Analysen, Analysen aber manchmal auch Analysen. Der Stoff in der Oberstufe ist beschissen.
Hallo liebe Leute,
Ich muss mal eben was über die OBERSTUFE LOSWERDEN:
Ich verstehe, warum man Analysen schreibt und ich finde, manchmal helfen die auch, einen Text oder ähnliches zu verstehen. Aber ich finde auch, irgendwann hat man einen Punkt erreicht, dann kennt man die Methode und irgendwann ist es auch genug. Ich bin noch nicht lange in der Oberstufe, aber bis jetzt haben wir noch nichts selbst gemacht. Wir haben immer nur stundenland Strukturen und sprachliche Merkmale von Texten analysiert.
29. October 2010 - 18:26 von SPIESSER-AutorIn anonymer Nutzer.
Ich muss mal eben was über die OBERSTUFE LOSWERDEN:
Ich verstehe, warum man Analysen schreibt und ich finde, manchmal helfen die auch, einen Text oder ähnliches zu verstehen. Aber ich finde auch, irgendwann hat man einen Punkt erreicht, dann kennt man die Methode und irgendwann ist es auch genug. Ich bin noch nicht lange in der Oberstufe, aber bis jetzt haben wir noch nichts selbst gemacht. Wir haben immer nur stundenland Strukturen und sprachliche Merkmale von Texten analysiert.
Warum nennt der Lehrer die letzte Aufgabe einer Arbeit eigentlich "kreative Aufgabe", wenn er trotzdem genaue Vorgaben hat, was alles darin vorkommen kann.
Man wird in der Schule dazu erzogen, zu versuchen, so zu denken wie der Lehrer. Die sagen zwar immer, wenn man seine Deutung gut begründet, gibt es dafür Punkte, aber am Ende sieht der Erwartungshorizont so aus, wie der Lehrer es interpretiert. Für "einen weiteres aufgabenspezifisches Kriterium" gibt es gerademal 3 Punkte und meist werden andere Deutungen als die des Lehrers als falsch angesehen.
Man wir in der Schule zu Unselbstständigkeit erzogen.
Das war jetzt das Beispiel Deutsch, aber nehmen wir einmal Geschichte.
WAS LERNE ICH ÜBER GESCHICHTE, wenn ich analysiere warum Sokrates nicht gerne reich ist: Weil die Reichen öffentliche Dinge finanzieren mussten, aber warum muss man darüber einen Din A4 langen Text analysieren.
ICH WEIß IMMER NOCH NICHT, WIE DIE MENSCHEN DAMALS GELEBT HABEN.
Also ums auf den Punkt zu bringen: Ich find die Themen in der deutschen Oberstufe einseitig, langweilig und beschissen.
Mein Deutschleherer, der weiseste Mann dieses Universums war anders, ich habe noch nie einen so offenen und toleranten menschen gesehen, Deutsch wurde zu meinem Lieblingsfach. Jetzt, im neuen Schuljahr habe ich wieder den klassischen Nein-das-ist-falsch-interpretiert-Menschen vor der Nase und es ist kaum auszuhalten.
Ich finde auch, dass Deutsch-Unterricht sehr viel freier sein könnte, ich glaube, dass so auch Viele mehr mit unserer Sprache anfangen könnten. Zu der ewigen Interpretations-eintönigkeit stoßen dann noch langweilige Kriegs- und Nationalsozialismus-Lektüren, die den allgemeinen Unmut nur steigern KÖNNEN. Ich meine, es ist sicherlich wichtig, über das Thema Nationalsozialismus informiert zu sein, aber irgendwann reicht es auch.
Ich bin eine Schuelerin der deutschen Schule in Ecuador. Meine Muttersprache ist deswegen Spanisch. Ich kann dir nur sagen, dass die Textanalyse nicht nur auf Deutsch geschrieben werden, sondern auch auf Spanisch, Englisch und Franzoesisch (eigene Erfahrung).
Trotzdem habe in der 12. Klasse gelernt, dass man durch eine sinnvolle Analyse, die Aussage des Autors besser verstehen kann. Nur dann kann man sich mit dem Thema auseinandersetzen.Nun kannst du deine eigene Meinung entwickeln und die Aussage des Autors mit der Gegenwart beziehen. Du entwickelst eine kritische Meinung.
Ich weiss, dass man manchmal einfach gar keine Lust hat, um solche Aufgaben zu erledigen. Aber glaub es mir, das hilft. Es ist einfach schôner zu sagen: "Ich bin nicht mit dem (Thema) verstanden, denn ich die Meinung von (z.B.)Platon vertrete...
Und dann argumentierst du dein Kriterium mit ueberzeugenden Beispiele und Argumente, die schon gesagt wurden, oder die du selber entwickelt hast.
