Die Toten Hosen in der Vetretungsstunde: Gott's Not Dead
Punk und Glaube – geht das irgendwie zusammen? Was die Toten Hosen von Religion halten, erfuhr eine achte Klasse der Regine-Hildebrandt-Schule Birkenwerder.
11. November 2008 - 12:01 von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
11:25 Uhr: Für die nächsten 45 Minuten schmeißen hier die Toten Hosen die Messe. Drei Punks mit Schrabbelsongs, die sich zum Thema Religion äußern? Das kann ja heiter werden! Campino geht auch gleich in die Vollen: die Gretchenfrage!
Die Toten Hosen hatten in ihrer
Karriere schon des öfteren mit Religion
und Kirche zu tun: Gründungsmitglied
Walter November verließ
in den Anfangstagen die Band
und ging zu den Zeugen Jehovas,
während die Kirche aus dem „Eisgekühlter
Bommerlunder“-Video nach
Drehschluss neu geweiht werden
musste. Am 14. November erscheint
das neue Album „In aller Stille“, das
trotz des Namens reichlich wenig
mit Weihnachten zu tun hat.
Campino Wer von euch ist denn gläubig?
Fünf oder sechs Leute melden sich.
CampinoDas ist ganz klar die Minderheit. Dann wäre meine Frage an die, die nicht gläubig sind: Wieso ist das bei euch so?
Mark hat dafür eine recht simple, aber plausible Erklärung.
MarkIch glaube nicht an Gott, weil ich ihn mir einfach nicht vorstellen kann. Jesus schon eher, aber Gott...
CampinoWobei Jesus ja auch eine Figur aus dem christlichen Glauben ist. Wer von euch sagt denn: Religion, das ist alles totaler Käse?
Marie und Lisa, die in der letzten Reihe sitzen, melden sich sofort.
AndiGlaubt ihr nicht einmal, dass es irgendeine übernatürliche Kraft gibt?
Lisa bliebt da stur: Kopfschütteln.
MarieZum Beispiel das mit dem Leben nach dem Tod. Das kann doch nicht funktionieren! In den Himmel kommen... Schwebt man dann da rum, oder wie?
Die Klasse kichert. Campino lässt sich nicht beirren und dreht den Spieß einfach um.
CampinoWarum gibt es eurer Meinung nach denn dann Religion?
MarieIch denke, das hat sich mal jemand ausgedacht, um bestimmte Dinge zu erklären und das haben dann viele Leute im Laufe der Zeit einfach nachgemacht.
CampinoSicherlich war die Religion in Zeiten sehr wichtig, in denen die Menschen sich noch sehr wenig selbst erklären konnten. Außerdem brauchten diese frühen Dorfgemeinschaften Regeln. Wenn du da keine Regeln hast, wird der Stärkste mit dem dicksten Stein dasitzen und dann alle Schwächeren erschlagen. Aus diesen und anderen Gründen war die Religion keine Spielerei, sondern Notwendigkeit, um ethische Grundsätze und ein Moralgefühl zu entwickeln. Was mich auch immer nachdenklich macht: Egal wie verschieden die Kulturen sind, alle haben irgendwas, woran sie glauben. Das allein sollte einen stutzig machen, ob da nicht ein bisschen mehr dahinter steckt. Dass muss dann nichts mit evangelisch oder katholisch zu tun haben.
Der Blick zur Uhr - auch Vertretungslehrer dürfen nicht überziehen.
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„Von hier an blind“ war definitiv nicht das Motto von Judith Holofernes‘ Vertretungsstunde. Bestens vorbereitet sprach die Musikerin, deren Band „Wir sind Helden“ einen Meilenstein der deutschsprachigen Musik bildet, mit Schülern der Max-Backmann-Oberschule über Kreativitätstechniken.
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Montagmorgen, erste Stunde. Statt HTML-Codes bekam die 9. Klasse des Schiller-Gymnasiums in Köln in Informatik Promis vor die Nase gesetzt: Die YouTube-Stars von Y-Titty gaben Nachhilfe in Sachen Kreativität und verrieten, wie man mit Videos im Internet Geld verdienen kann. Natürlich hatten
Die Toten Hosen sollen auch mal zu uns kommen
(Johannes Scharrer Gymnasium Nürnberg,9d);
am besten in Musik
aber wir würden auch andere Bands nehmen
Leon
Echt klasse Sache! Die Hosen im SPIESSER und auch noch so ein Thema in der Vertretungsstunde.
Man darf echt gespannt sein.
Wäre Campino ein paar Jährchen jünger, so würde ich sofort meine streng katholische Erziehung über Bord werfen!
rrrrarr!