unterrichtsfrei. Die allermeisten Schulleiter an Sachsens Gymnasien haben dafür nur ein müdes Lächeln übrig und werden dies nie gestatten. Bei meinen schriftlichen Abiprüfungen an einem Beruflichen Gymnasium in Sachsen wurde übrigens lediglich der angrenzende Gang abgesperrt.
Bis vor kurzem stand in deiner nordrhein-westfälischen Verordnung, dass Abiturienten eine Matheprüfung umgehen können. Hallo?
Und warum ist eigentlich durch dich geregelt, dass die Kinder in Brandenburg in der Grundschulzeit sechs Jahre gemeinsam lernen dürfen, aber sonst meist schon nach der vierten Klasse auseinandergerissen werden? Weshalb haben Schüler in Rheinland-Pfalz (im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern) dank dir immer noch und nach wie vor die Möglichkeit, ihr Abitur in 13 Jahren zu absolvieren?
Foto: S.Hofschlaeger/pixelio.de
Das allein durch dich entstandenes, verzerrtes Bild wird am deutlichsten, wenns für Studienanfänger um eine Bewerbung für zulassungsbeschränkte Studiengänge geht. Die meisten Unis sortieren ihre Bewerber nur nach der blanken Durchschnittsnote. Diese ist aber dank dir von Bundesland zu Bundesland unter verschiedensten Voraussetzungen und Niveaustufen zustande gekommen. Und das hat nicht nur die berüchtigte PISA-Studie gezeigt.
Also für mich steht fest, da läuft so einiges schief. Kleineren Klassen, mehr Lehrkräfte und der Abschaffung des Notensystems wären dann schon die nächste Stufe. Das Bildungssystem sollte zunächst einmal von Bayern bis Bremen die gleiche Anforderungsebene besitzen! Das ist das Mindeste!!
Mit verächtlichen Grüßen
Jens.
Text: Jens Moggert
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Ich kann die Punkte, die du am Bildungssystem bemängelt hast, gut verstehen. Einiges davon habe ich selbst schon erlebt, andere Sachen erzählt bekommen.
Allerdings würde ich die Forderung nach Einheitlichkeit etwas einschränken wollen. Ich halte es für sinnvoll, wenn es bundesweit einheitliche Schularten (Hauptschule, Realschule etc.) gibt, die Lehrpläne einander angeglichen sind etc. Bei den einheitlichen Prüfungen hörts dann aber schon wieder auf. Wie bereits in einem Kommentar genannt wurde, stiftet z.B. das Landesabitur oft eher Verwirrung und Ärger als Entlastung und Klarheit.
Die Diskussion um die von dir angesprochene Abschaffung des Notensystems finde ich gar nicht so verwunderlich - denn ganz ehrlich, was wäre Schule ohne Noten?
Es wird definitiv keine weitere Vereinheitlichung von Klausuren für alle Bundesländer geben können. Das liegt zum Einen am Grundgesetz (GG), dass dem Bund zwar die Hoheitsrechte über die Schulen gibt, aber es "weiter hinten" schön an die Länder weiter delegiert...
Demnach müsste sich der Bund durchringen, eine Änderung des GG zu beschliessen, wofür eine 3/4-Mehrheit benötigt wird - hat sich schon mal jemand den Plenarsaal angesehen? Noch was gesehen, außer gähnender Leere?
Ja, und falls das doch mal passieren sollte (hust), dann müsste es eine Bundesschulbehörde geben, die erst gebaut werden müsste, da man ja nicht schon ein vorhandenes Ministeriumsgebäude nutzen könnte, etc. etc.
Aber, jetzt mal zum niedersächsischen "Hammer" (oder Klopfer).
Jeder, der Grips hat, kann auf dem Landesbildungsserver die abiturrelevanten Themen ansehen, sowie sie herrunterladen und ausdrucken. Gilt auch für jedes Kerncurrikulum und die EPA's.
Hier werden bisher IMMER für jeden Abiturjahrgang die "must have"-Themen aufgelistet. Bisher.
Ab 2014 soll es dort nicht mehr zu finden sein. Dann (jaha, ich hab gut Lachen, ich mache es 2013!) wird jeder Schüler für das Abi ins kalte Wasser geworfen.
Sprich: Es kann irgendetwas drankommen, was man nicht hatte! Also die Klausuren werden OHNE vorher im Kerncurrikulum/EPA etc. festgelegte Themengebiete zusammengestellt.
Es sollen nur noch die sogenannten "Methoden" unterrichtet werden.
Basiswissen? Fehlanzeige.
