Kleider machen Leute. Modedesigner machen Kleider. Wie genau das abläuft und was man alles können muss, um die Fashionwelt mitzugestalten, hat SPIESSER-Autor Paul beim Berliner Modelabel „Hund Hund“ von Isabel Kücke und Rohan Michael Hoole herausgefunden.
15. June 2018 - 10:50 SPIESSER-Autor PaulausMdorf.
Als ich an der verabredeten Adresse ankomme, begrüßen mich keine Glamour-Schaufenster, sondern Wohnhaus-Fassaden und ein Dönerstand an der Ecke. Drinnen sieht es eher nach kreativem Schaffen aus: Das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer wird von einem großen Tisch, überquellenden Kleiderständern und einer Unzahl von Kartons in Beschlag genommen. Hier betreiben Isabel Kücke und Rohan Michael Hoole das Modelabel „Hund Hund“. „Iz“, wie Rohan seine Partnerin nennt, „ist die Designerin. Ich kümmere mich um den Vertrieb und den ganzen Rest.“ Wir schaffen etwas Platz auf dem Tisch, der mit Entwürfen, Laptops, Stoffrollen und Nähzeug bedeckt ist, und trinken Kaffee aus Tassen ohne Henkel.
Augen auf Nachhaltigkeit
„Hund Hund“ ist ein auf größtmögliche Nachhaltigkeit ausgelegtes Berliner Modelabel, das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass Isabel Hunde über alles liebt und auch Mode für die Vierbeiner macht.
Isabel und Rohan – ein eingespieltes Team
Rohan und Isabel haben sich in Mumbai kennengelernt, wo beide aus erster Hand erfuhren, was die Billigproduktion von Kleidung der Umwelt und den Menschen antut. Diese Bedingungen mit eigenen Augen zu sehen, hat sie dazu veranlasst, es selbst besser zu machen. In Deutschland und Europa wollten sie erschwingliche Kleidung zu fairen Bedingungen produzieren. Dafür arbeiten sie ausschließlich mit Produzenten zusammen, die genauso denken wie sie. Nicht nur, wo die Textilien herkommen, ist wichtig. Die Kunden sollen genauestens nachvollziehen können, warum etwas kostet, was es kostet. Egal ob Hundehalsband, Leinenrock oder Baumwollshirt. Um das zu gewährleisten kann man online oder auf Nachfrage genaue Preisdiagramme einsehen.
Laut Rohan kommt Nachhaltigkeit immer mehr im öffentlichen Bewusstsein an. Er sagt aber auch, dass Nachhaltigkeit nicht immer Fair Trade heißt: „Viele Leute, die auf Nachhaltigkeit achten, wollen auch Fair Trade Kleidung. Leider wird das nicht immer von der Industrie so umgesetzt.“
„Jeder Tag ist anders!“
Stoffstücke zur Auswahl der Arbeitsmaterialien
Während ich Isabel dabei beobachte, wie sie die ersten Konturen eines Kleids aus der Stoffbahn schneidet, erzählt sie mir von ihrem Beruf: „Man muss es schon richtig gelernt haben. Ob Studium oder Ausbildung besser ist, kann ich nicht sagen. Beim späteren Gehalt macht es wohl kaum einen Unterschied“, meint Isabel. „Was du kannst und wie gut du die Leute erreichst, ist wichtiger. Ich habe an der UDK Berlin Modedesign studiert und brauche alles, was ich gelernt habe, täglich.“
Einen richtigen Hauptbestandteil der Arbeit gibt es laut Isabel nicht wirklich: „Es ist extrem abwechslungsreich. Einen Tag bist du nur auf der Straße in Berlin und suchst nach neues Trends, dann bist du wieder auf einer Stoffmesse in Italien, triffst dich mit Herstellern oder bist bei einem Shooting mit neuen Models und Designs. Jeder Tag ist anders! Besonders bei so einem kleinen Label wie ‚Hund Hund‘.“
Für eine bessere (Fashion-) Welt
Der Stoff für das neue Kleid ist mittlerweile zugeschnitten. „Das eigentliche Designen passiert heutzutage zwar meistens am Computer, aber das Endprodukt muss trotzdem noch genäht werden“, meint Isabel dazu. Wieder was dazu gelernt – über die Fashionwelt, wie man sie nachhaltiger gestalten kann und über die Leute, die Kleider machen.
