Natürlich sollen es Frauen in die Führungspositionen schaffen können, aber dass man dafür erst eine Quote einführen muss, finde ich ehrlich gesagt erbärmlich – klingt für mich nach einer Erfindung der Männer, um den "ach so benachteiligten Frauen" in ihrer Karriere unter die Arme zu greifen. In den 1980ern, als die Frauenqoute das erste Mal als Instrument der Personalpolitik verwendet wurde, war sie vielleicht noch nötig, aber inzwischen sollten doch wirklich alle wissen, dass Frauen auch ein Unternehmen leiten und ein Team führen können.
Die Europäische Zentralbank EZB geht mit ihrer neuen Frauenquote sogar so weit, dass allen Frauen ein (freiwilliger) Mentor zur Seite gestellt wird, der ihnen helfen soll, die Karriereleiter zu erklimmen. Am Ende heißt es dann also doch wieder: Ohne die Hilfe der Männer hätten sie es nie in ihre hohe Position geschafft. Wo bleibt denn bitte da die Gleichstellung der Geschlechter?
Klingt gut, ist aber total falsch - leider.
Kein Mensch achtet bei einer Einstellung nicht auf das Geschlecht. So wie auch Kleidung und Sympathie eine Rolle spielt.
Da bisher fast nur Männer entscheidungsführend sind , werden auch vorwiegend nur Männer eingestellt, wie die Statistik zeigt. Sprich: Männer stellen gerne Männer ein.
Aus diesem Grund ist eine zeitlich begrenzte Quotenregelung absolut sinnvoll.
Diese ganz Gender-Diskussion führt manchmal zu absurden Resultaten...
http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/pressemeldungen.html?ifab_mo...
Warum eigentlich immer nur Frauenquote?! Warum keine Männerquote? Wo bleibt da die Gleichberechtigung?!
Lustiger Fakt am Rande: Ein Freund arbeitet bei der deutschen Bundesbank und die haben extra eine Stelle, die sich nur mit dem Thema "Gleichberechtigung" und "gendern" zu tun hat. Jemand hat scheinbar einmal in die Rundmail in einer Abteilung nur "Liebe Kollegen" geschrieben und dann gings da ordentlich rund. Den zwei Frauen, die die Mail bekommen haben, denen wars egal. Aber es geht ums Prinzip!
Und ganz am Rande: Geschlechtergleichstellungsblablup-Beauftragter können nur Frauen werden.
Wenn das mal fair ist!
Frauen gehören definitiv in Führungspositionen! Aber dass das zur Zeit noch nicht so recht funktioniert, sehen wir an den Zahlen: 2012 waren in den 200 größten Unternehmen nur 13 Prozent der Aufsichtsratspositionen und nur 4 Prozent der Vorstandspositionen mit Frauen besetzt. Zu behaupten, das läge an den Frauen selbst, finde ich zu einfach.
Eine Frauenquote kann aber trotzdem nicht die Lösung sein. Denn dann würde nach Geschlecht und nicht nach Können entschieden. Frauen müssten sich ständig rechtfertigen, nicht nur wegen der Quote eingestellt worden zu sein. Was also tun? Ich denke, dass allein schon die Diskussion über das Thema was bringt. Und wir sollten der ganzen Sache noch ein bisschen Zeit geben. Schließlich ist der Frauenanteil in den letzten Jahren gestiegen.
Ich bin absolut deiner Meinung - wenn ich das Wort Frauenquote nur höre, kriege ich Wut. Ich habe immer das Gefühl, dass Frauen durch diese Quote dargestellt werden, als könnten sie nichts alleine schaffen - was die Mentorenoption der EZB verdeutlicht.
Ich frage mich auch, ob durch die Frauenquote eine Frau auf eine Position gesetzt wird, einfach nur weil sie eine Frau ist und nicht, weil sie die Anforderungen erfüllt. Was tun Unternehmen, wenn sie die Frauenquote nicht erfüllen können, weil es keine geeigneten Bewerber gibt? Wie soll man solche Verstoße ahnden?
Ich habe mich als weiblicher Bestandteil dieser Gesellschaft auch noch nie benachteiligt gefühlt - eine Ausnahme: Jungs können im Stehen pinkeln und das ist unfair! Aber das ist und bleibt die einzige Ausnahme.