Wenn ich also nicht weiß, wie ich ein (mir völlig unbekanntes) Drama interpretieren soll, keinesfalls Hintergrundwissen über den Verfasser habe und auch nicht weiß, in welche Entstehungszeit ich den Kram einzuordnen habe (= Aufbau des Aufsatzes nach Gesichtspunkten ist maßgeblich für jede Interpretation), hat man als Schüler ganz fürchterlich daneben gegriffen und mal eben das Abi versiebt (sind ja nur mal eben 25% der Abiturzeugnisnote...).
Ich wollte an der Stelle nur die Alliteration "von Bayern bis Bremen" nutzen und dachte, es erschließt sich automatisch, dass eigentlich alle 16 Bundesländer gemeint sind.
Und es ist interessant zu lesen, dass hier wild über das Notensystem diskutiert wird, obwohl ich das nur als Randnotiz hinzugefügt habe.
"Das Bildungssystem sollte zunächst einmal von Bayern bis Bremen die gleiche Anforderungsebene besitzen!"
Ich wäre dafür, dass wir auch noch Hamburg und Schleswig-Holstein dazu zählen, sonst wärs auch unfair.
Aber ja, Noten sind subjektiv, Noten machen (jedenfalls in meiner Klasse) einen richtig erdrückenden Konkurrenzkampf und Noten sind keinesfalls gerecht! Wie sollen denn bitteschön alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland gerecht beurteilt werden, wenn es nicht mal ein Lehrer schafft, die Schülerinnen und Schüler seiner 10-köpfigen Klasse gerecht zu bewerten und der Lehrer der Parallelklasse (im Gegensatz zum ersten Lehrer) immer schlechte Laune hat und aus Prinzip einfach keine Einsen vergibt, während die erste Klasse mit dem gleichen Leistungsstand nur so in Einsen schwimmt?!
Die Abschluusarbeiten werden natürlich ganz normal nach dem 15 Punkte System bewertet. Sonst könnten wir aber auch keinen Abschluss machen, dafür ist das system ja auch nicht offen genug;)
Okay und jetzt stellen wir uns vor es gibt keine Noten und nur noch Beurtelungen. Wie soll eine Uni bei 1000 Bewerbern auf 100 Plätze (z.Bsp. Medizin) so etwas auswerten. Das ist logistisch nicht schaffbar. Außerdem sind solche Bewertungen auch immer sehr subjektiv.
Ich bin dafür, dass wenigstens die Abschlussarbeiten bei Realschule und Gymnasium deutschlandweit gleich sind.
Ich gehe in die Dreizehnte Klasse und ich habe keine Noten;)
Der Gedanke dahinter ist der, dass der Konkurenzkampf zwischen den Schülern beschränkt wird. Natürlichj weiß trotzdem jeder ungefähr wo er steht und der Konkurenzkampf ist definitiv auch bei uns existenz. Die Abschaffugn von noten ist nicht zwingend sinnvoll, aber auf jeden Fall sinnvoll. Ich persönlich finde es viel besser eine subjektive meinung meines Lehrers in Form eines Textes auf einer DinA4 Seite zu bekommen, als nur mit einer öden Zahl abgespeist zu werden.
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Ich kann die Punkte, die du am Bildungssystem bemängelt hast, gut verstehen. Einiges davon habe ich selbst schon erlebt, andere Sachen erzählt bekommen.
Allerdings würde ich die Forderung nach Einheitlichkeit etwas einschränken wollen. Ich halte es für sinnvoll, wenn es bundesweit einheitliche Schularten (Hauptschule, Realschule etc.) gibt, die Lehrpläne einander angeglichen sind etc. Bei den einheitlichen Prüfungen hörts dann aber schon wieder auf. Wie bereits in einem Kommentar genannt wurde, stiftet z.B. das Landesabitur oft eher Verwirrung und Ärger als Entlastung und Klarheit.
Die Diskussion um die von dir angesprochene Abschaffung des Notensystems finde ich gar nicht so verwunderlich - denn ganz ehrlich, was wäre Schule ohne Noten?
Es wird definitiv keine weitere Vereinheitlichung von Klausuren für alle Bundesländer geben können. Das liegt zum Einen am Grundgesetz (GG), dass dem Bund zwar die Hoheitsrechte über die Schulen gibt, aber es "weiter hinten" schön an die Länder weiter delegiert...
Demnach müsste sich der Bund durchringen, eine Änderung des GG zu beschliessen, wofür eine 3/4-Mehrheit benötigt wird - hat sich schon mal jemand den Plenarsaal angesehen? Noch was gesehen, außer gähnender Leere?
