vor wenigen Monaten bin ich Dir zum ersten Mal begegnet – und Du hast mich ganz schön erschreckt. Meine Freunde und ich waren in der Disco um die Ecke zum Feiern aus, normalerweise läuft dort solider House und Electro. Doch an diesem Abend kam uns grell gestyltes Partyvolk entgegen: neonfarbene Brillen auf der Nase, die Kleidung mit Aufschriften wie „Oberatze/atzin“ versehen. Aus den Lautsprechern schepperten den ganzen Abend nur blecherne Klänge von Manny Marc und Frauenarzt. Zu zweifelhaften Songzeilen wie „Anna Nass, heiße Früchte, super Spaß“ röhrte die Masse und ich bekam meine erste Bierdusche des Abends. Weitere sollten folgen beim Ballermann in der Provinzdisko. Komischerweise kam nicht noch Jürgen Drews im roten Nerzmantel lachend vom DJ-Pult gehüpft.
Vor Dir scheint es kein Entrinnen zu geben: Keine Party ohne „Das geht ab“ und „Disco Pogo“, beim Einkaufen leuchten mir überall Deine Fanartikel entgegen und selbst im Shoppingcenter dröhnte mir schon „Disco Pogo – dingelingeling“ in den Ohren – Ballermann in Endlosschleife und das nicht am Strand von El Arenal, sondern in der deutschen Provinz.
Deine wichtigsten Vertreter sind zwei feierwütige Hip-Hopper und ihr bierseliges Gefolge mit Alkohol, Sauffestigkeit und stumpfen Beats im Gepäck. Und das Das Gemeine an Dir ist: Alle anderen müssen das grausige Treiben wehrlos über sich ergehen lassen.
Selbst morgens im Bus weckt mich nun Frauenarzt aus meinen dösigen Tagträumen. Wo ich mich früher über Katy Perry oder Kesha aufregte, bin ich über derlei Beschallung heute dankbar. Denn als ich letztens „Eins, zwei, drei. Oberkörper frei. Vier, fünf, sechs. Wir wollen Sex“ aus dem Handy eines Vierzehnjährigen mit Bling-Bling-Ohrstecker und Ed-Hardy-Chucks dröhnen hörte, da wusste ich: Viel schlimmer kann es nicht mehr kommen!
Sich in Abscheu windend,
Deine Laura
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
hm ich weis nich ob man das so sagen kann
früher irgendwannmal vor langer zeit gar nicht so weit von hier hat auch ein mann gesprochen "wollt ihr den totalen krieg" und die menge antwortete begeistert "jaaaa, ...usw usw"
vielleicht hinkt der vergleich, aber es war mein erster gedanke nach der lektüre deines kommis
Zum Glück kenne ich diese anscheinend allgegenwärtigen Lieder alle nicht... Jetzt weiß ich aber, warum in meinen geliebten Gitarrenschuppen neuerdings nur noch Techno läuft. Das Volk wandert.
Klingt aber ziemlich vertraut. Das gabs Anfang der 90iger auch schon: 1-2-Polizei, 3-4-Kölner Bier, 5-6-alte Hex, 7-8-Gute Nacht! Das war ein Knaller auf allen Kindergeburtstagen. Also wird das doch das Jahrzehnt der 90s-Revivals. Weckt mich in zehn Jahren...
Also eins müsst ihr den Atzen aber lassen:
Kaum wird "Disko Pogo" gespielt, geht der ganze Club ab. Das muss man auch erst mal schaffen, so ein Lied zu machen, das dermaßen Stimmung bringt, da kann die Party noch so schlecht sein.
Frauenarzt sind eh ziemlich "brav" geworden für ihre Verhältnisse, wenn man die jetzigen Songs mit denen von vor 4 Jahren vergleicht oder so...
Ich kann mich einfach nur für die "Jugend von heute" schämen. Und das Schlimme ist, wir werden immer tiefer sinken, irgendein zweifelhafter Trend setzt sich demnächst wieder durch, garantiert!
Meine Mutter würde sich das zum Glück nie anhören. Eigentlich könnte das jetzt schon ein neues Thema sein: Musikgeschmack der Eltern- ich kenne viele, bei denen das ein total heikles Thema ist.
Aber ich kann nur sagen: Ich bin die Atzen bisher ganz erfolgreich umgangen, bin ihnen ab und zu beim Zappen durchs TV begegnet- und habe nach einer Minute fremdschämen weitergeschaltet.
Sie erinnern mich sehr an Deichkind- die für mich Geräusche machen, bei denen ich nicht mehr als 4 oder 5 Lieder hintereinander aushalten würde. Aber sie sind wenigstens tatsächlich lustig, sie haben meiner Meinung nach Humor, nehmen sich nicht zu ernst (also eingentlich gar nicht) und trotzdem handelt es sich bei diesen Kerlen um intelligente Leute. Während mir die Atzen eher zu prollig (gibt es ein passenderes Wort, mir fällt sonst nichts ein) rüberkommen.
