für einen zukünftigen Beitrag, der in Kooperation mit dem "Vogel Verlag" entstehen soll, sind wir auf der Suche nach euren Erlebnissen und Erfahrungen im Straßenverkehr. Im Speziellen wollen wir wissen, ob ihr einen Autounfall schon mal nur um Haaresbreite vermeiden konntet?
Wie habt ihr euch damals gefühlt und verhalten? Wie denkt ihr heute über euren Fast-Unfall? Was würdet ihr anders oder besser machen? Und inwieweit hat euch das Ereignis vielleicht sogar geholfen und zu einem besseren Autofahrer gemacht?
Wir sind schon ganz gespannt, was ihr uns zu berichten habt und freuen uns auf eure Geschichten!
Liebe Grüße,
eure SPIESSER-Onlineredaktion
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Eine Vollbremsung im Nachmittags-Großstadt-Verkehr ist gar keine so gute Idee. Mit niegelnagelneuem Führerschein und Auto war ich vollkommen überfordert zwischen all den vielen schnellen Autos. Als dann von rechts plötzlich ein riesiger Mercedes auf meine Spur zog, wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen und entschied mich für die in der Fahrschule so ausführlich gelernte Vollbremsung. In diesem Moment knallte es auch schon. Das Auto hinter mir hatte nicht mit meiner überschnellten Reaktion gerechnet und natürlich auch nicht genügend Abstand gehalten und klebte deshalb jetzt in meinem Kofferraum. Es war zum Glück nichts weiter passiert, auch das Auto hatte nur ein paar Kratzer abbekommen, aber es war mir dennoch eine Lehre. Vor dem Bremsen immer einen Blick in den Rückspiegel werfen!
Leider habe ich kein Händchen für Handbremsen. Das musste ich neulich feststellen, als ich mein Auto nichtsahnend in unserer Einfahrt abgestellt hatte. Als ich im Haus die Einkäufe aus meiner Tasche räumen wollte, war mein kleiner Flitzer nicht mehr durchs Küchenfenster zu sehen - Ich hatte die Handbremse nicht fest genug angezogen und mein Wagen hatte sich dann wohl verselbstständigt. Dabei hatte ich Glück, dass meine Mutter ihr Fahrzeug hinter meinem platziert hatte und mein Auto nur langsam aber sicher auf ihres gerollt war. Sonst hätte wohl der Garten der Nachbarn dran glauben müssen! Seitdem ziehe ich die Handbremse immer doppelt fest..
Mit einem Fast-Unfall kann ich nicht dienen, dafür aber mit einem Richtigen. Mich hat es schon während der Fahrschule erwischt. Damals bin ich das erste Mal nachts gefahren und wollte gemeinsam mit meinem Fahrschul-Leher dessen neues Auto abholen fahren. Sehr weit sind wir leider nicht gekommen, schon nach etwa 5km war unsere Reise beendet. Beim Überqueren einer großen Kreuzung ist uns ein LKW links in die A-Säule gerauscht und hat uns mit viel Wucht von der Straße geschoben. Überschlagen haben wir uns glücklicherweise nicht und auch sonst sind wir bis auf ein paar blaue Flecken, mit dem Schrecken davon gekommen. Trotzdem war das ein einschneidendes Erlebnis für mich und ich bin mir sicher, dass es mich hätte schlimmer erwischen können! Seit dem gucke ich doppelt und dreifach bevor ich eine Straße überquere (egal ob mit fahrbarem Untersatz oder ohne!).
Vor ein paar Jahren bin ich hier in der Stadt hinter einem Auto auf einer Vorfahrtsstraße nachgefahren.
Irgendwann kamen wir an eine Kreuzung, wo die anderen Verkehrsteilnehmer uns Vorfahrt gewähren müssen.
Ich sehe auch ein Auto in der Seitenstraße warten. Es lässt auch das Auto, welche vor mir fährt vorbei. Mich vorbei lassen wollte es scheinbar nicht mehr und fährt einfach an.
Um einen Aufprall zu vermeiden musste ich auf die Gegenfahrbahn ausweichen, wo zum Glück kein anderes Auto kam. Ansonsten wäre das Ganze ein wenig anders ausgegangen vermute ich mal.
