3rdPPBulb: Hinter dem komplizierten Namen steckt die geniale Idee einer Energiesparleuchte ohne Quecksilber. Rainer Kling vom Karlsruher Institut für Technologie, der die Lampe mit Doktoranden und einem Glasbläser entwickelt hat, verrät Bloggerin Annemarie das Geheimnis der Leuchte.
27. May 2013 - 11:07 SPIESSER-Redakteurin Annemarie Walter.
Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.
3rdPPBulb – Warum so kompliziert?
Der Name ist ein Kunstprodukt, ausgesprochen bedeutet er Third Pulse Plasma Bulb. Momentan werden mit den Herstellern die Lizenzen verhandelt. Wenn die sie dann verkaufen, können sie sich einen eigenen Namen ausdenken.
Was ist das Besondere an Ihrer Erfindung?
Die Leuchte ist quecksilberfrei. Trotzdem sind noch Metalle drin, sie muss also recycelt werden, aber man kann sie eben einfach in den Müll werfen. Sie zündet schnell, ist kleiner und hat ein angenehmes, warmes Licht.
Der Name noch sperrig, das Design schon
stylisch: die 3rdPPBulb
Haben Sie schon vor der Abschaffung der „normalen Glühbirne" an der 3rdPPBulb getüftelt?
An Leuchtmitteln ohne Quecksilber wird schon rund 20 Jahre gearbeitet, aber ganz konkret haben wir jetzt zirka zwei Jahre an der Erneuerung der Kompaktleuchtstofflampe gearbeitet. Wir waren also schon dran, aber das Glühbirnenverbot hat uns gezeigt, dass wir genau das Richtige machen.
Kommen wir zum Kern der Sache: Wie funktioniert die 3rdPPBulb?
In einer Energiesparlampe wird Quecksilber durch Elektroden entzündet. Das dauert und das Quecksilber ist nicht ungefährlich. Unsere Leuchte enthält ein anderes Gasgemisch und wir arbeiten ohne Elektroden, wir nutzen Mikrowellen. Die Mikrowellen werden im Gas absorbiert und regen die Elemente zum Strahlen an.
Energiesparlampe ohne Quecksilber – das kann eine LED aber auch. Wenn sie Verkäufer wären und ein Kunde würde Sie um Rat fragen, warum würden Sie ihm dann von LEDs abraten?
LEDs sind teuer und aus lichttechnischer Sicht für kleine Leuchten mit vier bis fünf Watt geeignet. Bei unserem Ziel, die Leistung einer 100-Watt-Lampe, also einer Lampe mit 1.000 Lumen zu erreichen, kostet eine LED 40 Euro. Wir können das auf jeden Fall deutlich günstiger.
Wie viel wird eine 3rdPPBulb kosten?
Die Herstellungskosten werden ungefähr bei drei Euro liegen, im Verkauf werden es dann acht bis neun Euro sein.
In welchen Bereichen kann man die Lampe jetzt schon einsetzen?
Zu Hause im Wohnzimmer. Für den Einsatz im industriellen Bereich wird es noch etwa zwei Jahre dauern.
Was wollen Sie noch verbessern?
Wir haben momentan noch gar nicht alles überprüft. Die Lebensdauer sollte auf jeden Fall bei 10.000 Stunden liegen. Wir rechnen mit sogar 20.000, aber das müssen wir noch testen.
Und haben Sie schon neue Pläne? Woran wollen Sie als nächstes arbeiten?
Die UV-Strahler zur Wasserreinigung werden auch mit Quecksilber betrieben. Wenn die im Wasser kaputt gehen... Da gibt es was zu tun.
Text: Annemarie Walter
Fotos: Martin Lober, KIT
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Bio, regional und nachhaltig – so sollten unsere Konsumgüter sein. Dass das nicht nur auf
dem Land geht, sondern auch in der Stadt, zeigen Verbrauchergemeinschaften. Was
dahinter steckt und wie das Ganze funktioniert? SPIESSER hat für euch nachgefragt.
