Wer nicht weiß wer er ist tappt gern in die Falle, zu glauben, er wäre seine Meinung.
"Was ich meine ist so besonders, meine Meinung macht mich zu etwas, zu etwas Besonderen. Ich bin meine Meinung!"
Wenn dann jemand die eigene Meinung bedroht, also in Frage stellt, fühlt sich derjenige selbst wie körperlich bedroht und kämpft um seine so wertvolle Meinung, sein Recht.
Ich lebe nach dem Motto: "Was schert mich meine Meinung von gestern?"
22. August 2017 - 11:26 von SPIESSER-Autor Thomas Klehn.
"Was ich meine ist so besonders, meine Meinung macht mich zu etwas, zu etwas Besonderen. Ich bin meine Meinung!"
Wenn dann jemand die eigene Meinung bedroht, also in Frage stellt, fühlt sich derjenige selbst wie körperlich bedroht und kämpft um seine so wertvolle Meinung, sein Recht.
Ich lebe nach dem Motto: "Was schert mich meine Meinung von gestern?"
Meinung ist eine "auf Kenntnis oder Erwägung begründete Auffassung".
Als Kind starten wir mit noch keiner Meinung ins Leben. Wir beginnen, Erkenntnisse zu sammeln, erst wenige, überlebenswichtige, und dann immer feinere. Erkenntnisse durch direktes Erleben, durch Geschichten anderer aus Büchern, Erzäghlungen oder von Bildschirmen, oder durch eigene Schlussfolgerung.
Solange wir leben, haben wir die Chance, unseren Blickwinkel immer wieder zu erweitern, zu verändern und damit auch unsere Meinung zu verschiedenen Themen. Natürlich ist unsere aktuelle Meinung immer die Beste und - böse Falle - auch die einzig richtige. Einige Menschen richten sich häuslich in ihrer Meinung ein, legen Scheuklappen an oder vernageln ihren Blick mit dicken Brettern, um ihre Meinung zu schützen. Eigentlich hören diese Menschen damit auf zu leben, wenn Leben bedeutet, das Leben, die Welt und sich selbst besser kennenzulernen.
Warum hängen die Menschen so sehr an ihrer Meinung, töten sogar dafür? Weil uns unsere eigene Identität so sehr wichtig ist im Leben. Wir wollen unser ganzes Leben lang jemand sein oder besser noch jemand werden. Unser ganzes Leben ist darauf ausgelegt, jemand zu werden. Jemand besseres, größeres, wichtigeres, glücklicheres... Irgendwann beschließen wir vielleicht, wir wären unsere Meinung. "Ich bin rechts! Ich bin links! Ich bin Vegetarier! Ich bin Carnist! Ich bin dies! Ich bin das!" Damit beginnt das Leid für uns selbst und andere. Für sich selbst, weil wir uns selbst abschneidet von neuen, anderen, weiteren Blickwinkeln und der natürlichen Weiterentwicklung unserer eigenen Person und für andere, wenn wir sie verurteiln, ablehnen, strafen oder schlimmeres, weil sie unsere Meinung nicht teilen.
Meine Meinung - die eigene Meinung wichtig nehmen, denn sie ist Ausdruck der Erkenntnisse des bisherigen Lebens, das aber ja noch nicht vorbei ist. Und deshalb offen sein, nicht aufhören, andere Blickwinkel kennenzulernen, durch Gespräche mit anderen, Überlegungen, Schlussfolgerungen, Selbstbeobachtung und -erforschnung und sich freuen, wenn die eigene Meinung sich wieder ein Stückchen verändert, entwickelt, vielleicht sogar der großen Wahrheit genähert hat.
Was ist Wahrheit? Das was sich niemals ändert. Was ist das? Das ist ein anderes Thema.
Ich habe die gleiche Beobachtung wie du gemacht. Für manche sind Meinungen wie Statusymbole,über die sie sich profilieren und nichts auf sie kommen lassen.
Ich finde "häuslich einrichten" beschreibt es gut.
Es ist sehr schwer ein neues Haus zu bauen/ zu finden. Warum sollte man das derzeitige verlassen?
Es wird auch oft als Schwäche betrachtet seine Meinung zu ändern, vor allem wenn man mit jemanden diskutiert.
Warum?
Das zeigt doch,dass der Mensch gewachsen ist und nachgedacht hat
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Ich finde "häuslich einrichten" beschreibt es gut.
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