Sich als Dino gegen böse Höhlenmenschen verteidigen – klingt nach verkehrter Welt, oder? Was hinter dem neuen angesagten App-Game „Dino Bash“ steckt, weiß SPIESSER-Praktikant Josef. Er hat mit den beiden Entwicklern Philipp Brömme und André Hornung über Geschosse spuckende Dinos und das Für und Wider von kostenlosen Apps gesprochen.
27. May 2016 - 12:53 SPIESSER-Autor josef.mb.2200.
Die Macher hinter „Dino Bash“: Philipp Brömme und André Hornung von pokoko Studio.
In „Dino Bash“ geht es um den Kampf zwischen Höhlenmenschen und Dinosauriern. Hast du denn einen Lieblingssaurier?
Mein Lieblingssaurier in „Dino Bash“ ist „Spitty“. Das ist ein kleiner grüner Dinosaurier, der an und für sich recht schwach ist. Aber er spuckt gefährliche Giftgeschosse aus sicherer Entfernung. Irgendwie sympathisch, oder?
Wie seid ihr auf die Idee zum Spiel gekommen?
Das ganze Team fand Defense-Spiele schon immer toll. Deswegen sollte unser erstes Spiel in diese Richtung gehen. An Dinosauriern fanden wir die Idee gut, mal ein Spiel zu machen, indem die Dinos die Guten sind, die von aggressiven Höhlenmenschen angegriffen werden.
Das Design des Spiels ist komplett per Hand gezeichnet. Warum habt ihr euch für diesen Designweg entschieden?
Unser Ziel war es, eine Welt zu schaffen, die man als Spieler gern immer wieder betritt. Deswegen war es uns wichtig, die Grafik- und Klangwelt freundlich zu gestalten. Die Spezialzutat, die das Ganze interessant macht, sind die ganzen verrückten Dinos und Höhlenmenschen. Wir haben uns ganz bewusst entschlossen, den Realismus hintenanzustellen und uns darauf konzentriert, eine unterhaltsame und spaßige Dino-gegen-Höhlenmenschen-Schlacht zu inszenieren.
Im Spiel kann man sich durch 75 Levels kämpfen. Was erwartet einen dort als Spieler?
Mittlerweile sind es sogar 100 Levels und vielleicht werden wir noch mehr Updates bringen. Über die Levels entdeckt man eine Menge neue Dinos, die man nutzen kann. Aber auch die Menschen werden immer stärker. Zunächst entdecken sie Feuer, dann verstecken sie sich in Büschen oder lernen zu fliegen. Später basteln sie sich sogar witzige Kostüme, um die Dinos zu täuschen. Der Spieler muss einen Weg finden, mit diesen neuen Herausforderungen fertig zu werden.
„Dino Bash“
Plattform: iOS, Android Genre: Strategie Publisher/Entwickler:
Game Alliance/pokoko Studio Altersfreigabe: USK 6
Die Dinosaurier starben vor 65 Millionen Jahren aus, die ersten Urmenschen lebten vor ca. acht Millionen Jahren. Warum treffen in „Dino Bash“ beide auf einmal aufeinander?
„Dino Bash“ erzählt die Geschichte, die passiert wäre, wenn die Dinos nicht ausgestorben wären. Wenn die Dinos sich im Spiel gut gegen die Urmenschen verteidigen, leben sie weiter. Vielleicht machen wir irgendwann einen „Dino gegen Römer“-Spiel oder ein „Dino Bash the Beginning“, wo wir zeigen, wie sich die Dinos gegen Meteoritenhagel verteidigen und vor Eiszeiten schützen.
Die App können sich Android- und iPhone-Nutzer kostenlos herunterladen. Warum und wie könnt ihr davon leben?
Wir möchten mit unseren Spielen möglichst viele Menschen erreichen. Das schafft man heute fast nur noch mit kostenlosen Apps. In der App kann man sich dann tolle Sachen kaufen, wie etwa besondere Premium-Dinos oder die ein oder andere Naturgewalt mit der man die Urmenschen ärgern kann. Wenn kein Geld zahlen möchte, spielt kostenlos, wer etwas geben möchte, der zahlt für noch mehr Spielspaß.
Denkt ihr, dass „Dino Bash“ auch mit den Tower-Defense-Spielen der größeren Unternehmen mithalten kann?
Auf jeden Fall! Unser Spiel ist vielleicht hier und da etwas simpler als klassische Tower-Defense-Spiele. Das ist aber durchaus gewollt, da es unser Ziel war, dieses Genre so einer größeren Gruppe von Spielern schmackhaft zu machen. Im Spielspaß steht es anderen Spielen unserer Meinung aber nicht nach. „Dino Bash“ ist unter den Tower-Defense-Spielen etwas besonderes, da es in unserer Dinowelt, nicht so brutal zugeht. Wir wollten eine schöne Welt erschaffen ohne viele Waffen oder Panzer.
Auf welche Apps und Games aus eurer Hand können wir uns als nächstes freuen?
Wir starten jetzt mit unserem nächsten Spiel „Mucho Mucho“, das in der mexikanischen Totenwelt spielt und man als Action-Rollenspiel bezeichnen könnte. Allzu viel wollen wir noch nicht verraten. Wie bei „Dino Bash“ werden wir auch hier darauf achten, dass das Spiel nicht all zu kompliziert sein wird, dass Gewalt nicht im Vordergrund steht und wir eine besondere farbenfrohe Welt erschaffen.
Was würdet ihr einem jungen Menschen raten, der selbst mit dem Entwickeln von App-Spielen seine Brötchen verdienen will?
Das Schöne ist, dass es heute so leicht wie noch nie ist, ein Spiel zu bauen und an den Markt zu bringen. Programme wie Unity und andere Werkzeuge machen die Entwicklung einfacher. Allerdings ist der Markt dadurch regelrecht überflutet. Wer keine Spitzenqualität oder besonders originelle Ideen hat, wird es schwer haben. Um genügend Budget für hochwertige Arbeit zu haben, hatten wir uns um eine Förderung beworben.
Letztlich ist es aber immer sehr ungewiss, ob man mit seiner App Geld verdienen kann. Wir haben das Projekt aus Spaß gestartet, dass jetzt auch das ein oder andere Brötchen dabei rumkommt, freut uns.
Interview: Josef Baumgart Teaserbild: Dino Bash
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