Ich nehme an, so eine Ansprache wundert dich, und ich muss zugeben, zu der Einsicht dahinter kam ich auch nicht leicht. Früher habe ich gedacht, dass du das Schlimmste bist, was mir je passieren könnte. Aber jetzt habe ich eine andere Meinung: Dank dir, meine Sackgasse, habe ich vieles über
Unsere Überwachungstechnik hat die Science-Fiction längst überholt. Google und Co. bestimmen unsere Meinungen... oder etwa doch nicht? SPIESSERin Helen schreibt an das Dystopiejahr 1984...
Liebe Wahlbenachrichtigung,
vor ein paar Wochen habe ich dich aus dem Briefkasten gefischt. Du bist meine Berechtigung zur Wahl, meine Berechtigung zur Mitbestimmung in Deutschland. Seitdem hängst du an meiner Pinnwand, wirst von Notizzetteln und Einkaufslisten umrahmt und wartest
Das erste Mal zur bei einer Wahl die Stimme abgeben. Für manche von euch ist es dieses Jahr soweit, bei der Bundestagswahl. SPIESSERIN-Astrid hat einen Brief an alle neuen Erstwähler verfasst.
Fast alle von uns plagt es im Alltag regelmäßig, das Fernweh. Bei SPIESSER-Redakteur Tom scheint das nicht so zu sein. In einem Brief versucht er seinen entfernten Bekannten endlich dazu zu bewegen ihm mal einen Besuch abzustatten.
Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
Wenn Freunde sich nicht mehr mögen, ist das meistens traurig. Mona verabschiedet sich in ihrem Brief jedoch von einem sehr schlechten Freund – von dem Like-Button.
Am 21. Januar ist jährlich der internationale Tag der Jogginghose. Und ja, dieses Kleidungsstück hat es sowas von verdient einen eigenen Tag im Kalender zu haben. Findet zumindest SPIESSERin Franzi. Eine Liebeserklärung an das bequemste tragbare Stück Stoff.
Ein bestandenes Mathe-Abi oder Frieden auf der Welt – oft wünschen wir uns Hilfe von oben. Paul hofft auf die Weisheit Odins und hat einen Hilferuf geschrieben.
Was andere ausmisten, findet bei SPIESSER–Autorin Lara einen Platz. Sie findet: Secondhandmode ist ein Wundermittel gegen Uniformität, Sweatshops und das Pleitesein.
Ihr kennt das: Was andere haben, wollen wir auch, was wir selbst haben, erscheint uns nicht gut genug. Neid! Lea will sich jetzt erstmal von ihm verabschieden.
SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!
der vergleich hinkt allerdings!
hm ich weis nich ob man das so sagen kann
früher irgendwannmal vor langer zeit gar nicht so weit von hier hat auch ein mann gesprochen "wollt ihr den totalen krieg" und die menge antwortete begeistert "jaaaa, ...usw usw"
vielleicht hinkt der vergleich, aber es war mein erster gedanke nach der lektüre deines kommis
Zum Glück kenne ich diese anscheinend allgegenwärtigen Lieder alle nicht... Jetzt weiß ich aber, warum in meinen geliebten Gitarrenschuppen neuerdings nur noch Techno läuft. Das Volk wandert.
Klingt aber ziemlich vertraut. Das gabs Anfang der 90iger auch schon: 1-2-Polizei, 3-4-Kölner Bier, 5-6-alte Hex, 7-8-Gute Nacht! Das war ein Knaller auf allen Kindergeburtstagen. Also wird das doch das Jahrzehnt der 90s-Revivals. Weckt mich in zehn Jahren...
Also eins müsst ihr den Atzen aber lassen:
Kaum wird "Disko Pogo" gespielt, geht der ganze Club ab. Das muss man auch erst mal schaffen, so ein Lied zu machen, das dermaßen Stimmung bringt, da kann die Party noch so schlecht sein.
Frauenarzt sind eh ziemlich "brav" geworden für ihre Verhältnisse, wenn man die jetzigen Songs mit denen von vor 4 Jahren vergleicht oder so...
Naja, übertreib mal nicht.
"Ich kann mich einfach nur [...] schämen."
Soooo schlimm ist es ja nune auch nicht...
Ich kann mich einfach nur für die "Jugend von heute" schämen. Und das Schlimme ist, wir werden immer tiefer sinken, irgendein zweifelhafter Trend setzt sich demnächst wieder durch, garantiert!
Oh jemine, ich glaub´s nicht...
Meine Mutter würde sich das zum Glück nie anhören. Eigentlich könnte das jetzt schon ein neues Thema sein: Musikgeschmack der Eltern- ich kenne viele, bei denen das ein total heikles Thema ist.
Aber ich kann nur sagen: Ich bin die Atzen bisher ganz erfolgreich umgangen, bin ihnen ab und zu beim Zappen durchs TV begegnet- und habe nach einer Minute fremdschämen weitergeschaltet.
Sie erinnern mich sehr an Deichkind- die für mich Geräusche machen, bei denen ich nicht mehr als 4 oder 5 Lieder hintereinander aushalten würde. Aber sie sind wenigstens tatsächlich lustig, sie haben meiner Meinung nach Humor, nehmen sich nicht zu ernst (also eingentlich gar nicht) und trotzdem handelt es sich bei diesen Kerlen um intelligente Leute. Während mir die Atzen eher zu prollig (gibt es ein passenderes Wort, mir fällt sonst nichts ein) rüberkommen.