Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Man ist ja auf vieles vorbereitet. Dass kleine Fünfer einen im Ghetto-Slang runterdissen. Dass der Wasserspender zwecks Kohlensäure-Auffüllens einer Herz-OP unterzogen wird. Oder dass 40 Prozent des Lehrerkollegiums erkrankt sind, bzw. in Österreich feststecken. Aber dass so wirklich nichts, aber auch wirklich nichts passiert, damit hatte ich nicht gerechnet.
Der böse Gustav kommt also am Montag seine üblichen fünf Höflichkeitsminuten zu spät. Wie immer zieht er ein überraschtes Gesicht und wundert sich, wie das passieren konnte. Wie immer kriegt Herr Studienrat das gar nicht mit, weil ihm selbst noch eimerweise Traumsand den Verstand vernebelt. Wie immer ernte ich böse Blicke meiner fieserweise aufgeweckten Mitschüler.
Same procedure as every... neeeein! Ich kann's nicht mehr hören!
Inhaltlich wird gechillt auf höchstem Niveau. Wir kramen die längst vergessenen Materialien aus dem vergangenen Jahr wieder heraus, manch einer erinnert sich sogar noch an die paläontologischen Forschungsergebnisse der letzten Biostunde. Es geht jetzt zügig aufs Abi zu, da müssen wir uns jetzt richtig anstrengen, hören wir ungefähr 213 Mal am Tag von unseren Lehrerinnen und Lehrern. Dann gibts ein Mandala zum Ausmalen (Politikwissenschaften) oder wir spielen Völkerball mit Matte in der Mitte (Sport).
Endspurt Abi
Im Mund noch den fernen Geschmack des Mutterleibes, vor den Augen die aufregende Zukunft: Gustav ist bald raus aus der Nummer „Schule“. Kurz vorm Abi erzählt der NRW-Gesamtschüler in Blogform von seinem Endspurt in die Freiheit – und was sonst so los ist in der gymnasialen Oberstufe.
In einem Punkt haben die Lehrer aber Recht: Es sind in Nordrhein-Westfalen tatsächlich keine zehn Wochen mehr bis zum offiziellen, endgültigen, heißersehnten Schulschluss am 30. März 2012. Die Prüfungen folgen kurz danach.
Aber ist das Grund zum Hektischwerden? Könnte sein, ja. Aber davon kriege ich nichts mit. Alles chillt. Der Wasserspender schafft eine meditative Aura, wer kann da Panik kriegen. Kurz vorm Abitur geht der Stresspegel gegen null. Bei manchen sogar unter null.
Eine Sache ist dann doch passiert: Abgesehen davon, dass der hässliche Rhododendron im Altbau am vergangenen Dienstag ohne äußeres Einwirken ein Blatt verloren hat, hat es Frau Patrovic (ihr erinnert euch...) geschafft – und an dieser Stelle bitte ich die Userschaft um etwas Trommelwirbel – die Videoanlage zu installieren, ohne ...
a) ... sie zu zerstören.
b) ... sie vor Respekt und Hochachtung mit Sabber zu bekleckern.
c) ... sie mit dem Overheadprojektor zu verwechseln.
und d) ... die Batterien der Fernbedienung zu verschlucken.
Das ist einen Applaus Wert. Der Mensch ist lernfähig und man freut sich, wenn auch die Lehrkörper ihren Gewinn aus dem Schulalltag ziehen können.
Sonst ist, wie gesagt, alles wie immer. Nur schlimmer. Es verbleibt mit gähnenden Grüßen the World's greatest Chiller.
Bestimmt hat Julia irre viel zu tun. Stimmt's Julia? Nächste Woche erfahrt ihr es auf SPIESSER.de!
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Bei dir hört sich ja alles sehr entspannt an. Bei mir ist allerdings das Gegenteil in der Schule los. Der Stoff wird übelst schnell in uns reingehämmert. Da ist keine Zeit mehr zum Chillen. Eigentlich. Man muss sich die Zeit zum Chillen einfach gönnen, sonst wird man ja vor lauter lernen noch blöd :D
Einen sonderlichen Anspruch hab ich aber auch nicht erkannt, damals. Als wir noch jung waren. Gab zwar Kollegen (speziell weiblicher Natur), die sich da durchgearbeitet haben und mit miserablen Noten ihren Wisch gekriegt haben ... aber die meisten konnten sich echt zurücklehnen. 0 % Inhalt im Abitur, ich sag's euch, man muss dafür nicht intelligent sein. Endlich sprichts mal jemand aus!!
No Joke, wir mussten nicht mal zum Unterricht erscheinen...
Ich hab 3 Jahre lang nicht gelernt, und mein Abi komplett ohne vorbereitung geschafft.
Chillig wars auf jeden Fall.
