Ich habe kein Smartphone. SO. Jetzt ist es raus.
Ich weiß, ich weiß. Viele von euch werden jetzt entsetzt aufschreien.
Aber es gibt einen Grund dafür. Mein altes Handy funktioniert noch.
Mit Tasten, T9 und ganz ohne Internet. Kaum zu glauben, aber wahr.
Und da ich nichts von dem ewigen Konsum-Wahn und von unserer Wegwerfgesellschaft halte, denke ich gar nicht daran, mir ein Smartphone zu kaufen und mein voll akzeptables Handy einfach wegzuwerfen.
31. August 2014 - 23:50 von SPIESSER-Autorin Heia Hoffi.
Ich weiß, ich weiß. Viele von euch werden jetzt entsetzt aufschreien.
Aber es gibt einen Grund dafür. Mein altes Handy funktioniert noch.
Mit Tasten, T9 und ganz ohne Internet. Kaum zu glauben, aber wahr.
Und da ich nichts von dem ewigen Konsum-Wahn und von unserer Wegwerfgesellschaft halte, denke ich gar nicht daran, mir ein Smartphone zu kaufen und mein voll akzeptables Handy einfach wegzuwerfen.
Ja, ihr habt Recht, so einfach ist es dann doch wieder nicht.
Leider fühle ich mich von der Welt der Bildschirm-Wischer oft ausgeschlossen. Gerade habe ich ein Video auf YouTube gesehen, in dem eine neue App vorgestellt wurde, mit der man sich nur mit einem Smartphone und seinen Bildern aus sämtlichen Social Media Seiten ein Fotobuch erstellen konnte. Einfach den Code bei dm am Automaten eingeben und das Buch wird in "Null Komma Nix" vor Ort für Dich zusammengebunden.
Auch ich habe vor einiger Zeit versucht, ein Fotobuch von unserem Österreich-Urlaub zu erstellen. Und zwar am Laptop, mit einem Programm von dm. Nach mehreren Stunden vergeblichen Bilder-Herumschiebens habe ich schließlich aufgegeben.
Manche Sachen funktionieren eben nur noch richtig, wenn man modern genug ausgerüstet ist.
Ein anderes Beispiel sind die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten wie What´s App und Co., die man mit einem Smartphone hat. Immer mit seinen Freunden in Kontakt zu bleiben ist damit sooo einfach. Wie oft habe ich schon gehört "Ich melde mich dann bei Dir. Hast du What´s App?" Oder "Ach da eröffnen wir einfach ne What´s App-Gruppe, da machen wir das dann aus."
Und dann die Entrüstung und das völlige Unverständnis wenn man sagen muss "So was hab ich nicht. Aber Du kannst mir ja ne SMS schreiben." Von den meisten habe ich nie wieder gehört. Schade eingentlich.
Ist dieses ewige Herumgeswische auf den Mini-Computern wirklich so wichtig für unser Leben? Was ist so schwer daran, jemanden anzurufen, anstatt umständlich 100 mal hin und her zu schreiben?
In meiner Familie habe ich in kurzer Zeit genug Beispiele gefunden, die mir gezeigt haben, dass ich vielleicht gar nicht so schlecht dran bin ohne Smartphone.
Da wäre meine Schwiegermutter, die sich beim Fernsehen ständig mit ihrem Mann in die Haare kommt, weil sie vor lauter Handy tippen nie mitbekommt wer der Mörder ist.
Oder meine Cousine, die oft unhöflich rüberkommt weil sie ständig während der Unterhaltung oder während dem Essen mit ihren Freunden chattet. Und dann streitet sie sich mit ihrer Mutter, weil sie gar nichts schlimmes daran findet.
All das nur, weil sie ihrer Freundin erzählt hat, dass sie gerade einen neuen Nagellack von Manhattan ausprobiert hat.
Ist es das wirklich wert? Wir denken, wir gewinnen so viel an Lebensqualität durch die neuen Technologien, aber mal im Ernst:
Ich hab das Gefühl, wir geben auch ziemlich viel her.
