Ihr braucht mal wieder Nachschub an Smartphone-Games? SPIESSER-Autorin Ema ist dem Zauber von „Monument Valley“ mit seiner ausgeklügelten Architektur, der guten Spielidee und einer interessanten Geschichte verfallen.
Die kleine Prinzessin Ida will ankommen. Wohin, weiß man nicht. Wir befinden uns in einer Fantasiewelt, bestehend aus bunt gestalteten Burgen und Palästen. Man merkt schnell, ganz so leicht kommt Prinzessin Ida nicht durch die zahlreichen Gänge. Denn überall klaffen Lücken oder Bausteine versperren den Weg. Ida lebt in einer dreidimensionalen Welt bestehend aus optischen Täuschungen und unmöglichen Figuren. Um diese zu verstehen, muss man als Spieler so einige pfiffige Rätsel lösen. So gibt es zum Beispiel Drehkreuze, mit denen man entweder die Sicht auf die Gebäude oder die Gebäude selber verändern kann. Aber auch Geheimsteine wollen entdeckt werden.
Als kleines Extra erfährt man während des Spieles immer mehr über Ida. Eine Frau taucht hin und wieder als Geist auf und erzählt Ida in Form von Sprechblasen etwas über die Welt, in der sie sich aufhält.
Am Ende jeder kleinen Geschichte stellt der Geist der Prinzessin eine tiefgründige Frage über ihr Selbst. Die Prinzessin gibt jedoch während des gesamten Spiels kein einziges Wort von sich. Und so regen die Fragen dazu an, einmal selber über sich nachzudenken – ein schöner Nebeneffekt. Erst ganz am Ende ergeben all diese Monologe einen Sinn. Es sei so viel verraten: Am Ziel angelangt, erkennt man, wer die Prinzessin tatsächlich ist.
Wen spielst du?
Ihr spielt Ida, eine kleine Prinzessin. Die komplette Figur besteht aus weißer Farbe. Diese wirkt in der bunten, dreidimensionalen Welt schon fast unscheinbar und langweilig. Ida selber sieht neben den großen und hohen Bauten sehr verloren aus.
Leider bietet dieses Spiel wenig Freiheiten. Meistens gibt es nur einen Weg und auch nur eine Lösung, um ins nächste Level und damit zum endgültigen Ziel zu gelangen. Jedoch ist jedes Level so interessant und abwechslungsreich designt, dass garantiert keine Langeweile aufkommt. Ein neues Level kann man erst betreten, wenn Ida am Ende eines Levels eine Plattform findet und dort eine dreidimensionale Figur aus dem Zylinder zaubert. Diese dient dann als Schlüssel zum nächsten Level.
Einzelkämpfer oder Gruppentier?
Die kleine Ida ist einen großen Teil ihrer Strecke auf sich alleine gestellt. Hin und wieder kreuzt sich ihr Weg mit dem Geist einer Frau. In einigen Leveln hilft ihr das Totem – ein einäugiger Turm aus gelben Bausteinen. Auch dem mysteriösen Krähenvolk begegnet Ida in manchen Leveln. Diese versuchen sie von ihrem Weg abzubringen.
„Monument Valley“
Plattform: iOS, Android, Windows Phone, Kindle Fire Genre: Knobel Publisher/Entwickler:
USTWO Altersfreigabe: USK 4
Lebensaufgabe oder Eintagsfliege?
Durch die vielen zu lösenden Rätsel, ist es schwer das Spiel an einem Stück durchzuspielen. Trotzdem muss man ständig an die Knobeleien zu denken. So habe ich mich sehr oft dabei ertappt, wie ich in meinen freien Minuten an einer Lösung für das aktuelle Level getüftelt habe, ohne zu spielen.
Hier flasht das Spiel total:
Von der Grafik bin ich einfach nur begeistert, aber auch die intensiven Farben beeindrucken total. Außerdem gefällt mir, dass man sich ständig neu in das Spiel hineindenken muss, denn jedes Mal wird eine andere Lösung gebraucht.
Das hat genervt:
Es ist sehr schade, dass Ida schon nach zehn Level an ihrem Ziel ankommt. Gerne hätte ich noch länger geknobelt. „Nachfolge-Geschichten“, muss man sich für ein paar Euros dazu kaufen.
Zockt sich wie:
Um ehrlich zu sein, habe ich so ein Spiel noch nie gesehen. „Monument Valley“ ist einmalig und für jeden Knobelfreak ein Muss!
Text & Screenshot: Ema Jerkovic
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