Aus Abfällen Strom gewinnen? Ganz schön ungewöhnlich. René Wurst, 19, und seine Mitschülerin Kira Behm, 19, haben diese Idee Realität werden lassen und mit ihrem selbst entwickelten Zweikammer-Reaktor vor zwei Jahren bei „Jugend forscht“ abgeräumt. SPIESSER-Praktikantin
Urbaner Gartenbau – das ist das Umgraben, Bepflanzen und Abernten auf öffentlichen Flächen in der Stadt. Ziel der Initiatoren ist eine nachhaltige Bewirtschaftung und die Rückbesinnung auf eine Eigenproduktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln – und zwar ganz ohne die chemische
In Amerika beginnt man schon mit dem Bau der effizienteren Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Sie nennt sich Fallwindkraftwerk und funktioniert entgegengesetzt zu unseren herkömmlichen Kraftwerken. Aber wie arbeiten diese „Solar-Wind-Riesen“ überhaupt und wie
Leuchtende und beheizbare Straßen als Energiequelle der Zukunft? Das Tüftlerpaar Scott und Julie Brusaw aus den USA, sieht in unseren Straßen einen geeigneten Platz für die Produktion von grünem Strom. Ob ihre Solarstraßen wirklich unsere Energieproduktion revolutionieren
Wie Recycling funktioniert, das lernen wir oft schon im Kindergarten. Wer daheim keine drei Mülltonnen hat, der gilt ja fast schon als Umweltsünder. Inzwischen kann Müll aber noch mehr: Upcycling nennt sich ein neuer Müll-Trend. Aber was bitte soll das sein? Bloggerin Annemarie hat
Jeder tut doch mal Dinge, die er bereut. Aber wie sieht es eigentlich mit den Chancen aus, bei denen man lieber erst mal die Füße still gehalten hat und genau das später bedauert? SPIESSER-Autorin Tine wollte wissen, welche einmaligen Chancen ihr euch schon so habt durch die Lappen gehen lassen.
Kollektiver Konsum? Als Bloggerin Annemarie diesen Begriff zum ersten Mal gehört hat, fiel ihr nur das Büffet der vergangenen WG-Party ein, auf der sie war. Ist kollektiver Konsum etwa ein anderer Begriff für „gemeinsam essen“? Annemarie hat recherchiert. Was sie rausgekriegt
Regenrative Energien sind ganz klar auf dem Vormarsch. Doch sie erreichen uns im Strommix immer noch in Begleitung von Kohlekraft und Atomenergie. Warum? Ist der Siegeszug von erneuerbaren Energiequellen á la Solar, Wind und Wasser vielleicht nur von kurzer Dauer? SPIESSER-Autorin Tine hat sich
Es passiert so ganz nebenbei. Egal, ob die Brötchentüte aus der Mittagspause oder die Plastikverpackung vom neuen MP3-Player – schnell landet unser Müll auf dem Boden. Das klingt nicht weiter dramatisch. Doch leider verwandelt das allgemeine Müllproblem unsere Schulen schnell
SPIESSER-Autorin Tine hat sich für euch auf den Weg gemacht und sich auf der Straße nach eurem Engagement umgehört. Wo und wie ihr euch freiwillig für das Gute einsetzt? Ihr erfahrt es in unserer Straßenumfrage!
An Bäume ketten und auf Schienen legen – das hilft vielleicht dem guten Gewissen, aber doch nicht wirklich der Umwelt, oder? Die SPIESSER-Autoren Tine und Annika sind sich da nicht wirklich einig. Während die eine meint, dass Demonstrationen sinnlos sind, hält die andere sie
In der kleinen Seestadt Gelendzhik in Russland gibt es ganz in der Nähe eines behaglichen Fichtenwaldes ein Ort der ganz besonderen "Art". Die freischaffende Künstlerin Nina schenkt hier Müll, der lieblos weggeworfen wurde, ein zweites Leben. Aus ihrer Leidenschaft zur Kunst und der Abscheu
Hätte SPIESSER-Autorin Charlotte im Biounterricht nie etwas über Genetik gelernt, hätte sie sich wahrscheinlich nie dafür interessiert. Auf manche Sachen kommt man alleine eben nicht – sie müssen einem erst gezeigt und nahegebracht werden. Charlotte meint, dass „Engagement“
Ozonloch, steigender Meeresspiegel, saurer Regen – In der Klimaforschung wurden in den letzten Jahrzehnten viele Entdeckungen gemacht. Welche genau und was sie für uns und die Umwelt bedeuten, erklärt uns Prof. Klima.