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Ich besitze auch kein Handy... man kommt sich vor wie ein Alien, aber ich habe das Gefühl DEUTLICH mehr Zeit zu sparen, als Leute mit Handy (uuh ich sage noch Handy dazu) und ihren Apps, die ja genau dafür da sein sollten. Keine einzige Funktion eines modernen Handys brauche ich. Den Dingern würde ich auch nicht trauen, was die Weckfunktion anginge. Was ist wenn der Akku alle ist oder das Ding sonstwie rumalbert?
Ich habe mich mit Händen und Füßen gegen mein erstes Smartphone gewehrt - klar, es hat gute Seiten und ich habe mich schon etwas ausgeschlossen gefühlt ohne WhatsApp, aber mein altes Handy hat schließlich funktioniert, funktioniert noch. Ich hatte nur Angst, dass ich zu "abhängig" davon werde - und genau das ist passiert. Leben ohne Smartphone? Undenkbar. Nicht ständig Bilder oder Sprachmemos verschicken können, nur selten mit Leuten die kein Aldi-Talk haben schreiben, weils zu teuer ist und kein ständiger Intternetzugang? Wie sollte ich das überleben?!
Und was habe ich davon? Ich verstecke mich andauernd hinter meinem Handy (obwohl ich einen Großteil der Zeit dann auch lese!), rege mich auf, dass ich das Scheißteil dauernd aufladen muss und in etwa gar keinen Speicherplatz habe - weder bei dem ersten, noch bei meinem jetzigen. Wobei das Erste auch das alte meines Vaters war und mir angedreht wurde, als er ein neues bekam, man braucht heutzutage schließlich WhatsApp.
Außerdem hat es im Gegensatz zu meinem "alten" Handy (welches immerhin schon einen Touchscreen und zumindest theoretisch die Möglichkeit hat sich mit dem Internet zu verbinden) sehr wenige Funktionen - Taschenrechner ist eher schlecht als Recht (keine Klammern), Timer und Stoppuhr gibt es nicht, von dem umrechner ganz zu Schweigen. Für so was benutze ich immer noch mein altes Handy. Ebenfalls als Wecker. Und ich muss es nur... lass mich nicht lügen, alle zwei Wochen aufladen? So ungefähr.
Danke für Deinen Kommentar! Ich war leider in letzter Zeit nicht sehr aktiv, aber besser spät als nie!
Was du erwähnst, hab ich auch schon oft erlebt. Aber das ewige Handy-Gewische hat nicht nur schlechte Auswirkungen auf Kinder: Mein 30-jähriger Bruder benimmt sich, seit er sein Smartphone hat, auf einmal wie ein Teenie und schickt mir regelmäßig peinliche Hashtags per E-Mail! ;-)
Du hast schon Recht, manchmal vermisse ich auch ein Handy, das etwas mehr kann als SMS schreiben, Telefonieren und Snake Xenia!
Als erstes muss ich sagen, dass ich echt Respekt vor Menschen habe, die in der heutigen Zeit meinen, ein Smartphone sei nicht lebensnotwendig.
In Gewisser Hinsicht kann ich die aufgeführten Argumente gegen den Wahn nur befürworten.
Kinder der 5. Klasse beschweren sich über ihr 'altes iPhone 4' - In dem Alter war ich, wenn überhaupt, mit meinem Nokia-Klapphandy -für den Notfall- überglücklich. Es ist traurig zu sehen, wie die Technik die Kindheit für sich beansprucht.
Es werden keine Gespräche mehr beim Abendessen, dem einzigen täglichen Treffpunkt der Familie, mehr geführt, da jeder mit seinem Telefon beschäftigt ist. Ich finde man sollte wissen, wo die Grenzen sind.
Manchmal ist ein Smartphone allerdings sehr praktisch. Schnell werden die anstehenden Hausaufgaben im Klassenchat von What's App besprochen oder die E-Mails abgerufen, wenn gerade kein Computer zur Verfügung steht.
Insgesamt würde ich ungern auf Smartphones verzichten, allerdings nur, wenn man das entsprechende Alter erreicht hat, um einzuschätzen wann diese Art von Technik Überhand in moralischem und gesellschaftlichem Handeln nimmt.
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Insgesamt würde ich ungern auf Smartphones verzichten, allerdings nur, wenn man das entsprechende Alter erreicht hat, um einzuschätzen wann diese Art von Technik Überhand in moralischem und gesellschaftlichem Handeln nimmt.