Max Könnt ihr euch denn eine Alternative zum Kapitalsismus vorstellen?
Szerofina (flüstert, passend zu ihrem roten Pullover) Kommunismus.
Max Kommunismus? Kannst du den kurz erklären?
Szerofina Beim Kommunismus sind alle gleich. Niemand hat Privateigentum, denn das gehört dem Staat. Aber damit ist der Staat der Kapitalist. Insofern kann das nicht funktionieren.
Toller Vortrag... Na, noch jemand Fragen? Foto: André Forner
Diese Alternative wäre also gescheitert. Aber Max bohrt weiter.
Max Dann muss man sich doch fragen: Ist der Kapitalismus das richtige System? Kann es denn einen gerechten Kapitalismus geben, in dem der Widerspruch zwischen arm und reich aufgehoben ist?
Paul Eigentlich nicht, weil der Kapitalismus dieser Konkurrenzkampf ist und der Markt immer weiter vergrößert werden soll.
Max Das ist ja schon eine düstere Aussicht. Habt ihr das Gefühl dass es genug Menschen gibt, die sich darüber Gedanken machen momentan?
Isabell Nein! Ich glaub, Politiker machen sich zu wenig Gedanken darüber. Die haben ja genug Geld, die betrifft das nicht.
Max Aber die Politiker sind doch gewählt von den Menschen...
Isabell Man kann sich zwar aussuchen wer was macht, aber es machen fast alle dasselbe. Sie formulieren es nur unterschiedlich.
Paul Die meisten großen Politiker, die wirklich was bewirken könnten, sind praktisch reich und denen macht es auch moralisch nichts aus, wenn sie noch reicher werden.
Das klingt ein bisschen nach Teuefelskreis. Ein Uhrenblick zeigt, dass im Unterricht wie im Kapitalismus vor allem eins fehlt: Die Zeit.
Max Ein Fazit, glaube ich, ist schwer zu ziehen. Dieses System muss zwangsläufig immer an diese Widersprüche und Fragen stoßen. Mal in abgeschwächter Form, manchmal in direkterer Form. Und in dieser Folge gibt es eigentlich nicht wirklich eine Lösung, die eine gerechte Welt verspricht. Das war so mein Ansatz. Dieses Fragezeichen ohne selbst eine Antwort zu haben.
Und trotz dass er – ganz untypisch für einen Lehrer – keine Lösungen parat hatte, wird Max genauso verabschiedet wie er begrüßt wurde: Unter heftigem Beifall.
Und wie sehen die Schüler das? Hier drei Meinungen:
Foto: André Forner
Ahmet, 18
Als Lehrer war Max sehr gut. Er hat alles erklärt, auch worüber
wir insgesamt gesprochen haben, war interessant. Die Stunde hat mir wirklich gut gefallen.
Note: 1-
Foto: André Forner
Envera, 17
Ich fand, es war sehr aufschlussreich. Ich habe mich noch nie so intensiv mit dem Thema beschäftigt, vor allem die Diskussion hat zum Nachdenken angeregt
Note: 1
Foto: André Forner
Paul, 17
Max war sehr offen, nicht so plangebunden wie Lehrer sonst sein müssen. Die Stunde war locker und witzig. Es ist auch gut, mal
die Meinungen der anderen gehört zu haben.
Note: 2
Max Herre ist schon weg.
Jetzt sind neue Vorschläge gefragt. Wen würdet ihr gern mal als Vertretungslehrer haben? Und welches Fach fehlt euch?
Ich finde es stets sehr unbefriedigend, dass es keine abschließende Lösung für den Konflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus gibt. Es ist ein Mittelweg zu finde, an dem beständig gearbeitet werden muss. Damit besteht immer Diskussionsbedarf, man sollte nicht aufhören darüber zu sprechen!
Stellt sich doch die Frage, ob die Politik fähig und Willens ist zu grundlegenden Veränderungen oder ob sie nur als Verwalter des Systems auftritt. Alternativen sind nicht in Sicht oder bereits andernorts gescheitert. Vielleicht bietet die Zukunft unseren Ururenkeln neue Wege im Umgang mit Wirtschaft und Gesellschaft. Auch ein Max Herre ist nur Teil des Systems, aber es ist beachtenswert, Schülern Denkanstösse zu diesem Thema zu geben.
Ich finde das Thema ist ein Thema unserer Zeit und es somit Wert, dass man sich damit beschäfitgt. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn Max Herre mit den Schülern an einem oder mehreren Lösungsansätzen gearbeitet hätte.
Man hätte überlegen können, aus der Vertretungsstunde eine Doppelstunde zu machen. In der ersten Stunde wird das Problem ergründet und in der Zweiten wird versucht eine Lösung zu entwickeln.
In der Theorie mag es vielleicht funktionieren die Schüler durch das Weglassen von Lösungsansätzen zum Nachdenken anzuregen, aber bleibt bei der Mehrheit nicht doch eher bloße Frustration angesichts der scheinbaren Alternativlosigkeit? "Scheinbar" deshalb, weil es durchaus Konzepte gibt in denen es die oftmals in der Politik skandierte "soziale Gerechtigkeit" gibt.
Vorgekaute Lösungen sind auch nicht das Wahre, aber komplett auf jegliche Ansätze zu verzichten halte ich für äußerst kontraproduktiv.
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Ich finde es stets sehr unbefriedigend, dass es keine abschließende Lösung für den Konflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus gibt. Es ist ein Mittelweg zu finde, an dem beständig gearbeitet werden muss. Damit besteht immer Diskussionsbedarf, man sollte nicht aufhören darüber zu sprechen!
Stellt sich doch die Frage, ob die Politik fähig und Willens ist zu grundlegenden Veränderungen oder ob sie nur als Verwalter des Systems auftritt. Alternativen sind nicht in Sicht oder bereits andernorts gescheitert. Vielleicht bietet die Zukunft unseren Ururenkeln neue Wege im Umgang mit Wirtschaft und Gesellschaft. Auch ein Max Herre ist nur Teil des Systems, aber es ist beachtenswert, Schülern Denkanstösse zu diesem Thema zu geben.
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Man hätte überlegen können, aus der Vertretungsstunde eine Doppelstunde zu machen. In der ersten Stunde wird das Problem ergründet und in der Zweiten wird versucht eine Lösung zu entwickeln.
In der Theorie mag es vielleicht funktionieren die Schüler durch das Weglassen von Lösungsansätzen zum Nachdenken anzuregen, aber bleibt bei der Mehrheit nicht doch eher bloße Frustration angesichts der scheinbaren Alternativlosigkeit? "Scheinbar" deshalb, weil es durchaus Konzepte gibt in denen es die oftmals in der Politik skandierte "soziale Gerechtigkeit" gibt.
Vorgekaute Lösungen sind auch nicht das Wahre, aber komplett auf jegliche Ansätze zu verzichten halte ich für äußerst kontraproduktiv.
er sieht einfach zu gut aus, der Max.
Hach.
Schülerin müsste man sein.
Also, in Berlin müsste man Schülerin sein.
Achso, zum Inhalt jetzt mal:
Tolles Thema &
schön, dass die Diskussionsfreude so groß war,
und dass die, die etwas sagten, auch informiert waren.
Ui, und Krieg, Konzerne, Kapitalismus.
KKK?
Uiuiui.