Olympia ist mit über 10.000 Athleten in Rio de Janeiro gestartet. Das riesige Sportereignis verfolgen Menschen auf der ganzen Welt gespannt. Aber wie sieht es dort aus, wo keine Kamerateams stehen? Wie das Hilfswerk MISEREOR im Rahmen der Kampagne „Rio bewegt. Uns.“ auf die Situation der Bevölkerung in der brasilianischen Stadt aufmerksam macht und diese unterstützt, erzählt euch SPIESSER-Autorin Ragna.
Für viele von uns ist es normal, unseren wöchentlichen Sportkurs, unser Basketballballtraining oder das Fitnessstudio zu besuchen. Nach der Schule oder der Uni noch kurz die Sporttasche geschnappt und sich dann nochmal richtig auspowern! Der Alltag der Kinder und Jugendlichen, die in den Favelas, den Armenviertel Rio de Janeiros, aufwachsen, sieht anders aus: Drogengeschäfte, Gewalt und Bandenkriege spielen sich hier täglich ab.
Auch Gabriel lebt in einem solchen Viertel. Einige seiner Freunde haben mit Drogen zu tun. Ein paar davon sind im Gefängnis, manche sogar schon tot. Doch Gabriel fand Hoffnung, als er vor zwei Jahren zur Fußball-WM in Brasilien auf das Zentrum „Se esse Rua“ stieß. „Se esse rua fossa minha“ (Wenn diese Straße meine wäre, kurz: SER), wie das Projekt im Ganzen heißt, ist ein Jugendzentrum, in dem Kinder und Jugendliche nicht nur Fußball- und Akrobatiktraining haben, sondern auch eine Mahlzeit, Hilfe bei den Hausaufgaben, sowie einen Zugang zum Internet bekommen. Fast jeden Nachmittag kommt Gabriel in das Zentrum, in eine Welt fern der Gefahr und Gewalt der Favelas.
Wie Gabriel ist auch Jessica mittlerweile ein Kind des SER. Sie war zwölf, als sie das Zentrum entdeckte, und ihre Mutter verdiente nur sehr wenig Geld als Verkäuferin in einer Imbissbude. Jessicas Weg war quasi vorprogrammiert: in armen Verhältnissen groß geworden, kein Schulabschluss, eine frühe Schwangerschaft. So passiert das vielen jungen Frauen im Viertel.
Ihr wollt mehr über „Rio bewegt. Uns.“ wissen? Auf der Homepage von MISEREOR erfahrt ihr mehr über dieses Projekt und viele andere.
Doch SER gab ihr eine neue Perspektive. Die Kinder und Jugendlichen dort werden pädagogisch betreut und haben durch Spiel, Sport und Akrobatik immer mehr Vertrauen in sich selbst, lernen Rücksicht zu nehmen und entwickeln eine tolle Körperbeherrschung. Das macht sie nicht nur selbstbewusster und verantwortungsvoller, sondern trägt auch zu einem fairen Miteinander in den Favelas bei.
Vertrauen und Solidarität durch Bewegung
„Se esse rua“ ist ein Partnerprojekt von MISEREOR und Teil der Kampagne „Rio bewegt. Uns.“. Das Aktionsbündnis aus deutschen und brasilianischen Partnern möchte auf die Situation der armen Bevölkerung Rios aufmerksam machen. Dabei wagt die Kampagne auch eine kritische Sicht auf das Weltsportereignis Olympia. Die Mernschen in und um Rio de Janeiro, und insbesondere junge Menschen wie Gabriel und Jessica, sollen nachhaltig gefördert werden. Schließlich soll Sport auch Fairness und Chancengleichheit bedeuten.
Wenn in den nächsten Wochen Weltsportlerinnen und Weltsportler zu Olympia in die Stadien kommen, erfahren sie einen fairen Wettkampf. Die Bewohner der Armenviertel haben diese Chance meist nicht. Das soll sich jetzt ändern: mithilfe von sportlichen Aktionen, die die Solidarität mit der Bevölkerung Rios zeigen, und langfristigen Projekten, die maßgeblich die Lebenssituation für Kinder und Jugendliche verbessern. Oberstes Ziel ist es, Chancengleichheit zu schaffen. So sollen z.B. bei den Olympischen und Paralympischen Spielen Menschen aller Schichten sich die Wettkämpfe angucken können.
Auf diesem Weg bedeutet das Zentrum „Se esse Rua“ für Jessica und Gabriel einen wichtigen Schritt: Seit zwei Jahren sind sie schon dabei, haben bereits viel Selbstvertrauen gewonnen und helfen mittlerweile auch den Neuankömmlingen, die so wie sie im Olympia-Trubel auf sich selbst setzen.
„Die Medaille der Werte“Das Onlinespiel zur Kampagne zeigt euch Lebensrealitäten der Jugendlichen in Rio. Werte wie Nachhaltigkeit, Fairness, Frieden, Leistung und Hoffnung und die Bedeutung dieser für die Menschen in Rio und Umgebung sind zentraler Bestandteil. In mehreren kleinen Spielen könnt ihr Probleme und Hoffnungen der Jugendlichen Rios erkunden und Problemlösungen erarbeiten. Am Ende winkt eure eigene Medaille als Preis.
Die olympischen Spiele stammen aus Griechenland, genauer gesagt von der Halbinsel Peloponnes. Ursprünglich wurden die Wettkämpfe zu Ehren des Gottes Zeus ausgetragen. Anfangs war es nur ein Rundlauf, doch mit der Zeit kamen immer mehr Disziplinen hinzu.
Seit 1894 werden die Olympischen Spiele in der Neuzeit ausgetragen. Der französische Baron Pierre de Coubertin wollte junge Menschen aus aller Welt durch den Sport zusammenbringen und damit eine Grundlage für eine bessere Völkerverständigung schaffen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wurde gegründet und seit 1994 finden die Spiele abwechselnd als Sommer- und Winterspiele alle zwei Jahre an einem anderen Austragungsort statt.
Rio hat ein massives Drogen- und Gewaltproblem. 44 Prozent der 15 bis 24-jährigen sind bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Schießereien unter Drogenbanden auf offener Straße sind keine Seltenheit und die Mordrate lag zuletzt bei durchschnittlich 14 Menschen pro Tag. Die Befriedungspolizei „Polícia Pacificadora“ wurde vor acht Jahren ins Leben gerufen und sollte für mehr Sicherheit und Ordnung in den Favelas sorgen. Doch klagen auch die Bewohner der Armenviertel, die eigentlich von ihnen beschützt werden sollten, über immer mehr Polizeigewalt und gefährliche Gefechte mit den Gangs auf den Straßen.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Misereor e.V.
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