Mädness ist auch solo wieder da. Auf „OG“ rappt er sich seine Vergangenheit von der Seele, ganz ohne Battlegegner. Oder wie er es formulieren würde: „Weg von den Feindseligkeiten, genug zu tun mit meiner eigenen Scheiße“. SPIESSER-Autorin Maxi hat mit ihm über sein neues Album gesprochen.
Deine Lehre des Lebens: Unabhängig von anderen zu sein und Entscheidungen für dich allein zu treffen. Aber manchmal kann Hilfe auch wichtig sein. Was hast du nicht alleine geschafft? (Team Allein)
Das Meiste! Mir geht es darum, dass man sich selbst vertrauen kann. Dass man selbst das wichtigste Team von allen und die Basis dafür ist, dass andere Teams gegründet werden können. Bei der Albumproduktion hatte ich auch ganz viel Hilfe, die Beats kommen unter anderem von Enaka, Nico K.I.Z. und Suff Daddy. Im Kern halte ich das aber alles zusammen und hol‘ mir die Unterstützung, die ich brauche.
„Ich und mein Bruder“-Album mit Döll, Juice-Cover, Podcast: In den letzten Jahren ist viel bei dir passiert. Gibt es jetzt mehr Leute, die gerne mit dir „befreundet“ wären und wie gehst du damit um? (Endlich neue Freunde)
Das gibt es, aber nicht in größerem Maße als vorher. Das ist halt einfach da und wird konsequent ignoriert. Ich finde das eigentlich nur schlimm für die Person selbst. Denn in der Position, in der man anderen nur zuschaut, macht man ja nichts für sich und das ist für mich keine Option.
Wie unterscheidet sich der Mädness von heute vom früheren Mädness? (Anderer Mensch)
Ich bin ein bisschen ruhiger und überlegter geworden, was mein Handeln und meine Aussagen angehen. Was sich im Vergleich zu der Zeit vor dem „Ich und mein Bruder“-Album allerdings komplett geändert hat, sind meine Pläne. Jetzt ist alles voll auf Rap, was vorher eben nur zur Hälfte war. Rap musste immer ein bisschen hintenanstehen, aber da wird jetzt 100 Prozent reingesteckt.
Marteria ist das einzige Feature auf dem Album. Warum gerade er? (Kein Ort feat. Marteria)
Marteria und ich kennen uns schon seit über 13 Jahren und ich habe ihn auf dem Track gehört, das war so ein Gefühl. Dass er das einzige Feature ist, hat sich so ergeben. Es gibt noch weitere Feature-Tracks, die es aber nicht auf’s Album geschafft haben. Aber die haben wir ja noch …
Sehr cooler Bademantel-Style à la Big Lebowski im Video! Wie kamst du auf die Idee? (OG)
Das war eigentlich ein Spaß bei einer Writing-Session. Da hatte ich einen Bademantel dabei und wollte im Künstler-Style mit Bademantel und Zigarette den perfekten Song schreiben. Das mit dem perfekten Song müssen andere entscheiden, aber der Bademantel ist geblieben. Und ist auch echt bequem! Wir arbeiten auch an Bademantel-Merch, weil so viele danach gefragt haben.
Du bist im Dorf aufgewachsen, aber wohnst mittlerweile in Berlin. Woran merkst du dort, dass du vom Land kommst? (Was soll ich dir schon erzählen?)
Ich bin immer noch beeindruckt, wie groß manche Gebäude und wie breit manche Straßen sind und manchmal hab ich Orientierungsschwierigkeiten. Im Dorf gibt es teilweise eine größere Hilfsbereitschaft durch diese Dorfloyalität und die Nähe zu den Leuten. Dafür fühlt man sich in der Stadt vielleicht ein bisschen freier. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
„Was ich such‘ ist ein Zuhause, ich suche keine Kumpels“: Was macht für dich eine gute Freundschaft aus? (So wie sie)
Wichtig ist, dass man sich gut zuhören und den anderen lesen kann. Aber man sollte auch nicht blind loyal sein. Sich für jemanden zu schlagen, weil er mega dumm war, kann nicht die Lösung sein. Man sollte einander ehrlich sagen können, wenn der andere gerade der größte Idiot ist. Was die Musik angeht, zeigen mein Bruder und ich uns gegenseitig unsere Songs und können da auch auf die Ehrlichkeit des anderen vertrauen.
Du erzählst viel von dir und deiner Vergangenheit aus dem Album, lässt viel Revue passieren. Wie sieht dein Blick in die Zukunft aus? (Ich mach’s nochmal neu)
Erstmal kommt die Tour, aber was danach kommt, kann ich noch nicht genau sagen. Da gibt es keinen konkreten Plan. Aber rechnet mal mit neuer Mukke!
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