Anzeige
Schwerpunkt

Fallwindkraftwerke – Strom aus Wind mal anders

In Amerika beginnt man schon mit dem Bau der effizienteren Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Sie nennt sich Fallwindkraftwerk und funktioniert entgegengesetzt zu unseren herkömmlichen Kraftwerken. Aber wie arbeiten diese „Solar-Wind-Riesen“ überhaupt und wie effizient sind sie wirklich? SPIESSER-Autorin Sophie weiß es.

27. January 2015 - 13:04
SPIESSER-Autorin sophielorraine.senf.
Noch keine Bewertungen
sophielorraine.senf Offline
Beigetreten: 07.07.2012

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

 

Wir alle wollen auf Öko-Strom umsteigen. Und schaut man sich die ganzen Entwicklungen und Fortschritte in dem Bereich an, könnte man meinen, dass es schon bald kein Problem mehr ist. Bisher gibt es aber noch nicht für alle klimatischen Bedingungen und Regionen auf der Welt die passende Art und Weise nachhaltig Energie zu erzeugen. Windkraft bekommt man nur dort, wo Wind weht, Energie aus Wasser kann man nur gewinnen, wenn es genug Wasser gibt und Solarenergie bekommt man nur dort, wo auch die Sonne scheint.


Eine gelungene Kombinatio aus Solar-
und Windernergie? Das sehen die
erfinder des Fallwindkraftwerks anders.
Foto: Mike Steinhoff, flickr.com, CC-
Lizenz (CC BY 2.0)

Clevere Tüftler haben sich jetzt etwas ganz Neues einfallen lassen. Sie haben eine Art Kraftwerk zur Erzeugung von Energie erfunden, die auch in windarmen, warmen Regionen ohne viel Wasser funktioniert: Fallwindkraftwerke. Diese Kraftwerke sollen Wärme, die durch viel Sonneneinstrahlung entsteht, auch nachts nutzen können. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Kraftwerken funktionieren sie genau verkehrt herum. Anstatt Dampf zu erhitzen, der in Turbinen dann in Strom umgewandelt wird, arbeiten Fallwindkraftwerke nämlich bereits von Anfang an mit warmer Luft und nutzen deren Abkühlung – eben das „Fallen der Luft“ – um Strom zu erzeugen.

Die benötigte, warme Luft gibt es überall dort, wo's warm ist – also beispielsweise in Wüstenregionen oder Standorten am persischen Golf. Anders als bei herkömmlichen Solarkraftwerken, muss die Sonne dabei aber nicht die ganze Zeit über scheinen.

Können wir Fallwindkraftwerke in Deutschland benutzen?

Nein, denn dafür ist es bei uns nicht warm genug. Das macht aber gar nix, denn wir fahren ja auch mit unserer Kombination aus herkömmlichen erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Solar und Wasser sehr gut. Die Fallwindkraftwerke sind aber für andere Länder eine tolle und gleichzeitig auch recht preiswerte Alternative. Gerade in sehr warmen Regionen rund um den Äquator könnten sie in Zukunft zum Einsatz kommen und gescheiterte Großprojekte wie beispielsweise Desertec ablösen.

Das größte Problem der Fallwindkraftwerke: Sie brauchen Wasser. Das müsste erst einmal in die warmen Regionen befördert werden. Sind die Pipelines da, halten sich die restlichen Kosten in Grenzen. Denn das Prinzip der Kraftwerke ist sehr einfach. Sie bestehen im wesentlichen aus großen Türmen. In diese Türme strömt die warme Luft der Umgebung – Tag und Nacht. Einmal im Turm wird die warme Luft durch einen feinen Wassernebel abgekühlt und sinkt nach unten – kalte Luft hat eine höhere Dichte als warme. Am unteren Ende des Kraftwerks befinden sich Turbinen, die durch die abgekühlte Luft angeregt werden und so Strom erzeugen.

Damit funktioniert ein Fallwindkraftwerk ganz anders als herkömmliche Kraftwerke. Diese erzeugen nämlich meist warme Luft, um Turbinen anzutreiben und Energie zu erzeugen. Das erste große Fallwindkraftwerk soll übrigens bis 2018 in San Luis im US-Staat Arizona errichtet werden und 435 Megawattstunden Energie pro Stunde erzeugen. Die Kosten pro Kilowattstunde Strom sollen dabei etwa um zwei Drittel kleiner sein, als bei herkömmlicher Solarenergie.

So funktioniert ein Fallwindkraftwerk im Detail:

Ein „gutes“ Kraftwerk – geht das?