Modedesigner Dein Traumjob, denn du …
• sprühst vor kreativen Kleidungsideen
• kennst dich bereits gut mit Mode aus
• willst in den Glamour der Fashionwelt eintauchen
Das gehört dazu:
• viel Durchsetzungsvermögen
• ständig die Augen nach neuen Trends offen halten
• Budgets beachten
Wie du es wirst:
• Realschulabschluss mit anschließender Ausbildung zum Modedesigner
• oder Design-Studium
Einstiegsgehalt:
• 1.800 bis 5.000 Euro – je nach Label
Text: Paul Hilliger Fotos: Ariana Dongus
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
In den Hinterzimmern des Bundestages – da gibt’s nicht nur unseriöse Gesprächsangebote von einflussreichen Lobbyisten mit Hummerhäppchen, vor allem gibt’s da jede Menge Büros mit Mitarbeitern, die den Politikern den Rücken freihalten und versuchen, die vielen
Die Steuererklärung – ein Wort, das bei vielen wohl zu Schweißausbrüchen führt. Doch wie ist es, sich jeden Arbeitstag freiwillig mit diesem Thema auseinanderzusetzen? SPIESSER-Autorin Stephanie wollte das wissen und traf den 22-jährigen Finanzbeamten Paul im Finanzamt
Neue Trends kommen und gehen. Im Lebensmittelbereich werden dann Schoko-Pizza oder Chia-Samen angepriesen. Doch wer sorgt dafür, dass wir neue Produkte entdecken und dann auch kaufen? SPIESSER-Redakteurin Sarah hat sich mit Tom Fanta (26), Auszubildender zum Kaufmann im Einzelhandel bei REWE, getroffen
Das menschliche Auge kann gerade so ein Haar sehen, das eine Größe von 0,1 Millimeter hat. Mareike Jordan (28) schaut sich als Doktorandin im Kryo-Elektronenmikroskop Dinge an, die Nanometer (ein Millionstel Millimeter!) groß sind. Wie sie den „Durchblick“ behält, hat
Jeder kennt es: Beim Arzt wird Blut abgenommen und man wird mit dem Hinweis „Wir melden uns, wenn die Laborergebnisse da sind“ nach Hause geschickt. SPIESSER‐Autorin Marie hat sich mit den Medizinisch‐Technischen Assistentinnen (MTA) Jacqueline Garcia Rodriguez und Klara Bönicke
Wer schön sein will, muss leiden. Aber es reicht eben nicht aus einmal monatlich zehn Minuten die staubbesessenen Hanteln hochzuheben. Richtige Menschen gehen ins Fitti. Vielleicht landen sie bei Personal Trainer Oliver Brunsch (24) und schwitzen unter Reizstrom. Ein Besuch im Bodystreet-Studio.
Wenn ich nicht an Hilfsorganisationen spende, wovon werden dann eigentlich die Schulen in Entwicklungsländern gebaut? Wer hilft und unterstützt finanziell und behält dann noch den Überblick? Lukas Frank (27) zum Beispiel! SPIESSER-Redaktionspraktikantin Frieda hat den Trainee der
Mindestens einmal die Woche deckt sich jeder im Supermarkt mit Lebensmitteln ein. Doch wer sorgt dafür, dass die Regale auch immer voll sind? SPIESSER-Autorin Marie hat Henrik Schmidt (29), Azubi im Abiturientenprogramm bei REWE, getroffen und herausgefunden, wie der Laden läuft.
Bundesfreiwilligendienst bei der Heilsarmee. Für SPIESSER-Autor Tom klang das aufgrund des
militärisch anmutenden Namens nach einem streng geführten Verein und dröger Arbeit. Bis er BFDler Dominik einen Tag lang begleiten durfte.
Sie helfen dort, wo sie dringend gebraucht werden: Heilerziehungspfleger (HEP) betreuen und unterstützen Menschen jeden Alters mit geistigen oder körperlichen Behinderungen. SPIESSER-Autorin Jana wollte mehr über den Beruf wissen und hat Domenic (25) auf der Arbeit besucht.
Auch Frauen können richtig zupacken – das beweist Azubine Eileen (20) jeden Tag. Was genau ihre Aufgaben als angehende Verfahrensmechanikerin Transportbeton sind und wie ihr Alltag in der Männerdomäne Betonwerk genau aussieht, das hat SPIESSER-Praktikantin Victoria für euch herausgefunden.
„Das Kleid ist aber schön, das muss ich haben!“ Wir lieben es, in Läden oder online neue Lieblingsteile zu kaufen. Doch wer bestimmt, welche Kleider in den Laden kommen? SPIESSER-Autorin Hannah hat Mirko Krautter, Wareneinkäufer beim organic clothing-Shop Greenality, über
Fahren, ohne selbst zu fahren – die Idee von autonomen Fahrzeugen klingt nach Science-Fiction? Für den Ingenieur Enrico Wohlfarth (45) und sein Team bei Daimler Trucks ist das schon lange Realität. SPIESSER-Autor Yannick hat den Entwickler auf einer ganz besonderen Fahrt begleitet.
Ein Leben nur für die Bühne? Mit tosendem Applaus und Bravo-Rufen? SPIESSER-Autorin Ragna hat sich mit der Opernsängerin Laura Lietzmann getroffen um herauszufinden, wie ihr Tag hinterm Vorhang abläuft.