Klaro: Von nichts kommt nichts. Insofern ist dieser Beitrag auch eher als satirische Überspitzung meiner rotznäsigen Beobachtungen zu sehen.
Recht hast du auf jeden Fall. Viele KollegInnen arbeiten hart für ihr Abitur. Allerdings zahlt sich das nicht immer aus. Einige, die ihre Freizeit dafür draufgeben, bekommen am Ende doch nur ein 08/15-Zeugnis, andere chillen und chillen tatsächlich und kriegen dennoch Bestnoten. Das Leben ist unfair. Und richtig: Jede(r) muss sich selbst entscheiden, wie viel und welche Art von Aufwand er/sie investiert.
Also wenn ich so drüber nachdanke, dann hängt es ja auch immer von der eigenen Person/ Persönlichkeit ab.
Ich bin in einer Streberklasse, ja.
Aber selbst wenn ich mich dort umgucke, dann sieht glaube ich das Stressempfinden bei jedem anders aus.
Da gibt es welche, die sich sagen "Hauptsache Abi, der Rest ist doch egal". Dementsprechend wenig Stress machen sie sich auch selbst.
Ich gehöre zu den Schülern, die so eine Einstellung nicht verstehen können. Ich hab 'nen Anspruch an mich selbst und will's mir irgendwie selbst beweisen.
Ich bin nun mal so ehrgeizig, dass mir ein "0815-Abitur" nicht ausreicht. Ich kann es nicht abstreiten, dass ich mir selbst zusätzlich Stress mache. ;-)
Ich habe ja immerhin noch ein Jahr Zeit, aber die Oberstufe finde ich auch ganz entspannt, sogar ruhiger als die 10. Klasse...
Abgesehen davon, dass ich gerade drei Vorträge für nächste Woche machen muss, ist alles ganz in Ordnung und auch nicht sehr stressig.
Aber Mandalas bekommen wir leider nicht ;)
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Bei dir hört sich ja alles sehr entspannt an. Bei mir ist allerdings das Gegenteil in der Schule los. Der Stoff wird übelst schnell in uns reingehämmert. Da ist keine Zeit mehr zum Chillen. Eigentlich. Man muss sich die Zeit zum Chillen einfach gönnen, sonst wird man ja vor lauter lernen noch blöd :D
Das ist meine Einschätzung. :)
Einen sonderlichen Anspruch hab ich aber auch nicht erkannt, damals. Als wir noch jung waren. Gab zwar Kollegen (speziell weiblicher Natur), die sich da durchgearbeitet haben und mit miserablen Noten ihren Wisch gekriegt haben ... aber die meisten konnten sich echt zurücklehnen. 0 % Inhalt im Abitur, ich sag's euch, man muss dafür nicht intelligent sein. Endlich sprichts mal jemand aus!!
No Joke, wir mussten nicht mal zum Unterricht erscheinen...
Ich hab 3 Jahre lang nicht gelernt, und mein Abi komplett ohne vorbereitung geschafft.
Chillig wars auf jeden Fall.
Klaro: Von nichts kommt nichts. Insofern ist dieser Beitrag auch eher als satirische Überspitzung meiner rotznäsigen Beobachtungen zu sehen.
Recht hast du auf jeden Fall. Viele KollegInnen arbeiten hart für ihr Abitur. Allerdings zahlt sich das nicht immer aus. Einige, die ihre Freizeit dafür draufgeben, bekommen am Ende doch nur ein 08/15-Zeugnis, andere chillen und chillen tatsächlich und kriegen dennoch Bestnoten. Das Leben ist unfair. Und richtig: Jede(r) muss sich selbst entscheiden, wie viel und welche Art von Aufwand er/sie investiert.
Also wenn ich so drüber nachdanke, dann hängt es ja auch immer von der eigenen Person/ Persönlichkeit ab.
Ich bin in einer Streberklasse, ja.
Aber selbst wenn ich mich dort umgucke, dann sieht glaube ich das Stressempfinden bei jedem anders aus.
Da gibt es welche, die sich sagen "Hauptsache Abi, der Rest ist doch egal". Dementsprechend wenig Stress machen sie sich auch selbst.
Ich gehöre zu den Schülern, die so eine Einstellung nicht verstehen können. Ich hab 'nen Anspruch an mich selbst und will's mir irgendwie selbst beweisen.
Ich bin nun mal so ehrgeizig, dass mir ein "0815-Abitur" nicht ausreicht. Ich kann es nicht abstreiten, dass ich mir selbst zusätzlich Stress mache. ;-)
Ich habe ja immerhin noch ein Jahr Zeit, aber die Oberstufe finde ich auch ganz entspannt, sogar ruhiger als die 10. Klasse...
Abgesehen davon, dass ich gerade drei Vorträge für nächste Woche machen muss, ist alles ganz in Ordnung und auch nicht sehr stressig.
Aber Mandalas bekommen wir leider nicht ;)