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Sind wir schon alle in der 5. Klasse Karrieristen?

08. July 2014 - 13:32
von SPIESSER-Autorin Pinguwatschel.
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Pinguwatschel Offline
Beigetreten: 01.07.2014

Mit zehn Jahren schon den Lebenslauf durchgeplanen? In dem Alter hab ich noch Fangen und Verstecken mit meinen Freunden gespielt! Jetzt sollen also die I-Männchen der weiterführenden Schulen schon genau wissen, womit sie später einmal ihre Brötchen verdienen möchten...

Sicher ist eine erste Orientierung in dem Alter nicht verkehrt. Doch diese sollte zunächst anhand des Umfeldes und der eigenen Interessen stattfinden und nicht auf Berufsorientierungsmessen. Denn so bleibt auch die Selbstständigkeit und Kreativität der Kinder erhalten: „Ich mag Tiere. Ich male gerne.“ – Tiermalerin schien ein super Beruf für mich zu sein – zumindest dachte ich das noch in der fünften Klasse. Danach pendelten meine Berufswünsche zwischen Mediengestalterin, Ernährungsberaterin und Psychologin. Doch auch jetzt weiß ich noch nicht genau, was ich machen will. Wie also sollen sich Fünftklässler schon auf einen Beruf beziehungsweise eine Branche festlegen können, wenn es vorher noch so viel zu entdecken gibt? Gerade in der Pubertät machen viele erst entscheidende Erlebnisse, die sie zu ihrem Traumberuf führen.

Scheinbar soll die Berufsorientierung als Anreiz zu guten Noten dienen, da dann der Blick auf ein bestimmtes Ziel gerichtet sei und dafür gewisse Voraussetzungen gelten. Aber in dem Alter würde ich einen Beruf danach wählen, ob ich in ihm das tun kann, was ich sowieso gerne und gut mache.

Gerade Kindern sollte Entfaltungsfreiraum geboten, anstatt direkt ein perfekt geplanter Lebenslauf abverlangt werden, der letztendlich eh nicht so umgesetzt wird. Was bringt es die Kinder so früh mit dem „Ernst des Lebens“ zu konfrontieren, wo es doch (fast) nichts bringt, wenn sie ihren Traumberuf noch zig Mal ändern? Seien wir ehrlich: Wir alle wünschen uns doch manchmal die „unbeschwerte Kindheit“ zurück, in der es keine NCs, Geldgerechne und Verträge gab. Darf Kind nicht einfach Kind sein?

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Kommentare

Vier Kommentare
  • Seien wir doch mal ehrlich: In unserer Ellenbogen-Gesellschaft muss man, um Karierre machen, häufig genug absolut rücksichtslos sein. Wenn man nun schon in der 5. Klasse damit anfängt, Kinder ihrer Kindheit zu berauben, was haben sie a) dann noch von ihrer kindheit und b) bringen wir ihnen dann nicht erst recht werte bei, die dem friedlichen Miteinander entgegenstehen. Haben wir nicht schon genug probleme mit mobbing und co. als dass man jetzt die Kinder schon zur Rücksichtslosigkeit erzieht????

  • Schon krass, falls damit noch mehr Druck aufgebaut werden soll, bin ich auch dagegen. Aber kann ja sein, die gute Frau "meint es gut". Kommt natürlich auch darauf an, wie es umgesetzt wird... Wenn das eher spielerisch passiert, schadet es bestimmt nicht, oder?

  • Wo bleibt denn bei all dem noch die Kindheit?
    Ich selbst wurde von meinen Eltern schon immer auch
    auf Karriere getrimmt, aber nie so sehr, das meine
    Kindheit darunter gelitten hätte.
    Ich habe im jungen Alter auch schon mehrere
    freiwillige Praktika absolviert, jedoch alle
    freiwillig, ohne Druck meienr Eltern.
    Natürlich ist es wichtig, Kinder den Berufsalltag
    vor Augen zu führen, was man aber vielleicht
    besser macht, indem Schulen Tage organisieren,
    an denen Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen
    sie besuchen oder Ähnliches.
    Alles sollte den Kindern Spaß machen, die Kinder sollten
    sich niemals zu etwas gezwungen fühlen und schon recht
    nicht ihren Zukunftsjob mit 10 Jahren festlegen.

    Vielleicht sollte man die Menschen, die soetwas fordern,
    mal fragen, mit wie viel Jahren sie denn gewusst haben,
    was sie werden wollten und ob dies auch so eingetroffen
    ist mit den Jahren?

    Solche Menschen sollten gar nicht für Kinder zuständig sein!

    Ich appeliere an eine freie Kindheit, ohne Zukunftssorgen,
    denn diese müssen sich die Kinder später noch genug machen!

  • Ich stimme vollkommen mit dir überein, was für ein Schwachsinn. Nach dem Abi wissen manche immer noch nicht, was sie machen wollen, aber das ist doch jetzt nicht wirklich schlimm. Und meiner Meinung nach hat man mit 10-11 Jahren noch kein großes Bewusstsein für die Zukunft und was man machen will, höchstens sehr grob.

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