Kunststoff ist böse: Tiere verfangen sich darin oder fressen Kleinteile und verenden elendig. Auf den Meeren bilden sich riesige Plastestrudel in der Größe ganzer Länder und viele Inhaltsstoffe von Kunststoff sind giftig für Pflanzen, Tiere sowie uns Menschen. Genügend
Energieeffiziente Häuser sind nur was für die obere Mittelschicht? Von wegen: Im Münsteraner Allwetterzoo wird keinem geringeren als dem Elefantenbullen mit Erdwärme eingeheizt. Bloggerin Annemarie hat sich mit dem technischen Leiter Dirk Heese über das besondere Dickhäuter-Projekt unterhalten.
Deutschland kann mit seiner Politik, Industrie und Wissenschaft beispielgebend neue Wege beim Klimaschutz und Energiewandel gehen, während ärmeren Ländern die Mittel, die Bildung und andere Voraussetzungen dafür fehlen. Prof. Dr. Christoph Kottmeier ist Leiter des Instituts für
„Fühlst du dich mitverantwortlich für den Klimawandel?“ – Als sie jungen Menschen auf der Straße diese Frage stellte, blickte Bloggerin Tine zunächst in fragende Gesichter. Am Ende erhielt sich immer die gleiche frustrierende Antwort: Keiner fühlt sich mitverantwortlich.
Alle fordern einen Umstieg auf erneuerbare Energien, alle wollen super ökologisch und nachhaltig sein. Und sie haben Glück, denn die Energiewende ist in vollem Gange. Trotzdem regen sich alle auf. Da muss doch was gründlich in die Hose gegangen sein in der Energiepolitik, oder? Die SPIESSER-Autoren
Elektrizität beeinflusst unseren Alltag enorm. Immer rasanter verändern neue Technologien unser Leben. Ob Smartphone, PC oder schlicht die Mikrowelle: Für uns sind das selbstverständliche Geräte, dabei gibt es viele alltägliche Technologien erst seit wenigen Jahren. Im Museum
In Umfragen geben die meisten Menschen an, dass sie nachhaltiges Handeln als wichtig empfinden. In der Realität sind das aber gar nicht mehr viele, die sich tatsächlich einem wirklich nachhaltigen Leben verschrieben haben. Und dann gibt es da noch die Hipster-Ökos.
Gesund und vor allem ökologisch vertretbar ernähren, lieber das Fahrrad satteln als ins Auto steigen und den Urlaub auf Balkonien verbringen. Klingt ziemlich dröge, ist dafür aber verantwortungsbewusst. Sollten wir nicht alle endlich Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen
Du bist immer auf Achse und auch in deiner Freizeit super aktiv, um dich fit zu halten? Am liebsten wüsstest du über den ganzen Tag hinweg, ob du dein tägliches Trainsingsziel auch einhälst? Wir verlosten einen stylischen Aktivitätsmonitor, mit dem du deine täglichen Aktivitäten
Trotz mililiardenschwerer Förderung der erneuerbaren Energien produziert Deutschland derzeit so viel Strom aus Braunkohle wie zuletzt vor mehr als 20 Jahren. Eine äußerst denkwürdige Entwicklung, verfolgt man die extreme Luftverschmutzung durch Smog in Peking. Müssen wir jetzt
Im Hamburger Hafen werden vollautomatische Fahrzeuge eingesetzt, die den Hafenbetrieb wie von Geisterhand in Gang halten – und dabei auch noch wirtschaftlich und ökologisch effizient sind. Bloggerin Jelena hat sich die Gefährte für euch mal genauer angesehen.
Menschen, die an Kainophobie leiden, haben Angst vor neuen Situationen und Dingen. Gar nicht so abwegig! Denn gerade vor neuen technischen Errungenschaften warnen Kritiker immer wieder – und verbreiten dadurch Angst und Panik. Zieht die Angst immer mehr in unseren Alltag ein? Blogger Jens
Hitzewellen, Dürren, Gletscherschmelze – wenn man den Nachrichten und Prognosen von Klimaforschern glauben darf, stehen uns keine tollen Zeiten bevor. Die SPIESSER-Praktikantinnen Thuy und Anna wollten wissen, ob ihr euch wegen der Zukunftsaussichten Sorgen macht und haben nachgefragt.