Trotzdem stimme ich vôllig mit dir zu, wenn die Lehrer wollen, dass wir ihre Meinung vertreten. Ich kann dich verstehen. Meine spanisch Lehrerin will immer, dass wir ihre Interpretation sagen. Ich habe mehrmals darueber reflektiert. Leider zur Zeit kann ich nichts dagegen machen, denn ich bin von ihr abhaengig, um eine gute Note zu bekommen. Als Strategie habe ich so gemacht, als ob ich voellig mit ihr einverstanden waere. Jetzt habe ich ein besseres Zeugnis, aber ich weiss welche meine wirkliche Meinung ist.
Viel Spass beim Lernen! Und denkt daran, dass wir leider von den Lehrern "abhaengen" bis zum Ende der Schule.
eigene Texte schreiben kann man vielleicht machen. Löst aber nicht mein Problem. Im Unterricht machen wir trotzdem immer nur noch hauptsächlich Analysen und bekommen schlechte Noten, weil des Lehrer unsere persönliche Meinung und Deutung als "falsch" ansieht.
Ich wollte nur mal wissen, ob ihr das vielleicht genauso seht wie die Lehrer oder ob eure Lehrer es anders machen, deswegen hab ich diese Diskussion aufgemacht.
... haben wir nicht. Wir haben sogar schonmal im Deutschunterricht diskutiert, ob Analysen die Lust am Lesen töten, aber am Ende hat unsere Lehrerin alles damit kaputt geschlagen, dass sie sagt, Analysen sind Hauptbestandteil des Abiturs und sie müsste uns darauf vorbereiten.
Unserem Geschitslehrer habe ich auch schon gesagt, dass immer Analysen langweilig werden. Jetzt will er es mit uns "Zeittafeln" machen. Das das auch nicht das ist, was ich mir vorgestellt hatte, versteht er nicht.
Mir stellt sich immer die Frage: Welcher Brecht saß denn nachts vor seinem Manuskript und dachte "aha, hier fehlt noch ein Oxymoron und hier eine Priese Metapher!" ?
Und die andere Frage: Gibt es Clubs der toten Schriftsteller, in die sich Lehrer einschleusen, damit sie den absoluten Durchblick haben um uns Schülern ein "JA, richtig interpretiert" oder "NEIN, Goethe meint das nicht so" ins Gesicht zu lachen ?
Es ist gut zu wissen, wie der Text aufgebaut ist, keine Frage,
Lehrer vergessen uns aber oft das Fühlen und individuelles Interpretieren beizubringen.
Oder anders: Sie sollen es uns nicht beibringen, kreative Texte würden sie uns gewiss selber viel öfter schreiben lassen wollen, doch auch Lehrer haben sich an Pläne zu halten.
In der Schule wirst du nicht dazu erzogen wie Lehrer zu denken, sondern wie dein zukünftiger Arbeitgeber , besser: für ihn zu denken- meine Erkenntnis.
hast du schon mal zb mit deinem/r geschichtslehrer(in) darüber gesprochen? wir haben 4 wochen lang auch nur einordnungen in den historischen kontext gemacht. immer in den SELBEN historischen kontext. könnt ihr euch schon vorstellen, wie lehrreich das war.
ich hab das meiner geschichtslehrerin gesagt und sie fing sofort an loszuzicken und mir einen vortrag darüber zu liefern, dass das wichtig sei und außerdem im lehrplan stehe.
in der nächsten stunde hat sie ihren unterricht fast komplett geändert - seit dem keine einordnung in historische kontexte mehr :)
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Mein Deutschleherer, der weiseste Mann dieses Universums war anders, ich habe noch nie einen so offenen und toleranten menschen gesehen, Deutsch wurde zu meinem Lieblingsfach. Jetzt, im neuen Schuljahr habe ich wieder den klassischen Nein-das-ist-falsch-interpretiert-Menschen vor der Nase und es ist kaum auszuhalten.
Ich finde auch, dass Deutsch-Unterricht sehr viel freier sein könnte, ich glaube, dass so auch Viele mehr mit unserer Sprache anfangen könnten. Zu der ewigen Interpretations-eintönigkeit stoßen dann noch langweilige Kriegs- und Nationalsozialismus-Lektüren, die den allgemeinen Unmut nur steigern KÖNNEN. Ich meine, es ist sicherlich wichtig, über das Thema Nationalsozialismus informiert zu sein, aber irgendwann reicht es auch.
Ich bin eine Schuelerin der deutschen Schule in Ecuador. Meine Muttersprache ist deswegen Spanisch. Ich kann dir nur sagen, dass die Textanalyse nicht nur auf Deutsch geschrieben werden, sondern auch auf Spanisch, Englisch und Franzoesisch (eigene Erfahrung).
