Husten, Schnupfen, Heiserkeit – die kalten Jahreszeiten vergehen kaum ohne. Und schuld daran sind die Bakterien, mit denen SPIESSER-Autorin Wibke ein Hühnchen zu rupfen hat.
27. January 2015 - 16:03 SPIESSER-Autorin schneewibchen.
normalerweise würde ich euch höflich fragen, wie es euch in letzter Zeit ergangen ist. Doch diese Frage kann ich mir guten Gewissens sparen, schließlich ist die Antwort offensichtlich: Euch geht es prächtig. Ihr lauft gerade wieder zur Höchstform auf und vermehrt euch praktisch vor meinen Augen.
Erst heute Morgen im überfüllten Bus sind wir uns begegnet. Penibel achte ich darauf, mich so zwischen die Menschenmassen zu quetschen, dass ich die Haltestangen ja nicht berühren muss. Schließlich wissen wir alle, dass ihr euch hier am liebsten aufhaltet. Doch trotzdem lässt euer erster Angriff nicht lange auf sich warten. Mit einem lauten Niesen katapultiert eine kränklich aussehende Dame gleich eine ganze Mannschaft von euch in meine Richtung. In kleinen Tröpfchen landet ihr auf meiner Haut.
Angeekelt ziehe ich ein Desinfektionstüchlein aus meiner Tasche und versuche, euch möglichst flächendeckend zu entfernen. „Zitrone, Orange oder Vanille?“, frage ich die Dame leicht angesäuert und halte auch ihr mein ganzes Sortiment an Tüchern entgegen. Nach einem verwirrten Zögern entscheidet sie sich für den Zitronenduft. Ich bin kurz davor, ihr noch einen Vortrag zu halten. Hätte sie sich nicht dezent die Hand vor das Gesicht halten können? Alleine bei einem einfachen Niesen werden immerhin 40.000 bakterienverseuchte Feuchtigkeitströpfchen in die Luft geschleudert – und das mit einer Geschwindigkeit von beachtlichen 180 Stundenkilometern.
Auch abends, als ich mit Freunden ungestört einen Cocktail trinken möchte, lasst ihr mich nicht in Ruhe. Als eine Freundin gerade ihre Hand in Richtung Erdnussschälchen bewegen will, gebe ich erneut mein statistisches Wissen preis. „Wusstest du, dass sich in einer einzigen Schale Erdnüsse Urinspuren von über 27 Personen befinden?“ Schnell zieht sie ihre Hand wieder zurück. Meine Freunde sind vielleicht etwas genervt von meiner Mysophobie – der panischen Angst, sich mit Krankheiten anzustecken – doch ich gebe den Kampf gegen euch nicht auf. Wir werden sehen, wer am Ende dieses Winters gewinnt.
Feindliche Grüße,
Wibke
Text: Wibke Schumacher
Foto: Flickr-User Leszek Pietrzak (CC BY 2.0)
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