dass täglich sonst wie viele menschen an hunger, krankheit, mangel an saubren wasser, ... sterben (auch kinder!!!) ist egal. wie kurz doch unser mitleidsgefühl ist.
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Natürlich schockt es, wenn auf einer Veranstaltung wie der Loveparade, von der man erwarten könnte, dass da alles abgesichert usw ist, auf einmal trotz massig Warnungen (wie viele? neunzehn? zwanzig?)Menschen sterben. Soll mir das jetzt egal sein, weil überall auf der Welt Menschen sterben? Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, ich nehme jeden einzelnen Tod auf der Welt genau so schrecklich wahr, wie er ist. Dann kriege ich massive psychische Probleme und bringe mich irgendwann um. Oder mir ist jeder einzelne Tod auf der Wel scheißegal. Dann bin ich ein ignorantes Arschloch. Also was ist so schlimm daran, "auszusortieren"?
Und natürlich schockt ein Bericht von der deutschen Loveparade mehr als die Nachricht, dass irgendwo in China Leute gestorben sind. Was istdaran so verwunderlich oder sogar empörend? Mein Cousin war z.B. da, ich oder meine Freunde hätten auch da sein können. Dass ist bei China nicht der Fall.
... so ist das halt nicht, bei Dingen, die sonstwo passieren, bei denen Menschen "an hunger, krankheit, mangel an saubren wasser" sterben. Warum sollte es uns also so sehr interessieren, dass wir von nun an täglich Sondersendungen, Gesprächsrunden, Brennpunkte und Experten(!)meinungen sehen/hören wollen?
Ist doch viel zu weit weg.
Ich wollte auch einen Kommentar schreiben, da der Eingangskommentar in meinen Augen viel zu pauschalisiert ist. Allerdings hat Gustav mir so schön die Worte aus dem Mund genommen, dass ich nicht mehr viel beizutragen habe.
Egal mit wem man darüber spricht, sofort ist dieser ein Sicherheitsexperte für Großveranstaltungen, nachdem er zunächst mit gesenktem Kopf die Situation bedauert.
Aber kaum ist auf einen Schuldigen zu hoffen, schlägt Mitleid in Empörumg um.
Als ob es den Angehörigen helfen würde zu wissen wer zu dem Unglück beigetragen hat. Sie wissen, dass es passiert ist und, so schrecklich es ist, es ist geschehen. Kein Rücktritt wird da was ändern.
Ich finde dieses menschliche Phänomen eher recht als schlecht. Wie würde das denn aussehen, wenn wir uns ständig all die unverbesserbaren Schicksale aller Facetten vor Augen führen würden? Wir wären 24 Stunden am Tag depressiv und würden uns um kein Problem so richtig kümmern. Daher sind einzeln herausgepickte - individuell verteilt - durchaus sinnvoll, wenn man sie beheben will (vorausgesetzt, man kann).
Mediale Massenpanik befürworte ich nicht, aber auch das ist eine Form reiner Menschlichkeit, gegen die kein Arzt der Welt eine Pille hat. Wen's interessiert, der soll sich dafür interessieren. Etwas Massenpanik am Frühstückstisch schafft Gesprächsthemen und Aufmerksamkeit für damit verbundene Problemsituationen.
Und wer hier Aussagen mit "Überall nur noch..." beginnt, schiebt der nicht als erster die große Panik aufs Tablett?
Also ich bin froh, dass ich nicht in dem Tunnel drin war... Aber deine Meinung vertrete ich eigentlich auch. Plötzlich werden Maßnahmen ergriffen. Können die das nicht gegen die hunderte Tote täglich auch machen? Das wird nicht ernst genug genommen. Die Menschen brauchen immer erst ein schlimmes Ereignis, das Schlagzeilen macht, bevor wirklich jemand mächtiges was ernsthaft dagegen unternimmt.
Schade eigentlich.