Trotzdem habe in der 12. Klasse gelernt, dass man durch eine sinnvolle Analyse, die Aussage des Autors besser verstehen kann. Nur dann kann man sich mit dem Thema auseinandersetzen.Nun kannst du deine eigene Meinung entwickeln und die Aussage des Autors mit der Gegenwart beziehen. Du entwickelst eine kritische Meinung.
Ich weiss, dass man manchmal einfach gar keine Lust hat, um solche Aufgaben zu erledigen. Aber glaub es mir, das hilft. Es ist einfach schôner zu sagen: "Ich bin nicht mit dem (Thema) verstanden, denn ich die Meinung von (z.B.)Platon vertrete...
Und dann argumentierst du dein Kriterium mit ueberzeugenden Beispiele und Argumente, die schon gesagt wurden, oder die du selber entwickelt hast.
Trotzdem stimme ich vôllig mit dir zu, wenn die Lehrer wollen, dass wir ihre Meinung vertreten. Ich kann dich verstehen. Meine spanisch Lehrerin will immer, dass wir ihre Interpretation sagen. Ich habe mehrmals darueber reflektiert. Leider zur Zeit kann ich nichts dagegen machen, denn ich bin von ihr abhaengig, um eine gute Note zu bekommen. Als Strategie habe ich so gemacht, als ob ich voellig mit ihr einverstanden waere. Jetzt habe ich ein besseres Zeugnis, aber ich weiss welche meine wirkliche Meinung ist.
Viel Spass beim Lernen! Und denkt daran, dass wir leider von den Lehrern "abhaengen" bis zum Ende der Schule.
eigene Texte schreiben kann man vielleicht machen. Löst aber nicht mein Problem. Im Unterricht machen wir trotzdem immer nur noch hauptsächlich Analysen und bekommen schlechte Noten, weil des Lehrer unsere persönliche Meinung und Deutung als "falsch" ansieht.
Ich wollte nur mal wissen, ob ihr das vielleicht genauso seht wie die Lehrer oder ob eure Lehrer es anders machen, deswegen hab ich diese Diskussion aufgemacht.
... haben wir nicht. Wir haben sogar schonmal im Deutschunterricht diskutiert, ob Analysen die Lust am Lesen töten, aber am Ende hat unsere Lehrerin alles damit kaputt geschlagen, dass sie sagt, Analysen sind Hauptbestandteil des Abiturs und sie müsste uns darauf vorbereiten.
Unserem Geschitslehrer habe ich auch schon gesagt, dass immer Analysen langweilig werden. Jetzt will er es mit uns "Zeittafeln" machen. Das das auch nicht das ist, was ich mir vorgestellt hatte, versteht er nicht.
Mir stellt sich immer die Frage: Welcher Brecht saß denn nachts vor seinem Manuskript und dachte "aha, hier fehlt noch ein Oxymoron und hier eine Priese Metapher!" ?
Und die andere Frage: Gibt es Clubs der toten Schriftsteller, in die sich Lehrer einschleusen, damit sie den absoluten Durchblick haben um uns Schülern ein "JA, richtig interpretiert" oder "NEIN, Goethe meint das nicht so" ins Gesicht zu lachen ?
Es ist gut zu wissen, wie der Text aufgebaut ist, keine Frage,
Lehrer vergessen uns aber oft das Fühlen und individuelles Interpretieren beizubringen.
Oder anders: Sie sollen es uns nicht beibringen, kreative Texte würden sie uns gewiss selber viel öfter schreiben lassen wollen, doch auch Lehrer haben sich an Pläne zu halten.
In der Schule wirst du nicht dazu erzogen wie Lehrer zu denken, sondern wie dein zukünftiger Arbeitgeber , besser: für ihn zu denken- meine Erkenntnis.
PS: Ich sitze im LK Deu.
ohhh gott :D
wir hatten sowas immer in der projektwoche nach paar tagen hatte ich die schnauze voll davon :D
hast du schon mal zb mit deinem/r geschichtslehrer(in) darüber gesprochen? wir haben 4 wochen lang auch nur einordnungen in den historischen kontext gemacht. immer in den SELBEN historischen kontext. könnt ihr euch schon vorstellen, wie lehrreich das war.
ich hab das meiner geschichtslehrerin gesagt und sie fing sofort an loszuzicken und mir einen vortrag darüber zu liefern, dass das wichtig sei und außerdem im lehrplan stehe.
in der nächsten stunde hat sie ihren unterricht fast komplett geändert - seit dem keine einordnung in historische kontexte mehr :)