Konservative Kraftwerke, die Kohle oder andere Ressourcen unserer Erde nutzen, haben unserer Natur in den letzten Jahren ziemlich geschadet. Fallwindkraftwerke dagegen erzeugen keine Schadstoffe, die unsere Umwelt beeinträchtigen könnten. Viel eher sollen die neuen Kraftwerke sogar einen vorteilhaften Einfluss auf ihre nähere Umgebung haben: So kann durch diese beispielsweise die Niederschlagsmenge steigen und lokal werden die sehr hohen Temperaturen etwas gesenkt.

Zeit, die Fallwindkraftwerke auch zu nutzen! Der geplante „Solar-Wind-Riese“ in Arizona soll etwa 686 Meter hoch werden und einen Durchmesser von rund 152 Metern haben. Damit ist der geplante Turm um ein vielfaches größer als alle bisherigen Versuchsprojekte. Bisher wurden Fallwindkraftwerke nur in deutlich kleineren Modellen erfolgreich getestet. Die gigantische Größe ist allerdings erforderlich, um eine für Kraftwerke typische Leistung zu erzielen.

Alles in allem scheinen Fallwindkraftwerke eine gute Möglichkeit zu sein, in Zukunft umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Ob sie auch halten, was sie versprechen, werden wir spätestens 2018 sehen – ich bin gespannt!

Text: Sophie Lorraine Senf
Teaserbild: derhypnosefrosch, flickr.com, CC-Lizenz (CC BY 2.0)

Dir gefällt dieser Artikel?

Kommentare

Sag' uns deine Meinung!
Mehr zum Thema „Meine-Deine-Energie-Blog
  • Anzeige
    grünerTee
    Schwerpunkt

    Gewusst wie!

    Bio, regional und nachhaltig – so sollten unsere Konsumgüter sein. Dass das nicht nur auf dem Land geht, sondern auch in der Stadt, zeigen Verbrauchergemeinschaften. Was dahinter steckt und wie das Ganze funktioniert? SPIESSER hat für euch nachgefragt.

  • Anzeige
    whiteblankpage
    Schwerpunkt

    Vom Mülleimer zum Stromerzeuger

    Aus Abfällen Strom gewinnen? Ganz schön ungewöhnlich. René Wurst, 19, und seine Mitschülerin Kira Behm, 19, haben diese Idee Realität werden lassen und mit ihrem selbst entwickelten Zweikammer-Reaktor vor zwei Jahren bei „Jugend forscht“ abgeräumt. SPIESSER-Praktikantin

  • Anzeige
    grünerTee
    Schwerpunkt

    Die Stadt ist ihr Garten

    Urbaner Gartenbau – das ist das Umgraben, Bepflanzen und Abernten auf öffentlichen Flächen in der Stadt. Ziel der Initiatoren ist eine nachhaltige Bewirtschaftung und die Rückbesinnung auf eine Eigenproduktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln – und zwar ganz ohne die chemische

  • Anzeige
    sophielorraine.senf
    Schwerpunkt

    Eine mega Chance für die Zukunft?

    Leuchtende und beheizbare Straßen als Energiequelle der Zukunft? Das Tüftlerpaar Scott und Julie Brusaw aus den USA, sieht in unseren Straßen einen geeigneten Platz für die Produktion von grünem Strom. Ob ihre Solarstraßen wirklich unsere Energieproduktion revolutionieren

  • Anzeige
    Annemarie Walter
    Schwerpunkt

    Pimp your waste!

    Wie Recycling funktioniert, das lernen wir oft schon im Kindergarten. Wer daheim keine drei Mülltonnen hat, der gilt ja fast schon als Umweltsünder. Inzwischen kann Müll aber noch mehr: Upcycling nennt sich ein neuer Müll-Trend. Aber was bitte soll das sein? Bloggerin Annemarie hat

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Chance vertan

    Jeder tut doch mal Dinge, die er bereut. Aber wie sieht es eigentlich mit den Chancen aus, bei denen man lieber erst mal die Füße still gehalten hat und genau das später bedauert? SPIESSER-Autorin Tine wollte wissen, welche einmaligen Chancen ihr euch schon so habt durch die Lappen gehen lassen.

  • Anzeige
    Annemarie Walter
    Schwerpunkt

    Gemeinsam statt einsam

    Kollektiver Konsum? Als Bloggerin Annemarie diesen Begriff zum ersten Mal gehört hat, fiel ihr nur das Büffet der vergangenen WG-Party ein, auf der sie war. Ist kollektiver Konsum etwa ein anderer Begriff für „gemeinsam essen“? Annemarie hat recherchiert. Was sie rausgekriegt

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Grün, grüner, verwelkt?

