Als ich gestern die Zeitung gelesen hab, sind mir zwei Artikel ins Auge gestochen. Beide handelten von Kindern die mit viel Promille ins Krankenhaus kamen. Ein Junge (12 Jahre) und zwei Mädchen (10 und 11 Jahre). Ich denke schon, dass man in diesem Alter noch ein Kind ist und ich wäre mit 10 oder 11 nie auf den Gedanken gekommen zu trinken. Woher kommt das? Fühlen sich die "Kleinen" dann cool oder was ist sonst der Auslöser dafür?
Das ist ein Thema das mich wirklich interessieren würde und freue mich auf eure Antworten!
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Kinder fangen in sehr jungem Alter an sich den Genussmitteln Alkohol und Tabak hinzugeben.
Ich persönlich musste festellen, dass es immer öfter die Kinder aus wohlhabenderen Familien sind, die damit anfangen. Wenn ich nach der Schule durch die inoffizielle Raucherecke gehe stehen da in letzter Zeit immer mehr jüngere Schüler, meist im Alter von 12 bis 13 Jahren, mit einem Bigback Zigratten in der Hand und einer im Mund. Diese Schüler sind dann auch noch stolz darauf so jung anzufangen und stellen sich überrschender Weise desöfteren als Kinder aus wohlhabenden Familien heraus.
Wenn man dann noch fragt, wieso sie das machen, bekommt man meist die gleiche, im Grunde sehr sehr dämliche Antwort, dass es die Anderen aus der Gruppe ja auch tuen würden und man sich dabei irgendwie frei fühlt.
Genau so ist es mit dem Alkoholgenuss der jungen Mitmenschen.
Viele fangen einfach an zu trinken, weil es die Gruppe auch so macht und man schließlich dazugehören möchte.
Wie sie an gefälschte Ausweise herankommen, oder ihre gar selber fälschen können, wissen sie meist ganz genau.
Desöfteren kriegt man aber auch mit, wie Ältere (über 16/18) ihnen den Alkohol besorgen. Und da liegt meiner Meinung nach das große Problem, dass viele nicht wirklich verantwortungsbewusst mit ihren, durch das Alter erlangten, Freiheiten umgehen.
Wie auch schon treffend erwähnt wurde, liegt es sicherlich auch daran, dass die "Kleinen" in der sich immer schneller entwickelnden Gesellschaft schneller Erwachsen werden möchten und so fangen sie einfach an die Erwachsenen nachzumachen.
Und genau dieses wird bei sozial starken Familien viel mehr gefördert als bei sozial schwachen. Die Kinder werden meist zu jedem gesellschaftlichen Anlass mitgenommen und sehen dort die Alkohol und Tabak genießenenden Erwachsenen bzw. Älteren. Um dieses erwachsene Gefühl auch zu bekommen greifen sie dann zu oben genannten Maßnahmen und lassen sich falsche Ausweise oder Ähnliches machen.
Ähnliche Probleme sind natürlich auch in sozial schwachen Familien zu finden. Die Kinder leben meist in ärmlichen Verhältnissen, die Eltern sind kaum zu Hause und selbst wenn sie da sind kümmern sie sich kaum um die Kinder, sondern ersaufen ihren Frust im Alkohol. Doch bei vielen sozial schwachen Familien, die ich kenne, habe ich das Gefühl, dass sie versuchen ihren Kindern Liebe zu geben und sie bei allem zu unterstützen, sodass diese erst garnicht in diesen Teufelskreis gelangen. Da steht meist der Gedanke dahinter, dass es die Kinder einmal besser haben sollen.
klar ist das keine allgemeine lösung, aber mir ist diese lösung sehr viel sympatischer, als die sache irgendwelchen politikern anzuvertrauen, denen ich eben nicht vertraue...
aber das ist auch nur ein beispiel, es gibt ja zum beispiel die arche, die ne ganze menge kinder aus sozialschwachen hintergründen auffängt... und diese idee hat wahrscheinlich mehr kinder gerettet als alle politiker zusammen...
politiker sind für mich nicht mehr vertrauenswürdig, weil sie viel zu weit weg von den menschen sind, es dreht sich doch eh alles nur um wirtschaft und die lobbies geben den ton an... wo bleibt da platz für die probleme des einfachen menschen?
Das mag vielleicht auf kurze oder lange Sicht Besswerung für die beiden bringen. Aber es sind eben nur 2 von Vielen und denen kann man nicht helfen wenn nich die Eltern schon anfangen. Ich denke es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nicht das ich es nicht gut heisse. Weil den zweien gehts dadurch ja besser. Aber es sollte mehr für die Jugend in unserem Land getan werden, schliesslich sind sie ja die Zukunft von uns, wie wir schon die Zukunft von unseren Eltern sind. Aber was man da genau tun kann? Ich weiß es nicht. Aber eigentlich haben wir doch Politiker gewählt, die sich darüber mal den Kopf zerbrechen sollten. Oder ist es wirklich wichtiger welches Grün die Socken der Bundeswehr haben?
ohne dass ich mit fachwörtern dienen kann, will ich einfach mal meine eigenen erfahrungen dazwischenwerfen.
ich fahre öfters als mitarbeiter in ferienlager und wie das so ist, gibt es immer einen kleinen oder größeren anteil von "problemkindern"
einige fallen in das raster dieser diskussion, allerdings muss ich das alter ziemlich herunterschrauben, ich kenne zwei brüder die seit sie 7 waren schon jeden tag auf der straße "abhängen", rauchen und bier trinken, in welchen mengen weiß ich nicht, aber der fakt allein ist erschreckend...
nach und nach lernte ich auch die familiären verhältnisse kennen und die eltern bedienen wirklich jedes klischee...
hartz-4, alkoholiker, mind. 5 kinder...
dazu hat mir der jüngere erzählt, dass er in der schule probleme hat, zum einen mit seinen leistungen und mit den anderen kindern...
alkohol und co. sind nur eine fassade, die die kinder aufbauen, weil sie unglücklich und ungeliebt sind, dass ist jedenfalls meine erkenntnis aus den vielen ferienlagern
aber nach einigen jahren, in denen wir versucht haben ihnen sowohl liebe als auch grenzen zu zeigen, kann man riesige veränderungen erkennen - besonders das soziales verhalten (gruppenzugehörigkeit, offenheit, annerkennung von regeln...) hat sich spürbar verbessert
ich denke den grund hab ich gesagt, aber ich finde auch die lösung kam bei mir durch, nämlich sich auch diesen kindern annehmen, zuhören und helfen, so schwer es vielen auch fällt.
Wie gesagt, mich würde es wirglich interessieren. So viel Ahnung, dass ich dich bloßstellen könnte, hab ich nun auch wieder nicht :) Ich habs ja erst seit einem Jahr. Leider viel zu wenig. Weils sehr interessant ist, sowohl Pädagogik als auch Psychologie.
Welchen Ansatz willste denn hören? Es kommt ja aufs Fallbeispiel an. Aber sicherlich sind hier v.a. das Modelllernen (Kognitivismus) und die 2-Faktoren-Theorie anzubringen. Jedenfalls würde ich so ansetzen.
Ich mach nächstes Jahr Fachabi in Pädagogik/Psychologie, und mich würde schon interessieren wie du das mit Fachwörtern ausdrücken würdest :)