Was ich daraus gelernt habe? Noch mehr mit den Fehlern anderer zu rechnen.
Generell hatte ich bisher nur Probleme, wenn sich andere Menschen, warum auch immer nicht an Verkehrsregeln gehalten haben.
Sei es Vorfahrt, bekloppte Spurwechsel ohne Schulter/Spiegel/überhaupteinen- Blick oder sonstige Fahrmanöver.
"Deutschland ist das einzige Land, wo du um drei Uhr morgens bei einer roten Ampel stehen bleibst!"
Um mal Bülent Ceylan zu zitieren :D
Am 19.02.13 wäre ich zu Fuß fast vom Zug überfahren worden.
Was ich daraus gelernt habe? Das Leben lieben und schätzen zu lernen und mit offenen Augen durchs Leben zu laufen.
Die meisten Unfaelle passieren aus Routine. Man faehrt morgens mit dem Auto immer dieselbe Strecke zur Arbeit. Vorbei an den gleichen Geschaeften, vorbei an den gleichen Gassen und vorbei an den gleichen Ampeln und Zebrastreifen.
Aus der Autofahrt wird Routine und diese Routine wird zur Gefahr fuer andere. Wer oft die selbe Strecke faehrt, schaut sich im Strassenverkehr anders um, als wuerde man sich in einer fremden Stadt aufhalten.
So aehnlich ist es auch als Fussgaenger:
Ich halte mich seit einiger Zeit in Irland auf, was bedeutet, dass ich mich daran gewoehnen musste, dass hier Linksverkehr herrscht. Seltsamer Weise fiel es mir gar nicht schwer hier im Strassenverkehr zurecht zu kommen. In Dublin rennt jeder ueber rot, Autos jagen durch die Strasse, wie ein Hund der ein Kaninchen erspaeht hat und die Polizei kuemmert es kein bisschen.
Teilweise stehen die Polizisten einfach daneben und beobachten die Fussgaenger beim "ueber rot gehen".
Wie schon gesagt viel es mir nicht schwer und ich komme hier super mit dem Verkehr klar.
Nun war ich allerdings zu Besuch in Berlin. Von jetzt auf gleich musste ich mich darauf einstellen, nicht ueber rot zu gehen, auf den hier herrschenden Rechtsverkehr zu achten und den richtigen Weg zum Bahnhof zu finden, ohne zu sterben.
Schon die ersten Schritte vor dem Flughafen endeten fast im Krankenhaus.
Da ich wusste, dass mein Zug in wenigen Minuten abfuhr, hastete ich aus dem Flughafengebaeude und schaute aus Gewohnheit genau in die falsche Richtung. Quietschende Reifen, hupen und ein wild mit den Armen gestikulierender Taxifahrer waren das Resultat. Mein Herz ist komplett in die Hose gerutscht und raste wie wild.
Ich weiss nicht ob es der Schweiss war, oder ob ich mir vor Schreck in die Hose gepullert hatte, aber ich fuehlte mich sehr nass an. Vor Panik hatte ich meinen Koffer fallen gelassen und die Arme schuetzend ueber meinen Kopf geschlagen, was mir im Falle eines Autounfalles garantiert nicht geholfen haette. Keine Ahnung warum ich in Schockmomenten so reagiere, aber ich kann echt froh sein, dass ich nicht Reflexartig die Foetushaltung eingenommen hatte. Ich schnappte meinen Koffer und verpasste natuerlich meinen Zug.
Zum Glueck lebe ich noch und es ist niemand zu Schaden gekommen, es haette ganz anders enden koennen. Waere der Taxifahrer gar nicht da gewesen, waere ich vermutlich aus Unachtsamkeit wo anders direkt auf eine viel befahrene Strasse gelaufen.
Also lieber Taxifahrer aus Berlin, solltest du das hier lesen, ich verdanke dir mein kostbares Leben. Danke.
Was lernen wir daraus?
Egal in welchem Land man ueblicher Weise ueber rot geht, Ampeln haben einen Grund, den man wahrnehmen sollte!
Routine ist gefaehrlich und egal wo man sich befindet: Nuechtern und achtsam sollte man sich im Strassenverkehr bewegen.