    Regenrative Energien sind ganz klar auf dem Vormarsch. Doch sie erreichen uns im Strommix immer noch in Begleitung von Kohlekraft und Atomenergie. Warum? Ist der Siegeszug von erneuerbaren Energiequellen á la Solar, Wind und Wasser vielleicht nur von kurzer Dauer? SPIESSER-Autorin Tine hat sich

  • Anzeige
    daish
    Schwerpunkt

    Eine Schule räumt auf!

    Es passiert so ganz nebenbei. Egal, ob die Brötchentüte aus der Mittagspause oder die Plastikverpackung vom neuen MP3-Player – schnell landet unser Müll auf dem Boden. Das klingt nicht weiter dramatisch. Doch leider verwandelt das allgemeine Müllproblem unsere Schulen schnell

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Wie engagiert ihr euch?

    SPIESSER-Autorin Tine hat sich für euch auf den Weg gemacht und sich auf der Straße nach eurem Engagement umgehört. Wo und wie ihr euch freiwillig für das Gute einsetzt? Ihr erfahrt es in unserer Straßenumfrage!

  • Anzeige
    Pinguwatschel
    Schwerpunkt

    Nur noch kurz die Welt retten?

    An Bäume ketten und auf Schienen legen –  das hilft vielleicht dem guten Gewissen, aber doch nicht wirklich der Umwelt, oder? Die SPIESSER-Autoren Tine und Annika sind sich da nicht wirklich einig. Während die eine meint, dass Demonstrationen sinnlos sind, hält die andere sie

  • Anzeige
    dimae
    Schwerpunkt

    Aus alt mach neu

    In der kleinen Seestadt Gelendzhik in Russland gibt es ganz in der Nähe eines behaglichen Fichtenwaldes ein Ort der ganz besonderen "Art". Die freischaffende Künstlerin Nina schenkt hier Müll, der lieblos weggeworfen wurde, ein zweites Leben. Aus ihrer Leidenschaft zur Kunst und der Abscheu

  • Anzeige
    LouiseLotte
    Schwerpunkt

    „Engagement“ soll ein Schulfach werden!

    Hätte SPIESSER-Autorin Charlotte im Biounterricht nie etwas über Genetik gelernt, hätte sie sich wahrscheinlich nie dafür interessiert. Auf manche Sachen kommt man alleine eben nicht – sie müssen einem erst gezeigt und nahegebracht werden. Charlotte meint, dass „Engagement“

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Zeitreise durch die Klimaforschung

    Ozonloch, steigender Meeresspiegel, saurer Regen – In der Klimaforschung wurden in den letzten Jahrzehnten viele Entdeckungen gemacht. Welche genau und was sie für uns und die Umwelt bedeuten, erklärt uns Prof. Klima.

  • Anzeige
    Annemarie Walter
    Schwerpunkt

    Plaste? Nein Danke!

    Kunststoff ist böse: Tiere verfangen sich darin oder fressen Kleinteile und verenden elendig. Auf den Meeren bilden sich riesige Plastestrudel in der Größe ganzer Länder und viele Inhaltsstoffe von Kunststoff sind giftig für Pflanzen, Tiere sowie uns Menschen. Genügend

  • Anzeige
    Annemarie Walter
    Schwerpunkt

    Der Energiespar-Elefant

    Energieeffiziente Häuser sind nur was für die obere Mittelschicht? Von wegen: Im Münsteraner Allwetterzoo wird keinem geringeren als dem Elefantenbullen mit Erdwärme eingeheizt. Bloggerin Annemarie hat sich mit dem technischen Leiter Dirk Heese über das besondere Dickhäuter-Projekt unterhalten.

  • Anzeige
    la rana
    3
    Schwerpunkt

    Klimaforscher –
    ein Beruf mit Zukunft

    Deutschland kann mit seiner Politik, Industrie und Wissenschaft beispielgebend neue Wege beim Klimaschutz und Energiewandel gehen, während ärmeren Ländern die Mittel, die Bildung und andere Voraussetzungen dafür fehlen. Prof. Dr. Christoph Kottmeier ist Leiter des Instituts für

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Pflichtbewusstsein – Was ist das?

    „Fühlst du dich mitverantwortlich für den Klimawandel?“ – Als sie jungen Menschen auf der Straße diese Frage stellte, blickte Bloggerin Tine zunächst in fragende Gesichter. Am Ende erhielt sich immer die gleiche frustrierende Antwort: Keiner fühlt sich mitverantwortlich.

