Mit „Rise & Fall“ bringen April Art heute, am 26. April, ihr Debut-Album auf den Markt. Es handelt sich um ein Rock-Album mit klarer Message: es geht um Kritik an Plattenfirmen. SPIESSER-Autor Philipp hat für euch reingehört.
Das Quartett aus Mittelhessen hat mit seinem ersten Album eine klare Message im Gepäck: Es geht um Kritik an der (negativen) Entwicklung von Plattenfirmen und deren Verhältnis gegenüber ihren Künstler*innen. Das Album passt damit perfekt in die aktuelle Zeit, die musikalische Umsetzung erinnert an gelungenen Rock der 00er-Jahre. Die Texte passen in das musikalische Gerüst und vermitteln die eindeutige Botschaft. Die Songs sind eher melancholisch, aber auch gelegentlich aggressiv. Die Frontsängerin schreit auch in manchen Tracks, meistens sind die Lyrics aber eher ruhig vorgetragen. Beim Hören fühlt man sich gut in die Musik ein und kann den Gedanken, die durch die Songs vermittelt werden, folgen.
In dem Song „Not Fair“ erteilt die ausdrucksstarke Frontsängerin Lisa-Marie Watz kommerziellen Plattenfirmen eine klare Absage, die ihre Künstler*innen zu Veränderungen nur für die Profitmaximierung drängen. Im Refrain heißt es, „it’s not fair to deny”, zu Deutsch „es ist nicht fair, abzulehnen”. Hier erkennt man einen klaren Bezug zur, von der Band geforderten, Individualität von Künstler*innen, und gleichzeitig eine scharf formulierte Kritik an deren Einschränken, wie es die meisten Plattenfirmen tun, damit sie ebenfalls an den Werken profitieren können. Für April Art stellt diese Konformität, also die Ausrichtung am Mainstream, wie ihn Plattenfirmen in der Hoffnung auf erfolgreicheren Verkauf häufig von Künstler*innen fordern, eine große Gefahr in der (Rock-)Szene dar. Die Songs verfolgen alle eine gewisse Argumentationslinie, die alle mit der Thematik im Kampf zum Erhalt der Diversität der Szene zu tun haben. Der Song „You want it all” erinnert musikalisch an Linkin Park, auch er handelt von dem Konflikt zwischen Plattenfirmen und Künstler*innen. Im Text heißt es „you’re not free, [...] you’ve agreed to crawl”, übersetzt heißt das etwa „du bist nicht frei, [...] du hast zugestimmt, zu kriechen”, gemeint ist hier die einknickende Art, mit der Künstler*innen den Plattenfirmen begegnen, welche letztlich ihren Willen bekommen.
Das Album setzt durch die klassischen musikalischen Elemente des Rocks – selbstverständlich die im Vordergrund stehende E-Gitarre und das nicht zurückhaltende Schlagzeug – den gesungenen Text und seine Inhalte treffend in Szene. Außerdem finden sich technische Unterstützungselemente in den Songs wieder. Zur Musik des Albums kann man durchaus mitwippen, vielleicht auch tanzen. Allerdings vermisse ich ein wenig Abwechslung in den Melodien der Songs, sie wirken zum Teil sehr eintönig.
Fazit: Knallharte Message in Einklang gebracht
Durch melodisch ansprechende und gelungene Songs und der starken Stimme der Frontsängerin Lisa-Marie Watz werden die Messages der einzelnen Songs gut gebunden und zusammengehalten. Ihnen wird dadurch ein passender Rahmen gegeben, in dem der ebenfalls starke Text in voller Gänze seine Wirkung entfalten kann. Leider finde ich die Songs etwas eintönig und man konnte nicht wirklich abgehen oder gar mitsingen, da fehlte ein wenig die Stimmung.
Ich empfehle das Album allen, die in der Rock-Szene eine gewisse Message und klare Ansage vermissen, aber auch an jene, denen auch im Rock entspannte Parts nicht fehlen können – kurzum: Sowohl Kritiker*innen des Musikkapitalismus als auch Fans von starken, ruhigen Instrumentalteilen kommen voll auf ihre Kosten.
Ohrwurm: You want it all Hinhörer: Not Fair Album in drei Worten: kritisch, schwungvoll, eintönig Passt zu: Netten Musikabenden Erinnert an: Linkin Park, Pentastone
„Rise & Fall“ von April Art
VÖ: 26.04.19 Label: Artist Station Records
April Art live:
04.05.2019 Giessen | Jokus
25.05.2019 Weilmünster | Weil's rockt
15.06.2019 Wolfhalden | Rock The Wolves
06.07.2019 Erlensee | Erlensee rockt
02.08.2019 Anröchte | Big Day Out
10.08.2019 Gambach | Music Forge Festival
27.09.2019 Treis | Papalala Festival
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