Mit Journalisten hat Eva Beringer (29) in ihrem Berufsalltag häufig zu tun. Normalerweise
spricht sie mit ihnen über car2go, die Firma für die sie arbeitet. Für SPIESSER-Autorin Miri hat
die Pressereferentin eine Ausnahme gemacht und erzählte von ihrem spannenden Beruf.
Gleißendes Rampenlicht, ausgelassener Applaus und tägliche Proben – Musicaldarsteller führen ein wildes Leben. SPIESSER-Autorin Lara hat sich für einen Nachmittag in die Show-Welt entführen lassen und erkundet, was hinter dem roten Vorhang und im Alltag eines Musicaldarstellers
Muskulöse, schweißtriefende und lässig Kaugummi kauende Männer, die LKW, Schiffe oder Züge mit großen schweren Paketen beladen – Alinas Vorstellung von Logistikunternehmen war bisher ganz schön klischeebehaftet. Für euch hat sie sich eines Besseren belehren lassen.
Quietschende Reifen, laute Explosionen oder ein Sprung aus 20 Meter Höhe sind für die Stuntcrew des Filmpark Babelsberg Alltag. Nervenkitzel ist ihr Beruf. SPIESSER-Praktikantin Anne durfte den Boss der Gefahren erprobten Truppe in den „Vulkan“ begleiten.
Sind Börsenspezialisten größenwahnsinnige Rolex-Träger, die in vier Telefonhörer gleichzeitig sprechen? Um das zu überprüfen, traf SPIESSER-Autorin Marie den Börsenspezialisten Arne Hellwig, der sich seit Jahren auf dem Frankfurter Börsenparkett bewegt.
Die ewige Frage nach der Berufswahl mal spielerisch genommen: SPIESSER-Autorin Polina hat mit Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), eine Runde Berufequartett gezockt und diese vier hohen Karten ausgespielt.
Ultra romantisch Trauringe aussuchen? Von wegen! Beim Wedding Planner geht’s ans Eingemachte: Zahlen, Budget, Termine ... SPIESSER-Autorin Sophie fühlte der Hochzeitsplanerin Nadja Sidikjar auf den Zahn und staunte nicht schlecht, als die dann plötzlich mit BWL anfing.
Fünf Uhr morgens aufstehen und den Stall ausmisten – klingt nicht gerade verlockend. Ist Landwirtschaft out? Die angehende Landwirtin Isabell-Marie Cyrener erzählt, warum Bäuerin ihr Traumberuf ist.
Tag für Tag packen sie uns, lassen uns nicht mehr los und machen unseren Alltag ein wenig schöner: Computer- und Konsolenspiele. Doch wie erblickt so eine Spielidee das Licht der Welt? SPIESSER-Autorin Lara traf Game Designer Kevin Mentz von der deutschen Spieleschmiede Daedalic und horchte
Er arbeitet im Schutz der Dunkelheit, trägt einen langen, schwarzen Mantel mit hochgestelltem Kragen und hat stets eine Pfeife im Mundwinkel: So stellt sich SPIESSER-Autorin Mireille einen typischen Detektiv vor. Sind das alles nur veraltete Klischees? Das SPIESSER-Beruferoulette begibt sich auf
Wie einen Schatzsucher, der in dunklen Kellern und auf verstaubten Dachböden verborgene Kostbarkeiten findet – so stellt sich SPIESSER-Autorin Karin das Leben eines Antik- und Trödelhändlers vor. Ob sich unter all den Fundstücken in Wahrheit nur Müll verbirgt? Ein klarer
Er verbringt den Tag da, wo andere Urlaub machen und damit verdient er auch noch Geld. So stellt sich SPIESSER-Autorin Clara das Leben eines Reiseführers vor – und hat deshalb gleich mal den Realitätscheck gemacht. Willkommen im SPIESSER-Beruferoulette!
Das Beruferoulette hat sich wieder gedreht und ist bei SPIESSER-Autorin Eva gelandet: Sie hat sich einmal näher mit dem altehrwürdigen Beruf des Geigenbauers befasst.
Was macht eigentlich... ein Schauspieler, und wie wird man einer? Fragen, die sich SPIESSER-Autorin Vanessa nie gestellt hat. Bis das Beruferoulette zugeschlagen hat.
Er kennt die neusten Spiele, bevor wir sie kennen. Er darf den ganzen Tag zocken und damit verdient er auch noch Geld! So stellt sich SPIESSER-Autorin Anna das Leben eines Spieletesters vor – und hat deshalb gleich mal den Realitätscheck gemacht.
Von den meisten Berufen hat SPIESSER-Autorin Nina schon etwas gehört. Denkt sie sich zumindest – bis ihr das Beruferoulette den Vermessungstechniker zulost. Und nun?