  • Anzeige
    MichaelKruse
    Schwerpunkt

    Sind wir auf dem richtigen Kurs?

    Alle fordern einen Umstieg auf erneuerbare Energien, alle wollen super ökologisch und nachhaltig sein. Und sie haben Glück, denn die Energiewende ist in vollem Gange. Trotzdem regen sich alle auf. Da muss doch was gründlich in die Hose gegangen sein in der Energiepolitik, oder? Die SPIESSER-Autoren

  • Anzeige
    Frit.zi
    Schwerpunkt

    Einmal Elektrizität, bitte!

    Elektrizität beeinflusst unseren Alltag enorm. Immer rasanter verändern neue Technologien unser Leben. Ob Smartphone, PC oder schlicht die Mikrowelle: Für uns sind das selbstverständliche Geräte, dabei gibt es viele alltägliche Technologien erst seit wenigen Jahren. Im Museum

  • Anzeige
    gelöschter Nutzer
    Schwerpunkt

    Yolo oder Öko?

    In Umfragen geben die meisten Menschen an, dass sie nachhaltiges Handeln als wichtig empfinden. In der Realität sind das aber gar nicht mehr viele, die sich tatsächlich einem wirklich nachhaltigen Leben verschrieben haben. Und dann gibt es da noch die Hipster-Ökos.

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Kann ich das verantworten?

    Gesund  und vor allem ökologisch vertretbar ernähren, lieber das Fahrrad satteln als ins Auto steigen und den Urlaub auf Balkonien verbringen. Klingt ziemlich dröge, ist dafür aber verantwortungsbewusst. Sollten wir nicht alle endlich Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen

  • Anzeige
    tom.schmidtgen
  • Anzeige
    grünerTee
    Schwerpunkt

    Misfit Shine Fitness-Tracker gewinnen!

    Du bist immer auf Achse und auch in deiner Freizeit super aktiv, um dich fit zu halten? Am liebsten wüsstest du über den ganzen Tag hinweg, ob du dein tägliches Trainsingsziel auch einhälst? Wir verlosten einen stylischen Aktivitätsmonitor, mit dem du deine täglichen Aktivitäten

  • Anzeige
    Lena Kessler
    Schwerpunkt

    Gefährliches Comeback?

    Trotz mililiardenschwerer Förderung der erneuerbaren Energien produziert Deutschland derzeit so viel Strom aus Braunkohle wie zuletzt vor mehr als 20 Jahren. Eine äußerst denkwürdige Entwicklung, verfolgt man die extreme Luftverschmutzung durch Smog in Peking. Müssen wir jetzt

  • Anzeige
    Jelly
    Schwerpunkt

    Automatisch, ökologisch, gut!

    Im Hamburger Hafen werden vollautomatische Fahrzeuge eingesetzt, die den Hafenbetrieb wie von Geisterhand in Gang halten – und dabei auch noch wirtschaftlich und ökologisch effizient sind. Bloggerin Jelena hat sich die Gefährte für euch mal genauer angesehen.

  • Anzeige
    juwe
    Schwerpunkt

    Denn Angst ist Alltag

    Menschen, die an Kainophobie leiden, haben Angst vor neuen Situationen und Dingen. Gar nicht so abwegig! Denn gerade vor neuen technischen Errungenschaften warnen Kritiker immer wieder  – und verbreiten dadurch Angst und Panik. Zieht die Angst immer mehr in unseren Alltag ein? Blogger Jens

  • Anzeige
    Schwerpunkt

    Grünes Deutschland - ja und?

    Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit RWE.

  • Anzeige
    hâmincess
    Schwerpunkt

    Habt ihr Angst vor der Zukunft?

    Hitzewellen, Dürren, Gletscherschmelze – wenn man den Nachrichten und Prognosen von Klimaforschern glauben darf, stehen uns keine tollen Zeiten bevor. Die SPIESSER-Praktikantinnen Thuy und Anna wollten wissen, ob ihr euch wegen der Zukunftsaussichten Sorgen macht und haben nachgefragt.

  • Anzeige
    Miliane
    Schwerpunkt

    An, aus, Standby-Modus oder stillgelegt?

    Geht es euch auch so, dass ihr überhaupt nicht mehr wisst, was wie wo und warum passiert ist, wenn ihr das Wort „Energiewende“ hört? Welche Atomkraftwerke sind bereits abgeschaltet, welche stillgelegt, welche laufen noch? Und vor allem: Wie sieht der zukünftige Plan für