Meinung

"Vegan? Du spinnst doch!"

"Isst du dann auch keine Wurst mehr? Was ist mit Speck? Und Fisch? Keine Milch? Kein Käse??? Sahnetorte?" Das sind noch die netten Kommentare. Mies wird es, wenn super selbstironisch gebrochene Sätze kommen. Etwa der meiner Mutter: "Ich werde auch nicht artgerecht gehalten und darum kümmert sich keiner - ich bin eine Prinzessin und gehöre in ein Schloss". Ist klar. Beim Grillen lege ich meine Tofuspieße auf das Rost. "Was ist, wenn ein Hund neben dem Soja gepupst hat? Darfste auch nicht essen, wa?" Kann mich kaum halten vor lachen. Tröööt.

30. May 2011 - 08:55
von SPIESSER-Autorin JuliKa.
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JuliKa Offline
Beigetreten: 10.03.2010

Woher kommt diese Abneigung gegen Veganer? Ist das die Freudsche "Angst vor dem Fremden"?

Wir sprechen hier von einer rein rechnerischen Utopie: Stell dir vor, kein Mensch auf der Welt müsste hungern. Alle wären satt. Geht nicht, meinst du? Geht. 90% der Weltsojaproduktion und 60% der Weltgetreideernte gehen in die Futtermittelproduktion und werden dafür verwendet, eingesperrte Tiere zu mästen. Von dieser Menge könnten ALLE satt werden. Einen Monat vegan zu leben, bedeutet den CO2-Ausstoß zu "sparen", den drei Kleinwagen im Jahr produzieren. Ein Monat - CO2 von drei Kleinwagen in einem Jahr. Unglaublich, oder? Eine kleine Entscheidung, jeder einzelne kann also etwas bewegen. Das ist übrigens auch der Grundansatz der Demokratie.

"Meinst du nicht, es gibt größeres Elend in der Welt, um das du dich kümmern könntest?" - Unter anderem. Klar. Aber das Eine, meine Ernährung, schließt das Andere doch nicht aus.

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Kommentare

25 Kommentare
  • man ernährt sich gesünder (zumindest in den meisten Fällen), bestimmte Gesundheitsrisiken minimieren sich und (gute Sache für Jugendliche ;) ) die Haut wird besser.

  • Was tut man denn für sich selbst?!

  • Ich finde vor Allem, dass man mit veganer Ernährung so einige gute Dinge gleichzeitig tut: Man tut etwas für die Umwelt, den Welthunger, die Tiere, das Klima und sich selbst =) Leider ist das auf den ersten Blick nicht immer für andere ersichtlich, sodass man dann schon mal Kommentare hört wie "Toll, du kümmerst dich um Tiere, aber was ist mit den Menschen? Sollte man nicht damit zuerst anfangen?" Naja, es ist beides irgendwo abgedeckt =) Und es ist immer besser, einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen, statt gleich stehen zu bleiben und die Schritte anderer zu bemängeln =)

  • Agaven-Dicksaft ist echt klasse, vor Allem gibt es das ja in diesen praktischen Flotte-Biene-Behältern =D Und ich finde es einfacher, vegan zu backen, weil Sojamilch 2 in 1 ist: Milch und Ei in einem, weil es einen "Klebstoff" enthält, der das Ei ersetzt - im Gegensatz zu normaler Milch. Seit ich vegan bin, backe ich total gerne! Momentan ist mein Liebling Käsekuchen! Habe ihn nach diesem Rezept gebacken: http://veganpassion.blogspot.com/2011/06/kasekuchen-mit-rosinen.html Der Blog ist sowieso total klasse! Schaut ihn euch mal an =)

  • Es ist schon richtig, dass wir Gras nicht vertragen, während Rinder es gut fressen können, allerdings ist es in der Massentierhaltung so, dass Rinder Mais und Soja zu fressen bekommen, was sie widerum sehr schlecht vertragen. Und das nur, weil es billiger ist :( Ganz zu schweigen von den Konsequenzen für den Regenwald. Wusstest du, dass Deutschland gar nicht genug Fläche hat, um genügend Viehfutter für unsere Massentierhaltung zu produzieren? Wir importieren zusätzliches Futter aus der dritten Welt. Und das ist kein Gras, sondern auch Mais, Soja, etc, was eigentlich Menschen im Anbauland essen könnten. Außerdem finde ich es einfach nur erschreckend, dass man für ein kg Fleisch zwischen 8 und 16 kg Getreide benötigt. Das ist ein Energieverlust von mehr als 90%! Also wäre es schon eine Lösung, wenn sich der Großteil der Weltbevölkerung vegan ernähren würde. Mehr Infos dazu gibt es unter http://www.peta2.de/10gruende ;) Alles Liebe =)

  • Wo du gerade Ärzte erwähnst, muss ich wieder daran denken, dass diese im Studium ganze 3 Stunden über das Thema Ernährung informiert werden! Das ist ein absolutes Armutszeugnis. Mein Arzt ist letztens erst mal direkt wütend geworden über unsere Gesellschaft, meinte, dass wir viel zu viel Fleisch essen etc. und fand es klasse, dass ich vegan lebe (nachdem ich ihm erklären musste, was vegane Ernährung überhaupt ist XD). Die Befürchtung mit dem Eiweissmangel ist übrigens unbegründet ;) Wir leben viel mehr in einer Gesellschaft, in der wir zu viel Eiweiss zu uns nehmen, was beispielsweise Krebs verursachen kann. Aber solche Dinge erfährt man meist auch erst, wenn man sich näher mit der Materie beschäftigt hat.

  • schöner text , ich lebe zwar nicht vegan aber esse doch hin und wieder mal vegan denn es ist lecker !!!

    ciao der werner

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