Bei der Magic: The Gathering Weltmeisterschaft treten 73 Nationen gegeneinander an, mit dabei: die vier deutschen Jungs Alex, Sascha, Christian und Tobias. SPIESSER-Praktikantin Renée und SPIESSER-Autor Ben trafen die Spieler zum Interview.
06. January 2016 - 11:40 SPIESSER-Autorin Oriella.
Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Sieg heute! Wie seid ihr denn ursprünglich zu diesem Spiel gekommen?
Chris: Ich habe wie die meisten durch Pokémon angefangen. Ich hab im Shop die Pokémonkarten gekauft und gesehen, dass die anderen alle Magic spielen und dann auch damit angefangen.
Alex: Einer meiner Kumpel hatte Magic-Karten, aber bei uns in der Stadt gab es lange keinen Shop.
Spielt ihr jetzt zum ersten Mal als Team zusammen oder habt ihr euch vorher schon getroffen, um zu üben?
Chris: Wir sind seit Montag in Barcelona und hatten vorher eine Gruppe bei Facebook gegründet. Dort haben wir regelmäßig besprochen, wie wir uns vorbereiten und orientieren. Wir haben im Vorfeld viel gemacht und wollten jetzt hier in Barcelona Teamspirit-Punkte sammeln, damit wir uns gegenseitig besser kennenlernen und uns vertrauen.
Was macht ihr, wenn ihr nicht Magic spielt?
Alex: Ich studiere. Erst Maschinenbau und jetzt bin ich zu BWL gewechselt.
Chris: Ich studiere auch BWL.
Sascha: Ich bin Soldat.
Tobias: Ich studiere Maschinenbau.
Was ist eure Lieblingskarte?
Chris: Soll ichs sagen? (Gelächter) Der Leopard. Kostet ein grünes Mana, hat 1/1 und Landung. (Anm.d. Red.: Bei jeder Manaproduzierenden Karte kommt ein Angriffspunkt dazu. Zu Beginn hat die Karte nur einen Angriffspunkt, ist also schwach, kostet dafür aber auch nicht viel.) Den finde ich gut.
Alex: Und dazu haben wir auch einen guten Insider im Team. Für diese Woche ist das die Lieblingskarte von uns allen.
Habt ihr Einsteigertipps für Leute, die jetzt anfangen mit dem Spiel?
Alex: Viel spielen. Das ist das Wichtigste.
Chris: Es kommt drauf an. Wenn man sehr gut werden will, dann muss man natürlich viel spielen, aber sich auch viel austauschen, viel lesen – das ist oft noch wichtiger. Wenn man casual spielen will, dann sollte man einfach spielen worauf man Lust hat, da kommt es nicht so drauf an. Da gibt es genug Formate, die einen weiterbringen.
Tobias: Es ist vermutlich am besten, wenn man mit immer besseren Leuten spielt, so war es bei mir zumindest.
Mich würde interessieren, wie ihr zu der steigenden Komplexität des Spiels steht, für Einsteiger wird es ja immer schwieriger, weil es schon so eine umfangreiche Geschichte von Magic gibt.
Chris: Wenn meine Schwiegermutter mich fragt, wie geht denn das Spiel, dann sitze ich da und denke: „Okay,wo fange ich an?“(Gelächter.) Es ist schwierig zu erklären, aber wenn man game-affin ist, dann gibt es genügend Möglichkeiten mit denen man gut einsteigen kann, z.B. mit vorgefertigten Decks. Man muss ja nicht gleich das competitive standard (Anm.d.Red.: ein Turniersystem des Spiels) spielen. Aber wenn man versucht auf Turnierniveau zu kommen, dann wird es richtig komplex.
Alex: Aber das ist mit jedem Spiel so. Du wirst von heute auf morgen in keinem Spiel gut. Du musst Zeit investieren und Lust drauf haben.
Habt ihr auch das Gefühl, dass beliebte Karten weniger gedruckt werden, um einen größeren Preis zu erzielen?
Chris: Das ist immer schwierig. Die Hersteller Wizard müssen gleichzeitig schauen, dass das Spiel nicht einfach nur besser wird, aber auch ihre Displays verkaufen. Deshalb müssen sie immer mal ein schwaches Set bauen, das haben sie jetzt z.B. gemacht. Dafür haben sie diese „Länder“ eingefügt, damit ist die Edition an sich noch wertvoll genug ist, um gekauft zu werden. Sie haben das gut gemacht, weil das sind Karten, die man nicht unbedingt braucht, aber trotzdem hat das Display noch einen Wert..
Also seid ihr auch zufrieden damit, wie das Spiel sich so entwickelt hat?
Chris: Ich finde, dass das Spiel immer besser wird. Bis vor ein paar Jahren gab es die Regel „Damage on the stack“ und als die abgeschafft wurde haben viele gesagt, okay jetzt ist das Spiel tot. Es hat wirklich viel geändert, aber im Endeffekt ist das Spiel dadurch besser geworden, vor allem für Einsteiger. Das war eine echte Blockade. Außerdem wird das Turniersystem immer besser.
Alex: Auch die Coverage ist besser und seit diesem Jahr gibt es auch wieder mehr Preisgeld. So etwas ist auch wichtig.
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