Ja, und falls das doch mal passieren sollte (hust), dann müsste es eine Bundesschulbehörde geben, die erst gebaut werden müsste, da man ja nicht schon ein vorhandenes Ministeriumsgebäude nutzen könnte, etc. etc.
Aber, jetzt mal zum niedersächsischen "Hammer" (oder Klopfer).
Jeder, der Grips hat, kann auf dem Landesbildungsserver die abiturrelevanten Themen ansehen, sowie sie herrunterladen und ausdrucken. Gilt auch für jedes Kerncurrikulum und die EPA's.
Hier werden bisher IMMER für jeden Abiturjahrgang die "must have"-Themen aufgelistet. Bisher.
Ab 2014 soll es dort nicht mehr zu finden sein. Dann (jaha, ich hab gut Lachen, ich mache es 2013!) wird jeder Schüler für das Abi ins kalte Wasser geworfen.
Sprich: Es kann irgendetwas drankommen, was man nicht hatte! Also die Klausuren werden OHNE vorher im Kerncurrikulum/EPA etc. festgelegte Themengebiete zusammengestellt.
Es sollen nur noch die sogenannten "Methoden" unterrichtet werden.
Basiswissen? Fehlanzeige.
Wenn ich also nicht weiß, wie ich ein (mir völlig unbekanntes) Drama interpretieren soll, keinesfalls Hintergrundwissen über den Verfasser habe und auch nicht weiß, in welche Entstehungszeit ich den Kram einzuordnen habe (= Aufbau des Aufsatzes nach Gesichtspunkten ist maßgeblich für jede Interpretation), hat man als Schüler ganz fürchterlich daneben gegriffen und mal eben das Abi versiebt (sind ja nur mal eben 25% der Abiturzeugnisnote...).
Das ist das neue Bildungssystem in Niedersachsen.
Na dann: Gute Nacht!
Ich wollte an der Stelle nur die Alliteration "von Bayern bis Bremen" nutzen und dachte, es erschließt sich automatisch, dass eigentlich alle 16 Bundesländer gemeint sind.
Und es ist interessant zu lesen, dass hier wild über das Notensystem diskutiert wird, obwohl ich das nur als Randnotiz hinzugefügt habe.
"Das Bildungssystem sollte zunächst einmal von Bayern bis Bremen die gleiche Anforderungsebene besitzen!"
Ich wäre dafür, dass wir auch noch Hamburg und Schleswig-Holstein dazu zählen, sonst wärs auch unfair.
Aber ja, Noten sind subjektiv, Noten machen (jedenfalls in meiner Klasse) einen richtig erdrückenden Konkurrenzkampf und Noten sind keinesfalls gerecht! Wie sollen denn bitteschön alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland gerecht beurteilt werden, wenn es nicht mal ein Lehrer schafft, die Schülerinnen und Schüler seiner 10-köpfigen Klasse gerecht zu bewerten und der Lehrer der Parallelklasse (im Gegensatz zum ersten Lehrer) immer schlechte Laune hat und aus Prinzip einfach keine Einsen vergibt, während die erste Klasse mit dem gleichen Leistungsstand nur so in Einsen schwimmt?!
Die Abschluusarbeiten werden natürlich ganz normal nach dem 15 Punkte System bewertet. Sonst könnten wir aber auch keinen Abschluss machen, dafür ist das system ja auch nicht offen genug;)
Okay und jetzt stellen wir uns vor es gibt keine Noten und nur noch Beurtelungen. Wie soll eine Uni bei 1000 Bewerbern auf 100 Plätze (z.Bsp. Medizin) so etwas auswerten. Das ist logistisch nicht schaffbar. Außerdem sind solche Bewertungen auch immer sehr subjektiv.
Ich bin dafür, dass wenigstens die Abschlussarbeiten bei Realschule und Gymnasium deutschlandweit gleich sind.
Ich gehe in die Dreizehnte Klasse und ich habe keine Noten;)
Der Gedanke dahinter ist der, dass der Konkurenzkampf zwischen den Schülern beschränkt wird. Natürlichj weiß trotzdem jeder ungefähr wo er steht und der Konkurenzkampf ist definitiv auch bei uns existenz. Die Abschaffugn von noten ist nicht zwingend sinnvoll, aber auf jeden Fall sinnvoll. Ich persönlich finde es viel besser eine subjektive meinung meines Lehrers in Form eines Textes auf einer DinA4 Seite zu bekommen, als nur mit einer öden Zahl abgespeist zu werden.