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Klimaschutz à la Hipster?

Zur Earth Hour am 23. März werden jedes Jahr weltweit für eine Stunde die Lichter ausgeschaltet. Ist die Aktion damit ein erdumspannender Anstoß für eine bessere Welt? Die Bloggerinnen Annemarie und Tine können sich nicht einigen. Und was meint ihr?

28. February 2014 - 12:06
SPIESSER-Autorin dunkelbunt.
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dunkelbunt Offline
Beigetreten: 26.04.2009

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

 

Tine: „Was nützt es, wenn einmal im Jahr 60 Minuten lang überall auf der Welt ein bisschen das Licht ausgeht? Bringt es uns die Energiewende? Rettet es uns vor dem Klimawandel? Nein. Aber es rüttelt uns auf und ermöglicht uns eine andere Sicht auf die Dinge. Es ist hübsch anzusehen und einfach umzusetzen. Und bevor die Einsicht kommt, müssen Lösungen einfach einfach sein.“

Licht ist mit Sicherheit das sichtbarste Anzeichen dafür, dass Strom und somit Energie fließt – kein Wunder also, dass die Organisatoren der Earth Hour das Licht als Aufhänger für ihre Aktion gewählt haben. Genauso gut könnten wir aber auch für eine Stunde unseren Fernseher oder die Waschmaschine ausschalten. Dann hätten wir am nächsten Tag zwar dreckige Wäsche, aber dafür ein genauso reines Gewissen.


Eine Stunde Licht ausschalten spart zwar nicht
viel Strom, regt uns aber zum Nachdenken an.
Foto: Lisa Spreckelmeyer, pixelio.de

Kritiker sagen: Am Ende bleibt unser Energieverbrauch dennoch immens, egal ob mit Earth Hour oder ohne. Stimmt. Es geht bei der Aktion aber auch gar nicht vorrangig darum, tatsächlich viel Strom zu sparen. Es geht um die Symbolik. Seit 2007 geht am 23. März weltweit für eine Stunde das Licht aus. Dank Internet und Co können wir uns das sogar live und in Farbe – Verzeihung: in  Dunkelheit –  anschauen.

Eindrucksvoll und einfach

Besonders an beliebten Wahrzeichen, öffentlichen Gebäuden und berühmten Sehenswürdigkeiten wird es dunkel. Diese Art von Bauwerken wird sonst täglich, sobald es dämmert, effektvoll beleuchtet und in Szene gesetzt. Das verbraucht nicht nur Unmengen an Strom, sondern ist, gelinde gesagt, völlig sinnlos. Es geht dabei einzig und allein um das schöne Aussehen. Das bedeutet, eine Stunde ohne diese Beleuchtung spart enorm viel Strom ein – und das, ohne dass sich irgendjemand auch nur irgendwie einschränken muss. Umwelt schonen leicht gemacht. Weltretten passiv – oder so ähnlich. Kann man noch einfacher ein Zeichen für die Energiewende setzen? Nun ja, einfacher vielleicht nicht, aber noch wirkungsvoller.

Den Anfang machten 2007, wie gesagt, berühmte Bauwerke rund um den Globus. Dann kamen ganze Großstädte hinzu, die Marktplätze und Rathäuser im Dunkeln versinken ließen. Heute schalten auch kleinere Gemeinden und immer mehr Privathaushalte zur Earth Hour für eine Stunde das Licht aus. Um einmal in Zahlen zu sprechen: In Vietnam zum Beispiel wurden 2011 allein durch die Earth Hour 400 Megawattstunden an Strom gespart!



Durch die nächtliche Beleuchtung kann man das
Pantheon auch nachts bestaunen. Aber wer macht
das schon? Ganz schön sinnlos die Beleuchtung.
Foto: Konstantinos Dafalias, pixelio.de
Was es wirklich bringt

Der rein symbolische Aspekt der Earth Hour wird oft kritisiert: Die Menschen sollen lieber dazu angeregt werden, nachhaltig und dauerhaft Energie einzusparen. Aber damit wären wir bei  einer sehr unbequemen Tatsache: Keiner mag Einschränkungen. Schon gar nicht, wenn es einen selbst betrifft. Ich denke, wir brauchen die Earth Hour als Symbol, um wenigstens ein paar Menschen zu zeigen, wie einfach es ist, mal das Licht auszuschalten und  wie schön die Dunkelheit sein kann.

Und übrigens: Dank dieser Aktion kann ganz praktisch beziffert werden, wie viel Strom in einer Stunde eigentlich so verbraucht wird. Um 343 Tonnen CO² zu sparen, müsste halb Deutschland beispielsweise gar nicht eine ganze Stunde lang im Dunkeln sitzen, sondern nur 5 Minuten. Das könnten wir schon erreichen, wenn wir einfach etwas eher ins Bett gehen. Und ein bisschen mehr Schlaf würde auch uns guttun. Und unserem Fernseher. Und unserem Laptop. Und unserem DVD-Player.

 

Warum Bloggerin Annemarie die Earth Hour trotz der guten Argumente von Tine für sinnlos hält, lest ihr auf der nächsten Seite.

Text: Tine Heynatz
Teaserbild: Michael Ottersbach, pixelio.de

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Kommentare

Zwei Kommentare
  • Nur leider kaufen so ziemlich alle ihr Trinken in Plastikflaschen. Realisierbar ist nur, diese dann auch wieder abzugeben, was ja leider immernoch nur wenige tun, obwohl es sogar Geld zurück gibt bei der Abgabe.
    Wir sammeln jetzt in der Schule die Pfandflaschen derer, die ihre nicht abgeben und nehmen das Geld, was wir dafür bekommen, für unseren Abiball.

  • ...wenn jeder etwas macht, kein Wasser mehr in Platikflaschen kauft, keine Platiktüten etc, dann hilft das schon ein bisschen

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