Zwei Jahren nach dem Erscheinen von „Hounds Tooth“ ist der Indie-Pop/Folks-Musiker Angus Stone mit seiner Band „Dope Lemon“ und einer neuen Platte zurück. Mit „Smooth Big Cat“ bleibt sich die Gruppe treu: Akustikgitarre meets Electric Beats. Das neue Album: Ein benebelter Wellenreiter mit Schall und Rauch, erscheint heute am 12. Juli.
19. July 2019 - 14:15 SPIESSER-Autorin Miss_Sophia_.
Der australische Sänger und Songwriter Angus Stone veröffentlicht zwei Jahre nach „Hounds Tooth“ das dritte Album seines musikalischen Projekts „Dope Lemon“. Mit diesem Album bleibt er seiner Linie treu: Auch „Smooth Big Cat“ ist eine Mischung aus Akustikgitarre und Electric Beets, gepaart mit der eher verrauchten und lakonischen Stimme von Angus. Der Sound nimmt den Zuhörer mit in ein durchzechtes Nachtleben im Pub mit Whiskey und Zigaretten. Er lässt ihn auf einer Welle reiten, die geprägt ist von Müßiggang und Nichtstun. Er treibt durch die Nacht, um sie in etwas Besonders zu verwandeln und genießt die Augenblicke der Freiheit.
Mit Müßiggang durch die Nacht
Doch wer ist die titelgebende Smooth Big Cat eigentlich? Sie erinnert mich an den typischen inneren Schweinehund und doch ist sie das genaue Gegenteil davon: Sie ist eine mystische Kreatur des Müßiggangs, die bekannt ist für ausschweifende Abende. Sie trinkt Whisky, hört Schallplatten und schlägt sich zusammen mit ihren zwielichtigen Freunden die Nächte um die Ohren. Fernab jedes echten Lebens lässt sie sich treiben und ist immer an deiner Seite. Sie verleitet dich mitzumachen und zeigt dir den richtigen Weg.
Die erste veröffentlichte Single „Hey You“ ist als eine Einladung zu verstehen. Eine Einladung für den Hörer, einen Ritt auf der Welle der Gelassenheit und des Treibenlassens anzutreten. Er wird aufgefordert diese Nacht zu durchleben und in Songs wie „Salt & Pepper“ alles zu vergessen: „Let's forget about it and enjoy the night“ / „Oh, everybody looking for a big night. Everybody wanna have a good time“. Spätestens bei „Hey Little Baby“ wird klar, welche Absichten die Smooth Big Cat verfolgt: Spaß und Frauen. „Just you and me“ heißt es da in einer Zeile. Sie sucht nach der Versüßung des Lebens, die aber nur für einen kleinen Moment anzudauern scheint und dann dahinschweift: „Give me sugar, give me honey“ (in:„Give Me Honey“).
In der zweiten Hälfte der Platte sind Geigen zu hören (in „Smooth Big Cat“) und die Stimmung schwenkt um in Melancholie – bereut die Smooth Big Cat etwa ihr Handeln? Und dann heißt es wieder: „It's no need to worry“. Für den Abschlusstrack des Albums hätte ich mir jedoch etwas anderes gewünscht, denn mit „Hey Man, Don't Look At Me Like That“ findet das Album irgendwie keinen richtigen Abschluss. Der Song kommt ohne die üblichen Electric Beats aus, nur Akkuskigitarre und Mundharmonika sind zu hören. Der Sound erinnert mich ein wenig an den wilden Westen und den einsamen Cowboy, der gegen den Sonnenaufgang reitet. Doch irgendwie schwappt die Welle, auf die der Zuhörer zu Beginn des Albums mitgenommen wurden, nicht wirklich über. Die Welle wurde abrupt abgebrochen – wahrscheinlich war die Nacht einfach viel zu schnell vorbei.
Fazit: Benebelter Indie-Pop auf einer Welle aus Schall und Rauch
Mir persönlich gefällt das Album sehr gut. Ich mochte bereits die beiden Vorgänger-Platten. Am liebsten höre ich „Dope Lemon“, wenn ich einfach mal vom Alltag abschalten möchte. Ich finde der Sound ist perfekt zum Gedanken schweifen lassen und zum Nichtstun. „Smooth Big Cat“ ist eine Platte voller Beschallung und benebelter Stimmung. Zwar werde ich nicht Whiskey trinkend im Pub sitzen, wenn ich den Klängen lausche, aber trotzdem springe ich gerne auf die Welle auf und lass meinen Gedanken ihren Lauf.
Ohrwurm: Give Me Honey Hinhörer: Salt & Pepper Album in drei Worten: Relaxed, Smokey, Wellenreiter Passt zu: einfach abschalten und nichts machen
„Smooth Big Cat“ von Dope Lemon
VÖ: 12.07.2019 Label: BMG Rights Management (Australia) Pty Ltd.
Dope Lemon live on Tour:
17.09.2019 | Huxleys | Berlin
18.09.2019 | Reeperbahn Festival | Hamburg
20.09.2019 | Live Music Hall| Köln
21.09.2019 |Muffathalle | München
22.09.2019 | Plaza| CH-Zürich
Text: Sophia Förtsch Teaserbild: Jennifer Stenglein
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