Führerschein, Euro, Weisheitszähne- sie alle waren Adressaten unserer "Briefe an". Hier gehts zur Übersicht!
es ist wieder einmal soweit: Wahlkampf steht an, diesmal in Berlin.
Und seit kurzem findet man euch wieder in der ganzen Innenstadt. Über Nacht habt ihr das Großstadtambiente verändert: Eine vormals beschauliche Straße im Kiez wird zu einem wilden Marktplatz, der mir von allen Seiten etwas schmackhaft machen möchte. Meine Augen schweifen über euch, ihr ergreift meine Aufmerksamkeit und ich beginne, eure Pflicht zu spüren, mir etwas sagen zu wollen.
Doch halt! Tut ihr das wirklich - mir etwas sagen?
Wahlplakate – Ich glaubte einst, ihr solltet mir vermitteln, wofür sie stehen, die einzelnen Parteien, die einzelnen Kandidaten. Stattdessen sehe ich heute das Portrait eines Schönlings aus dieser und jener Partei.
Wahlplakate – was genau macht ihr mit mir? Ihr verleitet mich dazu, den Wahlkampf auf das praktisch Unwichtigste zu reduzieren, macht ihn zu einer surrealen Modelshow. Dabei geht es doch um den Einzug in das Abgeordnetenhaus, um den politischen Schalthebel Berlins.
Wahlplakate – ihr seid so simpel. Wovor fürchtet ihr euch? Etwa davor, dass ich mir erlauben könnte, mir dank euch Gedanken über die Politik zu machen? Das wäre selbstredend fatal, könnte es doch dazu führen, dass ich die durch euch dargestellte Partei doch nicht wählen würde. Also doch lieber ein hübsches Gesicht ohne wahrlich inhaltliche Aussagekraft, da ist man auf der sicheren Seite.
Ich möchte Inhalte, ich möchte Klarheit!
Von Politikverdrossenheit sei die Rede, ich frage mich, wie das überhaupt Zustandekommen kann. Wahlplakate – ihr führt mich dazu, jemanden zu wählen, nur weil mir seine Nase gefällt – oder eben nicht gefällt. Falls dies euer Ziel sein sollte - dann bin ich glücklich darüber, dass mir das früh genug aufgefallen ist. Mir, durchschnittlichem Großstadtbürger...
Erst letztens aber entdeckte ich unter euch einen positiven Ausreißer. Vermochte dieser mir mit der Aufschrift „Vertraue keinem Plakat, informiere dich!“ mitteilen, doch meinen Geist anzustrengen und mich nicht von euch blenden zu lassen. Auch wenn die propagierende Partei selbstverständlich im Eigeninteresse handelt und sich davon erhofft, Sympathiepunkte einzuheimsen, so finde ich den Aufruf bemerkenswert. Ist er doch einer der wenigen, die sich finden lassen, der das eigentliche Problem aller Plakate so prägnant darstellt: Sie informieren nicht wirklich. Sie täuschen dich.
Herzlichst, ein Wähler.
Fotos: k-runa
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