Es passiert so ganz nebenbei. Egal, ob die Brötchentüte aus der Mittagspause oder die Plastikverpackung vom neuen MP3-Player – schnell landet unser Müll auf dem Boden. Das klingt nicht weiter dramatisch. Doch leider verwandelt das allgemeine Müllproblem unsere Schulen schnell in kleine Mülldeponien. Das muss nicht sein! Mit wenig Aufwand und kreativen Ideen hat SPIESSER-Autor Adrian mit seinen Mitschülern aus einem verdreckten Schulgebäude ein sauberer Ort gemacht. So macht lernen Spaß!
Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.
Adrian und seine Mitschüler halten
ein Fast Food-Verbot an der Schule
für die falsche Maßnahme.Foto:
"Emelina Michels", jugendfotos.de,
CC-Lizenz (by 3.0)
Auch meine Schule wurde vom Müllproblem nicht verschont. Nicht nur den Lehrer und unserer Schulleitung war das ein Dorn im Auge. Auch uns Schülern war das ständige Stolpern über Kaugummiverpackungen und Co unangenehm. Höchste Zeit etwas zu verändern! Doch Schulleitung und Schülervertretung hatten sehr verschiedene Ideen, dieses Problem zu meistern. Da waren Diskussionen nötig und ein Plan!
Der Hauptverursacher unseres Müllproblems schien der Schulleitung die hiesige Dönerbude zu sein. Zugegeben – das Essen dort ist wirklich lecker und beliebt. Viele Schüler, vor allem aus der Oberstufe, sind dort Stammkunden und so landete immer mal wieder die ein oder andere Pommes auf dem Schulhof. Um dieser Lage Herr zu werden, wurde also erst einmal ein Fast-Food-Verbot verhängt. Hungern sollte trotzdem niemand, denn unsere Mensa verfügt über ein gutes Angebot. Trotzdem schien uns – der Schülervertretung - diese Lösung nicht zielführend zu sein. Denn muss man Müll wirklich komplett vermeiden – geht das überhaupt? Wir meinen „Nein!“ und haben nach Alternativen gesucht, die uns und die anderen Schüler nicht in unserer Entfaltung beschränken.
Der Müll – wirklich ein Problem?
Wüll wegwerfen kann doch auch
Spaß machen. Sicher auch für euren
Schulhof eine gute Idee. Foto: Daniel Lobo, flickr.com,
CC-Lizenz (CC BY 2.0)
Viel wichtiger ist es doch, den Müll sinnvoll zu nutzen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie man nachhaltig mit Müll umgehen kann. Wenn man sich klar macht, dass in einer Tonne Müll die Energie von 250 Litern Heizöl steckt, so wird deutlich, dass man einiges damit anfangen kann. Eine Wohnung könnte man damit ganz locker einen Monat lang heizen. Leider ist es jedoch so, dass wir die Hälfte unserer erzeugten Energie ungenutzt lassen. Würden wir also unseren Müll in Energie umwandeln, so würden wir dem Ziel einer nachhaltigen und umweltbewussten Energieerzeugung erheblich näher kommen. Und es ist so einfach!
Wie immer gibt es auch hier mehr als einen Weg. Verschiedenste Technologien sind bereits auf dem Markt, die den Müll als Energieträger nutzen. Zum Beispiel gibt es da die klassischen Müllverbrennungsanlagen, die durch thermische Verfahren Heizenergie erzeugen. Aber unser Müll kann noch mehr – er beherbergt unzählige Bakterienkulturen. Diese zersetzen den Müll und scheiden Gase aus: die sogenannten Deponiegase. Über Rohrsysteme umgepumpt, können sie in Heizkraftwerken genutzt werden.
Ihr seht also: Wenn wir den Müll sinnvoll nutzen und als Ressource betrachten, schonen wir die Umwelt. Am Anfang dieser Verwertungskette steht jedoch immer der gesammelte Müll. Denn es bedarf großer Mengen an Abfall, damit sich die Verwendung auch wirklich lohnt.
Unser Weg zur sauberen Schule
Müllentsorgung kann auch Spaß
machen. Zielen, werfen, treffen! Foto: Satish Krishnamurthy, flickr.com,
CC-Lizenz (CC BY 2.0)
Das haben wir uns als Schülervertretung auch gedacht. Ziel unserer Kampagne war es also, uns gemeinsam zu motivieren, die Mülleimer auch zu nutzen – und das ganze ohne Verbote! Die Frage war, wie man das am besten schafft. Die Antwort war ebenso einfach, wie leicht umzusetzen: Wir verwandelten die Müllentsorgung in einen riesigen Wettbewerb. Plakate gemalt, Mülleimer geschmückt und los ging's! Unsere Mülleimer verkleideten wir als Basketballkörbe – die Trefferquote stieg und stieg. Was unsere Lehrer und die Schulleitung zu Anfang nicht für möglich hielten, klappte tatsächlich: Viele Mitschüler sahen sich darin motiviert, die Mülleimer zu nutzen. Auch die Fakten zum Thema Müllverwertung auf unserer Plakaten taten ihr übriges und regten so manchen Schmutzfink zum Nachdenken an. Als Höhepunkt unseres Projektes verteilten wir in den Klassen Müllsäcke. Wer am Ende des Monats die meisten prall gefüllten Müllsäcke abgab, gewann einen Überraschungspreis.
Auch wenn unser Projekt längst nicht alle zum Umdenken angeregt hat, gab es doch einen Anstoß, die Müllverwertung ernst zu nehmen und sich wenigstens mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und die Belohnung für uns als Schülervertretung war es, unsere Mitschüler zu einem bewussten Umgang mit Müll angeregt zu haben – ein Schritt in die richtige Richtung!
Text: Adrian Arab Teaserbild: GabPRR, flickr.com, CC-Lizenz (by 2.0)
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