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Abgehört: Grizfolk – „Rarest of Birds“

„Rarest of Birds“, das dritte musikalische Werk der Band „Grizfolk“ ist heute, am 19. Juli, erschienen. Diesmal verzichten sie auf elektronische Einflüsse und setzen dafür auf echte, organische Bandmusik. Wie die Musik auf SPIESSER-Autorin Vanessa wirkt, erfahrt ihr hier.

25. July 2019 - 13:54
SPIESSER-Autorin VanessaJason.
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VanessaJason Offline
Beigetreten: 29.02.2012

„Grizfolk“ was für ein Name! Da möchte man doch gleich wissen, wie er zustande gekommen ist. Die Recherche offenbarte, dass die Band sich ursprünglich „Griz Adams“ nannte (nach der TV-Serie „Grizzly Adams“ aus den 70ern). Der jetzige Name „Grizfolk“ steht für vier smarte Jungs, die alternativen Rock in Los Angeles produzieren: Adam Roth (Sänger, Gitarre), Sebastian Fritze (Synthesizer, Background-Gesang), Fredrik Eriksson (Gitarre), Bill Delia (Schlagzeug). Man hört heraus, dass amerikanische Wurzeln mit schwedischen vermischt werden. Als ich das Album zum ersten Mal angehört habe, stand für mich bereits fest: Die Band verdient auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit! Mein erster Gedanke war „Sturm und Drang“. Endlich geht es in den Songs auch mal darum, dass die Männer vor Liebe zittern und auch darüber singen („Shaky in the knees“). Denn liebe Männer, für Gefühle muss man sich nicht schämen!

 

 

Wo die Liebe hinfällt

Das Album wurde laut eigenen Aussagen der Band in dunkelsten Zeiten geschrieben und diente als Fluchtfahrzeug aus einer Zeit geprägt von Abhängigkeit und Traurigkeit. Es sei ein One-Way-Ticket aus einer persönlichen Hölle, gekauft vom Herzen und bezahlt mit Liebe, Hoffnung und Leidenschaft, so die Band. Wenn man das Album anhört, sollte es sich so anfühlen, als ob man in ein Kaleidoskop hineinsehe und dort viele, flüchtige Momente erblickt – das sei jedenfalls die Vorstellung der Band.

Besonders aufgefallen ist mir der Song „Spoonful“, der einen schon beim ersten Hören dazu verleitet, sein Herzblatt in die Arme zu nehmen, gemeinsam zu tanzen und die Liebe zu feiern. Und das obwohl es in dem Song um ein ernstes Gefühl geht, nämlich um die Sehnsucht nach der einen bestimmten Person. Die eingängige Melodie und der Refrain-Text stimmen den Zuhörer in Harmonie und Zufriedenheit.

 

 

Man kann das Album problemlos auch beim Autofahren anhören oder wenn man konzentriert anderweitig beschäftigt ist, da der gleichmäßige Takt auf den Zuhörer beruhigend wirkt. Toller Nebeneffekt von dieser Feel-Good-Musik: Das möchte man doch gerne immer wieder haben! Ebenso eignen sich die Songs für das gemeinsame Musizieren am Lagerfeuer in lauen Sommernächten. Die Texte handeln von Beziehungen, indirekten Liebeserklärungen und der Frage nach dem Richtigen in einer immer komplexer werdenden Welt. Schön, dass es nicht immer offensichtliche, kitschige Schnulzen sein müssen, um die Verliebtheit auszudrücken. Außerdem hat der Sound der Band, wozu die Leadstimme von Adam Roth einen großen Beitrag leistet, einen hohen Wiedererkennungswert.

 

 

Fazit: Nostalgie zum Wohlfühlen

Der nostalgische Touch aus den 70ern erinnert mich an die Musik der Band „FilBoRiva“, die ebenfalls modern klingende Musik mit Vintage-Elementen verknüpft. Die Leadstimme und die, auf den ersten Blick oberflächlichen jedoch recht tief gehenden, Songtexte erinnern an „Bastille“, bei denen „Grizfolk“ auch mal Vorband waren.
Das Album kann ich allen empfehlen, die nostalgisch in alten Zeiten schwelgen möchten und auf echte Musik ohne technischen Schnickschnack stehen. Auch diejenigen, die bei Musik gerne genauer hinhören und offen sind für die Ästhetik der tiefergehenden Songtexte (und der kunstvollen Videoclips!) werden mit diesem Album in den Genuss kommen.

Ohrwurm: Spoonful
Hinhörer: Shaky in the Knees (Songwriting auf höchstem Level)
Album in drei Worten: nostalgisch, interessant, echt
Passt zu: mit Freunden draußen chillen, picknicken, Leben genießen, den Moment genießen
Erinnert an: Bastille, FilBoRiva

 
„Rarest of Birds“ von Grizfolk

: 19.07.2019
Label: Virgin Records

 

 

 

 

Text: Vanessa Bollmann
Teaserbild: Andrew Ha

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