in den unmöglichsten Momenten und Situationen hast du deine Finger im Spiel und amüsierst dich prächtig dabei. Dir ist es total egal, wie es mir dabei geht. Hauptsache, du machst deinen Job und bist zufrieden. Das ist sehr egoistisch von dir und gefällt mir gar nicht! Nachts wachte ich in den letzten Wochen mehrmals schweißgebadet auf, nur um festzustellen, dass du mir, mit einem hämischen Grinsen, eine grippale Infektion inklusive Fieber geschenkt hast. Vielen lieben Dank. Nicht!
Dadurch hast du mir die letzte Schulwoche, die einzig interessante Woche im ersten Halbjahr, versaut. Die Zeugnisse konnte ich erst zu Hause begutachten, nachdem meine Mama sie in der Schule abholen durfte. Du hast wirklich ein Händchen für Dramatik. Die komplette Woche durfte sich mein Körper im Krankenhaus Infusionen rein pumpen lassen. Und was habe ich davon? Einen riesigen blau-grünen Fleck auf dem Handrücken. Außerdem hast du, lieber Schweiß, mir eine bettintensive Woche voller Kopfschmerzen, Schwächeattacken und Langeweile geschenkt.
Doch nicht nur bei Krankheiten bist du ganz vorne dabei. Auch nach einem 20-minütigen Workout klebst du wie eine Klette an mir und lässt dich nur ganz schwer abschütteln. In dem Punkt muss ich jedoch sagen, dass es eine minimale Genugtuung und ein kleiner Sieg für mein Ego ist, dich nach dem Sport zu spüren. Die Schule kann auch kaum ohne dich existieren. Gerne kommst du aus deinem Versteck gekrochen, wenn ich mal wieder vergessen habe, dass ich am nächsten Tag eine Mathearbeit schreibe. Manchmal kann man dich aber auch positiv, als kleinen Erinnerungsalarm, sehen. Auf dich ist in den meisten Fällen – leider – Verlass.
Unsere Beziehung ist auf jeden Fall nie langweilig. Deswegen bin ich schon gespannt, wann und in welcher Form ich dich das nächste Mal willkommen heißen darf.
Bis dahin, Deine Lilly
Text: Lilly Fritzsche
Teaserbild: Lena Schulze
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